Bundesnetzagentur hat doch ein (Nummerierungs)konzept

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Chaostheoretiker
Bundesnetzagentur schrieb:
Bundesnetzagentur veröffentlicht erstmalig Nummerierungskonzept

Kurth: "Erhöhte Planungssicherheit und Stärkung des Verbraucherschutzes"

Die Bundesnetzagentur hat heute erstmalig ein Nummerierungskonzept veröffentlicht. Das Konzept analysiert die Entwicklungen im Bereich der Telekommunikation und zeigt auf, welche Veränderungen im Bereich der Nummerierung vorgesehen sind. Dabei werden sämtliche Nummernarten betrachtet und alle Entwicklungen in einen Gesamtzusammenhang gestellt. Der Aufbau des Konzepts orientiert sich an Vorgaben der Telekommunikations-Nummerierungsverordnung. ...

Hier finden Sie die gesamte Pressemitteilung:
Bundesnetzagentur | Pressemitteilungen

Wann bekam die BNetzA gleich wieder den Auftrag, ein solches Konzept zu erstellen?

und was sehen meine staunenden Augen denn hier:
Bei einer Reihe von Nummernarten ist eine Veränderung der regulatorischen Vorgaben beabsichtigt. So ist z. B. bei Mehrwertdiensterufnummern vorgesehen, bereits vor der Nummernzuteilung seitens der Bundesnetzagentur verstärkt zu prüfen, ob eine rechtswidrige Nummernnutzung zu erwarten ist.

Na aber, aber,... wie soll das denn gehen, wenn man es doch einfach nicht vorher weiß?

Ein Inkassoverbot rückwirkend ab Zuteilung der Nummer zu verfügen, sei dagegen nicht möglich. „Es kann ja sein, dass die Nummern zuvor für Zwecke eingesetzt wurden, die rechtens waren.“
 
AW: Bundesnetzagentur hat doch ein (Nummerierungs)konzept

Hier einmal ein paar Forderungen an die Bundesnetzagentur:

1. Regelungen, dass auffällig gewordene Firmen keine Nummern mehr bekommen
(natürlich wird argumentiert werden, dass die Abzocker dann neue Firmen gründen - das ist aber kein Grund, es beim status quo zu belassen: Firmen werden am selben Tag Nummern gesperrt undneue Nummern zugewiesen, seit Jahren bekannte Firmen wie Lincoln&Benz oder Worldwide Venture Limited bekommen immer wieder Nummern,...)

2. Veröffentlichung der Namen der Firmen, die wegen Nummernmißbrauch auffällig wurden (mit Nennung der konkreten Vorwürfe) und der beteiligten Netzprovider (in UK längst usus, trotz data protection).

3. Regelungen, wonach Nummernprovider verpflichtet werden, diese Listen zur Kenntnis zu nehmen und keine Nummern zu vergeben an Firmen, die auffällig geworden sind oder Firmen, bei denen Personen auftauchen, die bei Firmen aufgetaucht waren, die Nummernmißbrauch betrieben haben (in UK beschlossen)

4. Hohe Sicherheitsleistungen für Mehrwertnummern (in UK wurden für Dialerdienste 250,000 Pfund Kaution verlangt)

5. Vorabprüfung von Diensten, klare Regeln für Erklärungen der Anbieter, dass der Dienst regelkonform ist (nicht so ein Wischiwaschi wie bei den 'registrierten Dialern', wo nichts geprüft wurde)

6. Sofortige Sperrung aller Zahlungen von den Providern an die Diensteanbieter , sobald ein Verdacht auf Rufnummernmissbrauch besteht ("emergency procedure")

7. Automatische Mechanismen für die Rückzahlung illegal eingezogener Mehrwertgebühren (nicht so ein lächerliches und wirkungsloses Rechnungslegungs- und Inkassoverbot)

8. Die Bundesnetzagentur soll alle Möglichkeiten einsetzen, die sie hat - und dem gesetzgeber ggü. ganz klar sagen welche Regelungen man noch braucht
 
AW: Bundesnetzagentur hat doch ein (Nummerierungs)konzept

Die "verstärkte Vorabprüfung, ob Rufnummernmißbrauch zu erwarten ist..." wird von Verbraucherschutzorganisationen seit Jahren gefordert.

Angesichts der milliardenschweren Lobby ist es aber erklärbar, dass manche Entscheidungsträger da ihre Hintern nicht mehr hochkriegen.
 
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