Betrug über Ebay-Kleinanzeigen

NexusOne

Frisch registriert
Hallo zu später Stunde,

ich habe Ende August einer Person via Ebay-Kleinanzeigen 570 € für ein Hifi-Produkt überwiesen. Es waren zahlreiche Bilder, sowie eine umfangreiche Beschreibung vorhanden und das Ggü. schrieb auch fehlerlos auf deutsch. Eine Sendungsnummer habe ich und auch die Zieladresse ist die richtige, jedoch steht nun schon seit einer Woche, dass das Paket für den Weitertransport vorbereitet wird. Aufgegeben wurde es in der unten verlinkten Packstation. Nach so langem Stillstand ohne Veränderung habe ich gegoogelt und bin eben auf Folgendes gestoßen:


Man hätte das Gerät auch vor Ort testen können, was jetzt wie ich weiss natürlich nicht gestimmt hat, denn dabei ging es nur darum Vertrauen zu erwecken. Sicher könnte es theoretisch Probleme bei der DHL geben, doch weil der Abholort am anderen Ende von Deutschland gewesen wäre und der Betrüger das Paket meist auf dieser Packstation aufgibt, kann man davon ausgehen, dass ich auch Opfer jenes Betrügers bzw. jener Bande wurde. Nun hätte ich ein paar Fragen:

- Sich an DHL bzgl. Nachforschung zu wenden, bringt vermutlich nichts, wenn jetzt der Verdacht naheliegt, dass es sich um einen Betrüger handelt.
- Den Kontakt mit dem "Verkäufer" zu suchen, ist bestimmt ebenso zwecklos.
- Es wird am besten sein sich zuerst an die Hausbank zu wenden und im Anschluss an die Polizei. Oder kann ich auch die Bank überspringen? Oder würdet ihr sicherheitshalber alles versuchen?
- Wie hoch stehen die Chancen, dass man das Geld wieder erhält? Ich scheine ja kein Einzelfall zu sein.

Ich ärgere mich über die eigene Blödheit und bin auch sehr wütend auf diese Person. Ebay-Kleinanzeigen + Banküberweisung birgt ein hohes Risiko. Leider wich die Vorsicht dem Vertrauen und der Gutgläubigkeit. Das zahlt sich eben nicht immer aus. Solltet ihr ev. noch Tipps für mich haben, wäre ich sehr dankbar und würde mich freuen von euch zu lesen.

Glg
 
Warum fragst du nicht als Erstes mal bei DHL mit der Sendungsnummer an?
Kannst sie dann ja auch auf deinen Verdacht hinweisen. Vielleicht kommt es dann ja noch bei dir an.

Ein Paket von mir lag auch mal etliche Tage in der Paketstation rum und auf Anfrage haben die es dann sofort ausgeliefert.
Begründung war, dass es etwas abseits gelegen hatte und man bitte um Nachsicht wegen der zu der Zeit großen Auftragslage...
 
Dito: hatte ein Paket bei Hermes reklamiert. Innerhalb von zwei Tages kam der Bote ganz aufgeregt
vorbei. In dem Fall hatte es sich erfreulicherweise schon geklärt, da das Paket doch aufgetaucht war.
 
1. Sich an DHL bzgl. Nachforschung zu wenden, bringt vermutlich nichts, wenn jetzt der Verdacht naheliegt, dass es sich um einen Betrüger handelt.
2. Den Kontakt mit dem "Verkäufer" zu suchen, ist bestimmt ebenso zwecklos.
3. Es wird am besten sein sich zuerst an die Hausbank zu wenden und im Anschluss an die Polizei. Oder kann ich auch die Bank überspringen? Oder würdet ihr sicherheitshalber alles versuchen?
4. Wie hoch stehen die Chancen, dass man das Geld wieder erhält? Ich scheine ja kein Einzelfall zu sein.

Es stellt sich mir eigentlich einzig die Frage, an welche IBAN hast du überwiesen?

In solchen Fällen werden Sendungsnummern mit falschen Daten generiert oder falsche Nummern übermittelt, so dass der Verdacht zuerst mal auf DHL oder welchen Zusteller auch immer gelenkt wird.

Zu deinen Fragen antworte ich kurz:

1. DHL - kann man machen, wird aber nicht viel bringen, da du nicht der Absender bist
2. Kontakt zum Verkäufer suchen? Wenn sich aber schon abzeichnet, dass das ein Betrüger ist, dann wird der (wenn überhaupt) auf Gejammer eher nur unverschämt reagieren. Zumeist kommt aber gar keine Rückmeldung, da wegen der Rückverfolgung die eMailadressen schleunigst nicht mehr bedient werden, ab Zahlungseingang.
3.1. Bei der Hausbank kann man einen Recall beauftragen. Kostet zwischen 7 und 25 €, kommt auf die Bank drauf an. Da das Empfängerkonto aber vermutlich bereits geplündert ist und sehr wahrscheinlich ohnehin mit fremden/falschen Daten eröffnet wurde, kommt da nix bei zurück. Aber - vielleicht wurde das Konto ja vor deinem Zahlungseingang bereits gesichert, damit besteht eine winzige Chance, den Betrag wieder zurück zu bekommen - mikroskopisch winzig!
3.2. Anzeige bei der Polizei? Ja, schadet nicht, erhöht die winzige Chance auf Rückgewinnungshilfe durch die Staatsanwaltschaft. Und immerhin liegt ja ein Warenbetrug vor, eine Straftat.
4. ...immer noch nur winzig, gen 0
 
Besten Dank für eure Reaktionen, das ist sehr nett, vor allem auch dir Reducal. Nein, ich habe leider schon den starken Verdacht, dass es sich um einen Betrugsfall handelt. Ich habe auch schon ein wenig telefoniert und kann ein paar Updates geben:

Zu 1. Da kann ich nichts hinzufügen, genau das wurde mir auch so mitgeteilt. Das kann nur der Verkäufer
Zu 2. Es erscheint nicht mal mehr ein 2. Häkchen bei Whatsapp, auf Telefonate via Whatsapp wird nicht reagiert und beim Mobiltelefon ertönen 3 kurze, tiefere Bieptöne
3. Das werde ich zumindest probieren, wobei mir von der Betreuerin gesagt wurde, dass man so schnell wie möglich, aber besser mit den Dokumenten der Polizei macht, um es der Bank des Betrügers etwas leichter zu machen oder so ähnlich.
4. Das habe ich mir gedacht. Das ist schon ein stolzer Betrag für den kleinen Mann. Ich versuche es.

Etwas fallt mir noch ein:

Soll ich lieber zuerst vor Ort zur Polizei gehen mit allen Infos, die ich habe oder gleich das Online-Verfahren, der Polizei Brandenburg in Anspruch nehmen, weil das geographisch ihr Gebiet und die Beamten vor Ort das sowieso dorthin weiterleiten?

Darf ich denn zumindest IBAN hier bekanntgeben? Falls ja, mach ich das gerne.

Und mit dem habe ich es überhaupt zu tun? Ich gehe nicht von einer Privatperson aus, die das einfach einmal versucht. Ich vermute, dass ist eine semiprofessionelle Bande? Oder gar eine Einzelperson? Falls ja: Ist es denn heutzutage in Deutschland echt noch so leicht Telefonnummer und Iban zu fälschen oder die Daten der Person nicht nachverfolgen zu können? Hat das datenschutzrechtliche Gründe oder sind die einfach so gut, dass es praktisch unmöglich ist?
 
Soll ich lieber zuerst vor Ort zur Polizei gehen mit allen Infos, die ich habe oder gleich das Online-Verfahren, der Polizei Brandenburg in Anspruch nehmen.
Online-Anzeige ist okay und ausreichend. Hänge dort Bilder/Dokumente/eMail-/WhatsApp-Verkehr an und benenne vor allem die IBAN, das ist vermutlich der einzig brauchbare Ermittlungsansatz.

Und mit dem habe ich es überhaupt zu tun?
Sehr wahrscheinlich wird man das schlussendlich nicht feststellen können, da alle Parameter mit fremden/falschen Daten versehen sind.
 
Der Bericht ist von vor anderthalb Jahren! Zwischenzeitlich ist es ruhig um die Fidor Bank geworden.

Inkriminierte Konten gibt es aktuell vor allem bei der N26 Bank GmbH, solarisBank eG, Postbank, comdirekt (Commerzbank). Natürlich auch bei vielen anderen, neuerdings immer öfter auch bei den sonst so sicheren Sparkassen, insbesondere aber bei Direktbanken/Onlinebanken.
 
Einen Tag nach meiner Überweisung hat ein User den gleichen Kopfhörer nur in einer anderen Version mit den fast gleichen Initialen abgesehen von einem fehlenden Punkt veröffentlicht. Es ist das einzige Inserat, aber die Smileys sind positiv und das Konto ist schon länger aktiv und hatte wohl schon über Hundert Anzeigen online. Könnte das der gleiche sein? Etwas verdächtig ist das schon, sollte es so sein, dann wäre Tel.Nr. und IBAN durchaus interessant. Trotzdem muss man vorsichtig sein, man kann einen ehrlichen Verkäufer nicht einfach so verdächtigen. Was würdet ihr tun?

Und auch gestern habe ich ein Inserat entdeckt, welches vor 2 Wochen etwas abgewandelt aktiv war. Der Verkäufer verwies auf einen Ebay-Nick mit als Käufer sehr guten Bewertungen. Damals antwortete er. Diesmal schrieb ich, dass ich aus der Nähe bin und den Hörer gerne persönlich abholen würde. Keine Antwort. Am selben Tag, war das Inserat gelöscht. Bestimmt hat wieder jemand überwiesen.

Diese Masche scheint der moderne Bankraub zu sein. Man wird kaum erwischt und wenn, dann ist die Strafe geringer und als Draufgabe lässt sich damit noch mehr Geld generieren. Vermutlich sind das verschiedene Einzelpersonen.

Ansonsten werde ich sicherheitshalber diese Bank kontaktieren. Das macht zwar dann meine durch diesen Recall, nachdem ich die Dokumente der Polizei habe. Eingereicht ist die Anzeige, wegen der Dokumente meldet sich aber erst ein Sachbearbeiter. Sollte mir nahegelegt werden das direkt vor Ort abzuklären, mache ich das. Ich dachte mir nur, ich eröffne sie dort, wo das Paket aufgegeben wurde.
 
Der Verkäufer verwies auf einen Ebay-Nick mit als Käufer sehr guten Bewertungen.
Nichts ist leichter als positive Bewertungen zu "kreieren" . Bei Trustpilot z.B werden
mit Jubelarien die 6- Bewertungen kompensiert. Außerdem wird von Trustpilot selbst eine
verheerende mehrfache ausschließlich Negativbewertung mit 3,.. = befriedigend als Gesamtbewertung angeben.

Bagatellbestellungen sind de facto risokolos. Größere Bestellungen kaufe ich ausschließlich bei bekannten
Verkäufern oder die ich durch Recherchen als vertrauenswürdig einstufen kann, egal wie toll sich ein Superduperangebot liest.
 
Zuletzt bearbeitet:
Eingereicht ist die Anzeige, wegen der Dokumente meldet sich aber erst ein Sachbearbeiter. Sollte mir nahegelegt werden das direkt vor Ort abzuklären, mache ich das. Ich dachte mir nur, ich eröffne sie dort, wo das Paket aufgegeben wurde.
Anzeigen werden zuerst dort geführt, wo der Geschädigte wohnhaft ist und nicht (wie in deinem Fall) dort, wo angeblich ein Paket abgeliefert wurde, das gar nicht in den Zustellumlauf kam. Die Zuständigkeit der Polizei bestimmt nicht der Anzeigenerstatter, ist doch kein Wunschkonzert!

Was den Verkäuferaccount angeht, so wurde der nicht mit Bewertungen gepuscht sondern ist sehr wahrscheinlich als Vorbereitungshandlung zum Warenbetrug gekapert worden. Solche Accounts sind oftmals verwaist und liegen schon länger brach. Die ursprünglichen Accountinhaber bemerken von dem Überfall eher nichts, da zumeist die eMailadresse geändert wird. Außerdem ist nämlich i. d. R. auch der dazugehörige eMailaccount feindlich übernommen, um Umleitungen einzustellen.
 
Gut, dass du fragst, denn genau wegen deinem Post hatte ich zuvor geschrieben:
Nichts ist leichter als positive Bewertungen zu "kreieren" .

Der NexusOne postet nämlich:
...das Konto ist schon länger aktiv und hatte wohl schon über Hundert Anzeigen online.

Ist das so einfach, sich einen Account unter den Nagel zu reissen? Muß ich mir merken für meine nächste Aktion...

Phishing oder anderer, bösartiger Angriff! Zuerst oder zugleich wird die eMailadresse annektiert und dann diverse Accounts des Opfers. Einfach ist das nicht aber der allgegenwärtige Wahnsinn mit dem klickibunti Internet. Verfügbare Accounts kann man dann beliebig manipulieren oder nutzen, braucht man nur ein wenig kriminelle Energie dazu. Fertig kaufen zur Übernahme kann man alle möglichen Accounts, z. B. auf crimem.....to, ist nur eine Frage des Preises und dazu braucht es nicht einmal das Darknet.
 
Ja, ganz einfach.

Zu viele nehmen einfach so komplizierte Passwörter wie:
Das Jahr der Heiligsprechung des Heiligen Dominikus durch Papst Gregor den IX!

und wann war das?? na AD 1234
 
Fiefox macht doch so wunderbare Vorschläge wie z.B aMh701F6qkfqyNE
sind ganz leicht zu merken und relativ hackersicher wenn kein Quantencomputer eingesetzt wird.

PS: Das Passwort ist leicht modifiziert, also Versuche sind zwecklos....
 
Oje, dann habe ich einen wirklichen Blödsinn gemacht. Ich habe sie nämlich dort abgegeben, wo das Paket aufgegeben wurde. Ich warte ab, bis sie sich melden. Denn zum gleichen Fall kann ich jetzt keine weitere Anzeige aufgeben. Nicht, dass ich mich noch strafbar mache.

Und über den zweiten Account einfach keine Gedanken machen, weil es sowieso nur eine weitere dieser IBANs und Tel.Nr. wäre?
 
Damit machst du dich nicht strafbar aber den Behörden unnötig viel Arbeit, wo doch am Ende sowieso nix bei raus kommt......
 
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