Betrug mit 0190-Nummern: Prozess ab Dienstag

sascha

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Betrug mit 0190-Nummern: Prozess ab Dienstag

Weil sie Opfer mit 0190-Nummern um über 350.000 Euro betrogen haben sollen, müssen sich zwei Männer und eine Frau vom kommenden Dienstag an vor dem Landgericht Oldenburg verantworten. Für den Prozess sind zwölf Verhandlungstage angesetzt.

An ihre Opfer kamen die Beschuldigten den Ermittlungen zufolge über Kontaktanzeigen, die sie in Zeitungen und im Internet veröffentlichten. Wer in gutem Glauben die beworbenen 0190-Nummern anrief, landete freilich nur in Call-Centern, die von den Tatverdächtigen betrieben wurden. In diesen wurden die Kontaktsuchenden dann zu möglichst langen Gesprächen animiert – „unter bewusster Verschleierung des wahren Gebührenaufkommens“, so der Vorwurf der Staatsanwaltschaft. Bei 52 Geschädigten sollen so im Zeitraum Januar 2002 bis Mai 2003 Telefonkosten in Höhe von 358.269 Euro aufgelaufen sein. Den drei mutmaßlichen Tätern aus Ganderkesee – zwei 29 und 32 Jahre alte Männer und eine 42 Jahre alte Frau – wird daher bandenmäßiger Betrug vorgeworfen, berichtet das Landgericht in einer Pressemitteilung. Vorsorglich habe das Gericht wegen der umfangreichen Verhandlung zwölf Fortsetzungstermine angesetzt. Ein Urteil wird für 11. August erwartet.

Für das Landgericht Oldenburg ist es nicht das erste Mal, dass es Call-Center-Betreiber wegen Betrugs mit 0190-Nummern zur Rechenschaft ziehen muss. Vor knapp eineinhalb Jahren waren zwei Männer dort zu jeweils einem Jahr Freiheitsstrafe auf Bewährung verurteilt worden. Die beiden Männer hatten im Jahr 2000 eine Firma gegründet, die von vornherein auf Betrug ausgelegt war. Um ihr Ziel zu erreichen, verschickten sie insgesamt 23 000 Broschüren an Privatleute. Darin behaupteten sie, Marktforschung zu betreiben und nun geeignete Kandidaten zu suchen, um das Verhalten von Fernsehzuschauern zu erforschen. Anrufer sollten mit Geld und einem Flachbildschirm für ihre Mühe belohnt werden. Etliche Menschen fielen auf den Trick herein und riefen in dem Callcenter der Angeklagten an - über eine hochtarifierte 0190-Nummer. Insgesamt wurde so ein Schaden von 50.000 Euro angerichtet (Dialerschutz.de berichtete).

http://www.dialerschutz.de/aktuelles.php?action=output&id=260

cu,

Sascha
 
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