AW: Atomenergie und die Propagandamaschinerie
Vor 30 Jahren wussten wir schon, dass die Ölvorräte endlich sind. Schon damals wurde geschätzt, dass irgendwann in den nächsten Jahrzehnten die "Peak-Oil-Production" erreicht sein wird, danach ginge es langsam abwärts mit der Förderung.
Seit mindestens 15 Jahren ist die Treibhausproblematik in der Diskussion.
Seit Jahren wissen wir, dass wir nicht auf ewig die fossilen Vorräte, die in Jahrmillionen entstanden sind, in wenigen Jahrzehnten verbrennen können.
Seit Jahren wissen wir auch, dass die Uranvorräte bei Realisierung jetzt geplanter AKW-Bauvorhaben weltweit ebenfalls nur noch ca. 30 Jahre halten werden. Sattsam bekannt sollte jedoch ebenso die Tatsache sein, dass Plutonium (was als Endprodukt im AKW entsteht) eine Halbwertzeit von 24000 Jahren hat. Für 30 Jahre "Atempause" im Energiemarkt bürden wir künftigen Generationen noch jahrtausendelang den Dreck auf.
Was passiert?
Nichts. Alles weiter wie zuvor.
Eher bauen wir noch größere Geländewagen und fahren mit dem SUV zum Fluppenholen.
Immer noch wird uns die Kernkraft als Ausweg aus der Energiemisere verkauft.
Immer noch tun die Ölkonzerne so, als gäbe es noch 1000 Jahre Öl und 100000 Jahre Uran. Letzteres scheint sogar unsere geschmeidige Volkskanzlerin ernsthaft zu glauben.
Die hatte sich doch für den G8-Gipfel an der Ostsee als Chefberater in Energiefragen den Spitzenmanager eines schwedischen Stromkonzerns ausgesucht.
Ob so jemand ein Garant für die Förderung alternativer Energiekonzepte ist, das bleibt mal dahingestellt. Jedenfalls scheinen die Ölmultis und Stromkonzerne von allen noch das wenigste Interesse daran zu haben, dass sich irgendetwas ändert.
Angesichts dieser Politik wird es für die Energiekonzerne in Deutschland schon nicht gleich so schlimm kommen wie in Schweden, wo die Regierung ein Programm aufgelegt hat, dass das Land bis 2020 energieautark sein will.
Bei uns: keine Rede davon. Eher werden die Forschungsgelder gekürzt.
Hauptsache, die Schlote rauchen. Wer das bezahlt, das ist doch Frau Merkel egal.
Man fragt sich immer wieder, wo die interessanten Entwicklungen und Konzepte so bleiben, von denen man immer im Spiegel ganz kurz was liest, im TV ab und zu ganz kurz was sieht etc, aber dann nie mehr wieder... Mal gibt es eine sensationelle neue Batterie, die den Elektroantrieb für den PKW praktikabel macht. Mal gibt es Konzepte, Heizungen mit minderwertigem Getreide zu betreiben. 2 Mio. Tonnen Mindergetreide fallen in Deutschland jährlich an, für die Nahrungsproduktion eh nicht geeignet, dies wird derzeit nicht ausgeschöpft. Dabei ist das nur eine von vielen Möglichkeiten.
Alles das wird nicht gezielt gefördert bzw. verschwindet in der Versenkung. Wer kauft die Patente?
Der AKW-Strom-betriebene Nachtspeicherofen jedenfalls wird kein dauerhafter Weg aus der Klemme sein.