TSCoreNinja
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Quelle: (N24.de, Netzeitung) http://www.n24.de/wirtschaft/multimedia/?n2005062916591900002Die amerikanische Internet-Telefonie-Branche blickt mit Sorge auf ein aktuelles Urteil des Obersten Gerichtshofes der USA: Der hatte kürzlich entschieden, dass die örtlichen Kabel-Provider, die einen gewichtigen Teil der Breitbandversorgung der amerikanischen Bevölkerung übernehmen, ihre Netze nicht teilen müssen.
Unabhängige VoIP-Anbieter erlauben ihren Kunden, über bestehende Internet-Leitungen zu telefonieren: Es reicht ein Breitbandanschluss über DSL oder TV-Kabel bei einem beliebigen Provider. Blockieren durften letztere ihre Kunden dabei nicht: Selbst wenn ein Internet-Provider gleichzeitig Telefonanbieter war, musste er die VoIP-Konkurrenz im eigenen Netz dulden.
Keine Öffnung
Ein kleiner US-Internet-Provider hatte nun vor dem Obersten Gerichtshof geklagt, dass auch Kabel-Provider die Öffnung ihrer Netze zulassen sollten. In dem Verfahren entschied das Gericht nun gegen die Öffnung: Die großen Kabelfirmen müssen ihre Netze nicht teilen.
Laut einem Bericht des US-Wirtschaftsmagazins "Forbes" fürchten nun diverse unabhängige US-VoIP-Anbieter, dass die Kabel-Provider Internet-Telefonie über Fremdanbieter nun blockieren könnten. Sie wollten selbst Telefonie-Dienste anbieten und sich die Konkurrenz ersparen. Das Urteil habe zu einem unregulierten Breitband-Internet-Markt geführt - die Anbieter dürften mit ihren bestehenden Leitungen künftig tun und lassen, was sie wollten.
Breite Blockade?
Bislang verkaufen amerikanische Kabel-Provider ihren Kunden einen vollständigen Internet-Zugang - über diesen wird VoIP nicht blockiert. Nach dem Urteil rechnet die Branche nun mit einer breiten Blockade der Dienste. Schlimmer noch: Auch DSL-Anbieter könnten sich ihre Dienste ähnlich wie Kabel-Provider zertifizieren lassen, was auch diesen dann die Blockade von VoIP-Diensten erlauben würde.
Jeff Pulver, Chef des VoIP-Anbieters "Free World Dialup", meinte gegenüber "Forbes", dass man dies den Kunden klarmachen müsse: "Ich hoffe, dass wir eine Verbraucherbewegung in Gang bekommen. Die Kunden müssen zu Providern, die in die Freiheit des Netzes glauben."