Anscheinsvollmacht des Anschlussinhabers? Nicht ganz ...

KatzenHai

Scyliorhinus stellaris
Aus einem Urteil des LG Flensburg vom 16.09.2005:
Teilweise wird eine Zahlungspflicht des Anschlussinhabers aufgrund einer Anscheinsvollmacht mit unterschiedlichen Begründungen bejaht (AG Nettelal, Urteil vom 09.06.2004, MMR 2005, S. 490; AG Gelsenkirchen-Buer, Urteil vom 28.09. 2004, MMR 2004, S. 825; AG Frankfurt a.M., Urteil vom 15.06.2004 und LG Frankfurt a.M., Beschluss vom 26.11.2004, MMR 2005, S. 488 f.; AG Fürth/Odw., Urteil vom 11.10.2004, MMR 2005, S. 489 f.; LG Paderborn, Hinweisbeschluss vom 30.11.2004, MMR 2005, S. 480).

Neuere Entscheidungen lehnen eine Haftung des Anschlussinhabers aufgrund einer Anscheinsvollmacht allerdings zu Recht ab (AG Völklingen,, Urteil vom 23.02.2005, MMR 2005, S. 482 f.; AG Braunschweig, Urteil vom 17.03.2004, MMR 2004, S. 705 f.; AG Kassel, Urteil vom 13.05.2005, BeckRS 2005/06312; AG Regensburg, Urteil vom 30.11.2004, MMR 2005, S. 200; AG Limburg, MMR 2005, S. 488; AG Menden, Urteil vom 24.02.2005, BeckRS 2005/02643; AG Crailsheim, NJW-RR 2005, S. 851 f.; AG Hamburg-Altona, Urteil vom 16.12.2004, MMR 2005, S. 485 ff.).
Die Liste ist - soweit ersichtlich - derzeit vollständig. Wobei das LG Flensburg zur zweiten Meinung steht und daher dort hinzuzufügen ist.

Das ist ja immer wieder mal Thema - hier ist jetzt eine Liste.
 
KatzenHai schrieb:
Neuere Entscheidungen lehnen eine Haftung des Anschlussinhabers aufgrund einer Anscheinsvollmacht allerdings zu Recht ab
Es fehlen leider hierzu noch Entscheidungen der zweiten (OLG) bzw. höchsten Instanz (BGH). Die gesamte Abrechnung der Mehrwertdienste (TKG § 3 Nr. 25 sowie § 21 Abs. 2, ff) beruht auf dieser Rechtskonstruktion. Im Zeitalter des beabsichtigten Micropayments kommen die richtigen Probleme erst noch, weil imer mehr Rechtsvorteile auf die Seite der TK-Anbieter wechseln und die TK-Kunden auf Grund der fehlenden Beweismöglichkeiten (nicht zu verwechseln mit den selbstverständlich verbliebenen Grundrechte) faktisch kaum noch tragfähige Durchsetzungspositionen besitzen.
Zur Vermeiung einer Überregulierung sind das dann bedauerliche Einzelfälle.
 
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