Computer-Mafia flog auf
Osnabrück (Eb.)
Der Staatsanwaltschaft Osnabrück ist am Mittwoch ein Schlag gegen international agierende Computer-Kriminelle gelungen, die einen Schaden von über 20 Millionen Euro angerichtet haben.
Zwei Männer wurden verhaftet, Wohnungen und Geschäftsräume in verschiedenen Städten gefilzt. Ausgestattet waren die Strafverfolger mit mehr als 30 Durchsuchungsbeschlüssen, zwei Haftbefehlen und Pfändungsbeschlüssen über mehr als 5,6 Millionen Euro.
Die beiden Haupttäter der so genannten Dialer-Mafia seien in Paderborn und Riga festgenommen und dem Haftrichter vorgeführt worden, sagte Alexander Retemeyer, Sprecher der Staatsanwaltschaft in Osnabrück. Als tatverdächtig gelten insgesamt sechs Personen.
Manches der Opfer musste 3000 Euro Telefonkosten im Monat blechen, weil ihr Computer durch die Bande manipuliert worden war. "Anscheinend unverfängliche Links führten zu Veränderungen der Sicherheitseinstellungen", erklärte Retemeyer. Nachfolgende Dialer-Einwahlen seien ohne Wissen der Nutzer erfolgt. Bei ihnen seien dadurch Kosten von 1,86 Euro für jede Minute im Internet entstanden.
Die "Dialer-Mafia" habe über mehrere Briefkastenfirmen in den USA und in Panama ihre Beteiligung zu verschleiern versucht. Teilweise seien Vertragsunterschriften gefälscht und Falschnamen wie Mike Moore oder Berry Castillo benutzt worden. Die bisher festgestellten Einnahmen seien teilweise über eine Schweizer Firma auf Konten einer US-Bank in den USA und in Großbritannien geflossen.
Bei den Durchsuchungen am Mittwoch seien umfangreiches Beweismaterial und Vermögenswerte sichergestellt worden. Diese sollten zur Entschädigung der Opfer dienen, betonte Retemeyer.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung
Die Herrschaften sollten uns auch bekannt sein, nicht wahr?