0190062000

Defi

Frisch registriert
Hallo,
bei mir hat sich ebenfalls ein Dialer auf dem System eingeschlichen.
Nur durch Zufall habe ich mitgekriegt, wie der Smartsurfer beendet wurde und eine neue Einwahl ohne Fenster oder irgendeinen anderen Verbindungshinweis. Beim Versuch, den Task zu "killen" bekam ich einen "bluescreen". Ich habe dann einfach den Rechner ausgeschaltet. Nach dem reboot erfolgte sofort wieder eine Einwahl (s.o.) Mittels Spybot habe ich folgende Einträge gefunden und gelöscht: Teensexdialer (Central24) C:\Windows\dialer\"auto.exe"
Mit der nächsten Telefonrechnung kam der Beweis: Der Dialer hatte bereits zuvor "zugeschlagen" und unter der Nummer 0190062000 insgesamt 3mal eine Verbindung von wenigen Sekunden (45, 21 und 24 je 39,..€Netto) hergestellt. Der Dienstanbieter ist die KomTel GmbH in Flensburg, dann gehts weiter zur INA Germany AG in Hamburg und von da zur Liquid Inc. (Mike Moore) in Miami.
Ich habe an alle Instanzen Einschreiben mit Einsprüchen verteilt und Strafanzeige erstattet. Als Antwort erhielt ich vor kurzem einen Bescheid des Inkasso-Unternehmens: Creditreform mit den wohl üblichen "Aufschlägen". Gegen diese Forderung habe ich ebenfalls Einspruch erhoben und bin gespannt, wie es jetzt weiter geht.
Beweisen kann ich leider nichts mehr, da ich zwischenzeitlich (lange vor der Telefonrechnug) zwecks "Rechnerneuzusammenbau" formatieren musste.
Wer hat schon Erfahrungen gemacht, wie es weitergeht?
Wer weiß, woher der Dialer kommt (URL?)
Habt ihr Tipps was ich sonst noch tun kann?
Bringt eine Beschwerde bei der Regulierungsbehörde was?

Gruß, Defi
 
Nein, nach Miami habe ich kein Einschreiben geschickt! Ich musste mich jedoch sowohl an die KomTel als auch an die INA wenden, um jeweils das nächste Glied in der Kette zu erfahren. Von der INA Germany AG habe ich die Adresse von Liquid Inc mitgeteilt bekommen. Zitat INA: "Laut der Aussage unseres Kunden und ausgehend von unseren eigenen Kontrollen wird diese Mehrwertnummer nach geltenden Richtlinien angeboten".(Soviel zu: der Missbrauch dürfte bekannt sein...)
 
Defi schrieb:
(Soviel zu: der Missbrauch dürfte bekannt sein...)
Er ist bekannt - bezüglich der Nummer sind bei der INA bereits mehrere Anfragen verschiedenster Behörden aus ganz Deutschland eingegangen und das sollte die doch stutzig machen!?
Leider wird ggü. den "zivilen" Personen eine Geheimniskrämerei bevorzugt. Der Weg ist einfacher und oft bezahlen die Zivilisten dann tatsächlich noch, der Rest wird ausgebucht und manchmal geht es sogar vor Gericht.
 
Als Gläubiger tritt bei mir die KomTel GmbH auf. Diese scheint sich nicht im geringsten dafür zu interessieren, wie die weitervermieteten "Mehrwertnummern" (INA Germany AG...) genutzt werden. Ich hatte der KomTel bereits beim ersten Einspruch einige Infos zur INA (Links, Forenbeiträge, Dialer, Urteile, ...) mitgeschickt, die deutlich machen, daß die INA kein "unbeschriebenes Blatt" ist.
Die Antwort war nur das allseits bekannte Standardschreiben.
 
Dialer, Schreiben & €€€

Moin

Deine Schreiben intereressieren bei denen niemand. Die wollen etwas
anderes von dir und zwar mit möglichst geringem Aufwand.... :lol:

0190/0900 Sperre kostet 7,-€ irgendwas. Einmalig.

m.f.g.

S.
 
Die KomTel darüber zu informieren, das Betrug im Spiel zu sein scheint, macht ohnehin sehr wenig Sinn. Die kennen ihre Pappenheimer nur zu gut. In meinem Bekanntenkreis ist auch eine Rechnungsposition über die fragliche Nummer aufgetaucht. Er hat den Posten aus der Telefonrechnung rausgenommen und auf mein Anraten einfach abgewartet, wer sich meldet. Es war nicht die KomTel, sondern Creditreform Flensburg. Daraufhin hat er zwei ganz kurze Schreiben versendet, weil ich es für unsinnig halte jemanden mit Informationen zu füttern, die er schon hat.

Dem Inkassounternehmen hat er mitgeteilt, dass die Forderung mit einer Einrede behaftet sei und die bitte die Vollmacht rüberwachsen lassen sollen, sofern weiterer Schriftwechsel notwendig ist. Über den Sachverhalt wird mit denen nicht diskutiert.

KomTel selbst hat ein nettes Fax bekommen, allerdings auch nur ganz allgemein. Herzstück war ein Konditionalsatz:
Sofern Sie an der Forderung festzuhalten wünschen, bitten wir Sie um eine Übersicht der Verbindungen im einzelnen, Namen und möglichst ladungsfähige Anschrift des Inhalteanbieters oder seines gesetzlichen Vertreters hier in Deutschland, sowie die Dokumentation der notwendig gewordenen Gebührenzählerprüfung.

Die nette Antwort:

KomTel schrieb:
Überprüfung der Verbindung zu Sonderrufnummer 0190

Guten Tag, sehr geehrte Damen und Herren,

wir bedauern, dass Sie mit Ihrer Telefonrechnung Probleme haben und hoffen, dass wir die von Ihnen beanstandeten Unklarheiten klären können.

Als Nutzer der modernen Telekommunikation steht Ihnen die ganze Welt der Kommunikation offen - auch zu Verbindungen, die nicht über eine herkömmliche Telefonnummer, sondern über Servicerufnummern wie beispielsweise 0190-Verbindungen hergestellt werden Hierbei entstehen häufig unerwartet hohe Kosten, insbesondere da einige Rufnummern nicht mit einem Zeittakt, sondern mit einer Gebühr pro Anruf verbunden sind.

Aus dem beigefügten Einzelverbindungsnachweis können Sie sehen, dass von Ihrem Telefonanschluss tatsächlich diese Dienstleistungen abgerufen wurden. Ob die abgerufene Leistung den erhobenen Kosten gerecht wird, können wir natürlich nicht beurteilen und liegt außerhalb unseres Verantwortungsbereiches. Als Telefongesellschaft stellen wir - ähnlich wie die Post bei der Briefbeförderung - lediglich die Verbindung zu dem gewählten Dienstleister her.

Selbstverständlich lassen wir Sie mit Ihrem Ärger nicht allein - auch wenn wir Ihnen nur indirekt helfen können. Damit Sie mit Ihrem Anliegen weiter kommen, haben wir für Sie den Anbieter der Servicerufnummer herausgefunden und diesem Schreiben als Anlage beigefügt.

Wir freuen uns, wenn wir Ihnen weiter helfen konnten

Mit freundlichen Grüßen

Ihr KomTel-Team

Da zwei von drei Bedingungen nicht erfüllt wurden, kann es nur bedeuten, dass die KomTel nicht weiter an der Forderung festhält. Mehr ist auch derzeit noch nicht passiert. Meldet sich das Inkassounternehmen wieder, kriegen die solange nur einen Satz zu lesen, bis die Vollmacht auf dem Tisch liegt. Bei der KomTel dasselbe. Entgegen dem Schreiben kann man anhand der Einzelverbindungsübersicht nicht sehen, dass tatsächlich Leistungen abgerufen wurden.

Sollte es irgendwann wirklich jemals ans Eingemachte gehen, was ich zu bezweifeln wage, würde sich vor Gericht das Statement des BSI über selbsteinwählende Dialer sehr gut machen. Dazu lässt sich ja noch eindrucksvoll nachweisen, dass genau diese Nummer von so einem kleinen Mistding betroffen ist und das genau das KomTel und Konsorten ja schon eine ganze Weile bekannt ist.

Ich tendiere da ganz stark zum Aussitzen...
 
Re: >Richtlinien<

Raimund schrieb:
Weshalb das zornige Gesicht, sprich?
Auch wenn die irgendwohin zugehörigig erscheinen mögen, dann erklärt das längst keine unbestätigten Rechtfertigungsgründe. Pauschale Erkenntnisse aus irgendwelchen Quellen sind dem Rechte mit Nichtem getan! (man möge mir die womöglich falsche Rechtschr./Gram. verzeihen!)
 
Rüdiger Kunz schrieb:
Pauschale Erkenntnisse aus irgendwelchen Quellen sind dem Rechte mit Nichtem getan!

Kennt jemand Hui Buh? Mitnichten Julius...

Mal im Ernst: Es gibt Erkenntnisse und Regeln, die diesen schwachsinnigen Verhaltenskodex bei weitem überlagern und sehr viel mehr Zeit hatten, zu reifen und zu wachsen. Und das ist unser gutes altes bürgerliches Gesetzbuch...
 
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