Kommt die Jamaika-Koalition?

Wird es eine Regierungskoalition aus CDU/CSU, FDP und Bündnis 90/Die Grünen geben?


  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    82
Ein ganz erstaunliches Ergebnis der Umfrage bei der ehrwürdigen Tante FAZ.
Da hat wohl alles Sehnsucht nach der Karibik. Und bei über 12 000 Stimmen ist das mit fast 53 % für Schwarz, Gelb, Grün doch ziehmlich eindeutig.
Bin erstaunt.


FAZ-Net schrieb:
Große Koalition: Union und SPD: 2119 Stimmen

16,84%

SPD mit Grünen und Linkspartei: 1429 Stimmen

11,36%

SPD, FDP und Grüne: 2382 Stimmen

18,93%

Union, FDP und Grüne: 6651 Stimmen

52,87%

Insgesamt wurden 12581 Stimmen abgegeben.
alle Ergebnisse der FAZ.NET Abstimmungen
 
Vielleicht sind das in der FAZ-Umfrage einfach die CDU-Anhänger, die eine Kanzlerin Merkel wollen. Die SPD versteift sich ja öffentlich auf Schröder als Kanzler - käme es also nicht zu einer Großen Koalition unter Merkel, bliebe der CDU nur die karibische Lösung, um ihrer Parteichefin die Kanzlerschaft zu ermöglichen.
 
Ich habe meinen Beitrag dazu bereits geleistet. Diese Email hat die FDP von mir bekommen.

_______
Guten Tag zusammen,

es ist schon erstaunlich, wie Politiker das Voting von uns Bürgern meinen einschätzen zu können.
Verraten Sie mir bitte, woher Herr Westerwelle die Zuversicht nimmt, dass die FDP die Stimmen, die
Sie erhalten hat, nur aus dem Grund bekommen konnte, weil Sie während der Wahl erklärt haben,
dass Sie keine Ampel machen werden.

Ich habe Ihnen, und das will doch was bedeuten, eine Stimme gegeben - nur aus der Überzeugung
heraus, dass Sie eine Ampel machen werden.

Herr Westerwelle kann nicht erklären, was Herr Schröder zu tun und zu lassen hat und selbst eine
Zusammenarbeit ausschließen. Das hat ebenfalls nichts mit Demokratie zu tun. So viel Anstand muss
sein.

Ich für meinen Teil weiß nun, dass Sie von mir keine Stimme mehr bekommen werden, weil Sie mein
Votum anscheind völlig falsch einzuschätzen wissen.

Aber da diese Email wahrscheinlich an dieser Thematik nichts verändern wird, erwarte ich auch keine
Antwort von Ihnen. Sparen Sie sich also lieber die Textbaustein-Auswahl und richten Sie meine Meinung
Ihrem Herrn Westerwelle mit. Ich finde sein verhalten, weniger als demokratisch.

In diesem Leben, viel Spaß in der Opposition.


Mit freundlichen Grüßen
UpNews.de-Team
Pierre Braun

UpNews.de-Verantwortlicher:
Pierre Braun
Martinstraße 48c
53757 Sankt Augustin
Telefon: 01805-684 308 408 (i.d.R 10:00 bis 20:00 Uhr)
Telefax: 01805-684 308 409
Email: [email protected]
Internet: http://www.UpNews.de
Du bestimmst, welche News, Nachrichten, Schlagzeilen und Sendungen wichtig sind. Bewerte News, schreibe Kommentare, gründe einen eigenen Sender und erstelle Sendungen. Mache somit Werbung für deine Homepage und/oder dich selber. Sammel Punkte und tausche diese gegen bares ein.
_________

Gesendet an: [email protected]
 
Ist schon klar, das alles noch offen ist. Aber mich verwundert trotzdem diese klare Aussage zugunsten der karibischen Lösung. Selbst wenn bei der FAZ nur CDU und FDP Wähler sich rumtummelten, zeigt das aber auch, dass dieses bürgerliche Publikum keine Berührungsänste vor den Grünen hat.
 
stieglitz schrieb:
Aber mich verwundert trotzdem diese klare Aussage zugunsten der karibischen Lösung.
Dazu die Worte von Joschka Fischer:
Spitzenkandidat Joschka Fischer sagte nach der Gremiensitzung der Grünen in Berlin, die Frage nach einem Ministeramt für ihn unter einer Kanzlerin Angela Merkel (CDU) stelle sich nicht. "Das würde ja voraussetzen, dass sie Kanzlerin wird. Sie wird nicht Kanzlerin werden", betonte der Bundesaußenminister. Die CDU-Chefin werde nicht in der Lage sein, eine Kanzlermehrheit auf die Beine zu stellen.
http://www.gmx.net/de/themen/bundestagswahl/aktuell/1371638,cc=000004724700013716381MjheA.html
Ich persönlich glaube auch nicht an eine Kanzlerin Merkel - angesichts solch klarer Ansagen.
 
[Scherz] Soeben sind die wahren Gründe für das Interesse bestimmter Kreise an einer Jamaika-Koalition bekannt geworden:[/Scherz]
AP schrieb:
„Wenn eine solche Koalition zu Stande kommt, laden wir alle Beteiligten nach Jamaika ein“, sagte die jamaikanische Botschafterin in Berlin, Marcia Gilbert-Roberts (...)
„Es ist schön, dass unser Land dadurch in aller Munde ist.“
 
News schrieb:
Ja, es könnte in der Tat auf Neuwahlen hinauslaufen. Denn:
Reuters Newsticker schrieb:
Grüne sehen keine Chance für Koalition mit Union und FDP
Sonderbare Vorstellungen von Demokratie: der Wähler als Stimmvieh das am Nasenring
in die "richtige" Richtung gezogen wird. Der Wähler wird so lange zur Wahlurne
getrieben, bis es den Politikern in den Kram paßt :evil:
 
Die Wähler haben jedoch ihre Pflicht getan und mitgeteilt, was sie wollen.

Was haben die Wähler?
Die Wähler haben dem Komödiantenstadl im Bundestag eine schallende Ohrfeige gegeben und klar ausgedrückt, dass sie weder Schwarz noch Rot oder Grün in der Lage sehen, dieses Land voranzubringen.

Also hat man alternativ Gelb oder Ganzrot gewählt oder ist in noch größerer Anzahl als 2002 zuhause geblieben.

Wenn ich mir das Kasperletheater in Berlin so ansehe, kann ich gar nicht soviel in mich reinstopfen...
 
+++ NEWSFLASH +++

Bundespolitik einstimmig für Neuwahlen

Berlin (xp) Die Bundespolitik hat sich heute Abend einstimmig für Neuwahlen ausgesprochen. In einer gemeinsamen Erklärung von CDU, CSU, FDP, SPD und Grünen hieß es: "Wir fordern sofort Neuwahlen, um einen drohenden Stillstand der Republik zu vermeiden." Zur Begründung erklärten die Bundespolitiker: "Mit diesen Wählern kommen wir so nicht weiter. Deshalb brauchen wir Neue." Wann genau ein neues deutsches Volk gewählt werden soll, ist noch unklar, ebenso, aus welchem Land es rekrutiert werden könnte. Dass Jamaika in der engeren Wahl ist, wurde von allen Parteien bestritten. Die Linkspartei wollte sich dem Appell der übrigen Parteien nicht anschließen. "Hauptsache, es ändert sich nichts", erklärte sie.
 
Devilfrank schrieb:
Die Wähler haben dem Komödiantenstadl im Bundestag eine schallende Ohrfeige gegeben und klar ausgedrückt, dass sie weder Schwarz noch Rot oder Grün in der Lage sehen, dieses Land voranzubringen.

Eigentlich sollten Die Parteien die klare Wähleraussage in ihrer Realität verstehen. Nicht jeder kocht sein Süppchen sondern:
Verdammt nochmal, stellt Euch alle zusammen an die Deichsel und zieht den Karren Deutschland gemeinsam aus dem Dreck!!
und nicht immer nur gegeneinander Arbeiten und jeder will der König sein... gemeinsame Verantwortung ist hier vom Volke gewünscht worden.
 
BenTigger schrieb:
Eigentlich sollten Die Parteien die klare Wähleraussage in ihrer Realität verstehen. Nicht jeder kocht sein Süppchen sondern:
Verdammt nochmal, stellt Euch alle zusammen an die Deichsel und zieht den Karren Deutschland gemeinsam aus dem Dreck!!
und nicht immer nur gegeneinander Arbeiten und jeder will der König sein... gemeinsame Verantwortung ist hier vom Volke gewünscht worden.
Hm. Es waren m. E. in den letzten Jahrzehnten alle Parteien kräftig daran beteiligt, Deutschland gegen die Wand zu fahren. Die Hoffnung, dass die nun gemeinsam den Schlamassel beseitigen könnten, hätte ich daher nicht. Zumal sie bis heute erklären, genau so weiter machen zu wollen.

Was die "klare Wähleraussage" angeht: verglichen mit 2002 haben die Parteien des traditionell rechten Spektrums Wähler verloren, die links gewonnen. Die rechten an der Regierung zu beteiligen hiesse dann eigentlich, den Wählerwillen zu konterkarieren. Ob allerdings eine Koalition aus SPD, Bündnis90/Die Gurken und der Linkspartei der Weisheit letzter Schluss wäre? Womöglich mit Gysi als Kanzler?

Was immer kommt: mindestens eine Partei wird sich bewegen müssen. Ich schätze, es gibt schon einige Politiker, die sich in den Hintern beissen könnten, weil sie sich vorher zu detailliert festgelegt haben. Da Meinungsänderungen öffentlich häufig als unschicklich ("Umfallerpartei") gelten - warum eigentlich? -, sitzen sie nun in der selbst gebauten Falle.

Von der Kieler CDU lese ich derweil in der Zeitung, dass sie Schröder als "Pattex-Kanzler" bezeichnet. Die haben das GG wohl nicht gelesen. Die Amtszeit der Regierung endet ja automatisch mit der konstituierenden Sitzung des Parlaments. Kleben ist also nicht, spätestens in 29 Tagen ist es soweit. Schröder muss aber dann die Geschäfte noch solange führen, bis ein neuer Kanzler gewählt wird. Die CDU kann ja gern einmal erklären, wie sie das machen will mit der Wahl Frau Merkels. Ich bin gespannt. Es reichte bekantlich 2002 nicht, mit weniger Sitzen wird es dann noch weniger gelingen; jedenfalls nicht schwarz-gelb. Ebenso würde mich brennend interessieren, wie Schröder der Ankündigung am Wahlabend, er sei der einzige, der eine stabile Mehrheit hinbekommt, Taten folgen lassen will. M. E. hat er die Mehrheit, deren Verlust er behauptete um die Wahl durchführen zu können, erst am 18.09.2005 verloren. Nun aber wirklich und sehr stabil. Ein Gedränge williger Kandidaten für eine Koalition mit der SPD ist ja nicht sichtbar. Woher will er also "als einziger" eine Mehrheit nehmen?

Bleibt u. U. die Frage, wer am meisten Angst vor einem nochmaligen Wahlgang haben müßte. M. E. ist das die FDP, die bei einer Wiederholung wohl 30% ihrer jetzigen Sitze wieder verlieren dürfte.

Völlig blöd finde ich "Experten", die jetzt eine Änderung des Wahlrechts hin zur Mehrheitswahl fordern. Als ob es da solche Situationen nicht geben könnte. Die aktuelle Problematik löst das zudem kein Stück und die kleineren Parteien werden auch kaum dabei mitmachen sich selbst aus den Parlamenten zu katapultieren.

M. Boettcher
 
Verfolgt man die laufenden Sendungen und Debatten drängt sich der Eindruck auf sich mitten in einer
Erzählung von Franz Kafka zu befinden.

Nüchtern betrachtet handelt es sich um zwei desaströse Verlierer, die die fast schlechtesten
Ergebnisse ihrer Parteien seit Bestehen der Republik "eingefahren" haben und rumtönen,
als ob sie die größten Sieger aller Zeiten wären.

Bekanntlich gibt es ja nur Sieger nach jeder Wahl, was da zur Zeit abgeht, sprengt aber
jeden mir bisher bekannten Rahmen. Eben im Mittagsmagazin:

"Frau Merkel hat ein Superwahlergebnis erzielt" :eek: : Realitätsverlust pur

cp

PS: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,375581,00.html
Wenn schon, sagt die Mehrheit, dann die Große Koalition.
Looser aller Länder vereinigt euch...
 
Captain Picard schrieb:
PS: Wie machen das bloß andere Länder mit mehr als 3 bzw 4 Parteien....

Dort gibts genauso ein Hauen und Stechen.

Und hier bei heise gefunden:
Vor zwei Monaten habe ich an dieser Stelle für die Grünen als "Technologie-Partei" argumentiert. Das hat mir einige Zustimmung, aber auch ein paar hasserfüllte Mails von Öko-Gegnern eingetragen. Diesmal möchte ich noch einen Schritt weitergehen: Wenn Deutschlands Zukunftschancen in Cleantech liegen, brauchen wir ein Bündnis zwischen Grünen und Wirtschaft. Mit anderen Worten: Jamaika. Und wenn das nicht klappt: Cleantech wäre auch ein schönes außerparlamentarisches Projekt.

Thomas Vasek, Chefredakteur Technology Review
Hervorhebung durch mich.
das ist ein interessanter Aspekt.

http://www.heise.de/newsticker/meldung/64098
 
Zurück
Oben