Die Anbieter von Billigvorwahlen müssen künftig vor jedem Telefongespräch den Preis nennen. Das soll unseriöse Firmen aus dem Markt drängen. Ganz aufhören dürfte der Missbrauch aber nicht.
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Die Billigvorwahl 01075 war unter Telefonnutzern lange Zeit ein guter Tipp. Anrufer, die diese Zahlen vor einer normalen Telefonnummer wählten, konnten damit selbst nachmittags günstige Festnetzgespräche führen. Die Kosten je Telefonat lagen dabei zum Teil unter einem Cent je Minute - und das fast zwei Jahre lang.
Im März dieses Jahres jedoch änderte der Betreiber der sogenannten Call-by-Call-Nummer, die 01075 Telecom, die Tarife. Wer sich bei dem Anbieter nicht per Mail registrieren ließ, zahlte für jeden Anruf pauschal 75 Cent. Viele Kunden bekamen von dem Wechsel aber gar nichts mit. Denn eine Preisansage vor den Gesprächen gibt es bei der 01075 nicht. Statt weniger Euros im Monat mussten sie daher zum Teil deutlich höhere Rechnungen zahlen.
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"Noch einmal ordentlich Kasse machen"
Die Gelegenheit dazu bot sich sogar länger als erwartet. Um den Firmen die Umstellung zu ermöglichen, gewährte das Bundesverfassungsgericht ihnen noch einmal einen Aufschub. Nun aber kommt die Pflicht zur Tarifansage: Vom 1. August an müssen Call-by-Call-Nutzer vor jedem Gespräch erfahren, was es kosten wird.
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Die Tarifänderung sei im übrigen nicht außergewöhnlich, meint Geschäftsführer Florian T.. "Die Tarife werden regelmäßig den Marktbedürfnissen angepasst." Man habe durch den 75-Cent-Tarif auch "keine höheren Umsätze generiert". Nichtsdestotrotz bekämen Kunden, die sich beschwert hätten, eine Gutschrift. Man arbeite schließlich "grundsätzlich kundenorientiert".