Brief an Renate Kuenast

steinu

Frisch registriert
Folgender Brief an Frau Ministerin Renate Kuenast habe ich heute an sie abgeschickt. Vieleicht schliesst Ihr Euch mit in Bezugnahme auf meine E-mail an, oder auch nur so. Hauptsache es passiert was!!

Gruss

Uli

Sehr geehrte Frau Kuenast!

Leider konnte ich auf ihrer Internetseite nichts ueber das Thema 0190er Nummern finden, jedoch besteht ein dringender Handlungsbedarf von ihrerem Ministerium!

Ich selbst bin mit einem zugegeben kleinen Betrag von 75 Euro fuer eine Verbindung von 6 Sekunden betroffen. Ich bitte sie dringenst sich einmal die Internetseiten www.dialerhilfe.de und www.computerbetrug.de anzuschauen. Dort schildern etliche Geschaedigte auf welche Art und Weise dubiose Internetfirmen versuchen die Internetnutzer abzuzocken.

Dabei handelt es sich durchaus um bis zu 5-stellige Euro Betraege die hier in Rechnung gestellt werden fuer eine Verbindungsdauer von nur wenigen Minuten oder Sekunden.

Es besteht ein dringender Regelungsbedarf der 0190er Nummern und deren Verwendung. Es werden sogenannte "Dialer"-Programme auf die Computer installiert ohne das es die Nutzer merken. Verlockende Links die Kinder (wie in meinem Fall) verfuehren diese Verbindung herzustellen ohne die Kosten darzulegen, oder aber es wird ein ganz anderer Inhalt der Seite vorgegaukelt als sie tatsaechlich hochlaedt.

Tausende von Bundesbuergen sind schon geschaedigt und weitere werden folgen, die Polizei wird bombardiert mit Strafanzeigen gegen solche Machenschaften und die deutschen Gerichte werden ueberschwemmt mit Klagen gegen Betrug und Wucher, was wiederum die Steuerkasse belastet.

Es ist an der Zeit endlich dieser Art von Abzocke, die so offensichtlich ist, Einhalt zu gebieten. Falls einige dieser Forderungen die diese dubiosen Firmen in Rechnung gestellt haben beglichen werden muessen, werden in einzelnen Faellen regelrecht Existenzen zerstoert!

Im Interesse aller Internetnutzer und Geschaedigten rufe ich sie dringenst dazu auf Sofortmassnahmen zu ergreifen:

- Strafverfolgung von Anbietern die unbemerkt "Dialer"-Programme installieren.
- eindeutige Kostenkontrolle von 0190er Nummern.
- stellen sie fest ab welchem Betrag eine Rechnung ueber die Nutzung von 0190er Nummern als Wucher zu betrachten ist.
- eine Obergrenze von Betraegen die maximal pro Minute oder Einwahl in Rechnung gestellt werden darf.
- eine Entscheidung ueber die laufenden Mahnverfahren von in Rechnung gestellten Wucherbetraegen.
- Direkthilfe ihres Ministeriums fuer Geschaedigte.

Lassen sie diese E-mail nicht im Sumpf der andere Zuschriften die sie taeglich bekommen verschwinden. Tun sie was!
Es handelt sich nicht um eine kleine Gruppe von "sexgeilen" Internetnutzern, es sind Eltern von Kindern die diesen Link angewaehlt haben, es sind Buerger die ihren ganz normalen Internetgeschaeften nachgehen und nichts ahnend ueber eine 0190er Nummer surfen, weil sich diese auf dem Computer unbemerkt installiert hat.
Versetzen sie sich einmal in die Situation, sie oeffnen ihre Telefonrechnung und der geforderte Betrag belaeuft sich auf mehr als 500 -600 Euro. Fuer eine durschnittlich verdienende vierkoepfige Familie ein hoher Betrag der nicht leicht zu schlucken ist, wobei es sich dabei noch um eine der kleineren Forderungen handelt.

Hohe Lebenshaltungskosten, verursacht durch hohe Benzinpreise und Steuern sind schon genug.
Lassen sie diese fiese Abzocke nicht zu!!

Im Vertrauen dass sie in dieser Angelegenheit schnell im Sinne des Verbrauchers taetig werden,

verbleibe ich mit freundlichem Gruss

Ulrich Stein
 
Ein Punkt fehlt noch in der Liste der Sofortmaßnahmen:

- Rückverfolgung des Anbieters einer 0190-Nummer, die derzeitige Vergabepraxis macht es 0190-Anbietern sehr einfach anonym zu bleiben
 
Hallo Herr Stein,
bitte schicken Sie mir doch mal Ihre Emailadresse/Telefonnummer.
Ich werde Frau Künast diese Woche interviewen.
Mit freundlichen Grüßen
Bettina Schulz
NDR Redaktion Plusminus
[email protected]
 
Weiterer Punkt

Sehr geehrte Frau Schulz,

weisen Sie doch bitte auch darauf hin, dass auch den aktuell nicht geschädigten Haushalten durch die gesamte Problematik Kosten entstehen können: Die präventive Sperrung der Einwahlmöglichkeiten auf 0190/0193-Nummern kostet einen Haushalt 7,63 Euro, zahlbar an die Telekom.
 
@Phoenix;
...stimmt. Aber wenn man sich vorstellt, dass tatsächlich sehr, sehr viele Menschen die 0190er sperren lassen würden, ergäbe das einen Sinn: die Dialer würden zu Dinos nach dem Einschlag, und die DTAG hätte äquivalente Einnahmen zu den Zwangsverzichten...hat doch irgendwas, oder? :D
@steinu;
...auch wenn das oben gesagte etwas zynisch rüberkommen sollte, ich find die Sache an sich völlig OK!
 
Klar hätte das was...

Sicher gefällt mir das Gedankenspiel:

DTAG +/- Null, da ja viele noch nie 0190-geschädigt wurden (so wie meine Partnerin und ich), trotzdem die 7,Keks Euro bezahlen.

Dialer minus unendlich. Da trifft es den, den es treffen soll.

Trotzdem hat das Ganze auch eine volkswirtschaftliche Dimension. Wegen der Dialer habe ich präventiv Geld ausgegeben, dass ich sonst für mein Vergnügen oder das meiner Familie hätte ausgeben können. Somit habe ich einen Wohlfahrtsverzicht, in der Summe der Volkswirtschaft aggregiert sich der dann auch auf immense Höhen.

Und wir sollten nicht vergessen: 2004 führt die Telekom die (mit den 019x-Nummern vergleichbaren) 0900-Nummern ein. Selbst wenn also jetzt alle 0190-Dialer aussterben sollten, geht da zum einen der Spam vorne los, zum anderen wird die Telekom wieder verdienen - in jedem Fall.
 
Wenn der Gesetzgeber reagieren wuerde....

Ich denke wenn es endlich ein Stop ueber solch hohe Wuchergebuehren von gesetzlicher Seite aus geben wuerde, haette sich das Problem von alleine erledigt.
Wenn diese dubiosen Firmen wissen dass sie mit ihren Forderungen nicht durchkommen, werden auch keine Dialer mehr installiert und das Problem
ist keines mehr.

Aber die zustaendigen Aemter muessen endlich reagieren, dieser Zustand ist nicht haltbar und vergleichbar mit Kreditkartenbetrug.

Wenn ich eine Datei von meinem Rechner loesche bekomme ich mindestens eine Sicherheitsabfrage ob ich wirklich loeschen will, 0190er Nummern sollten mit solchen Abfragen gesetzlich belegt werden mit einer genauen Offenlegung der Kosten wenn ich das Kaestchen "Ja" oder "OK" fuer Verbindung herstellen anklicke. Die techn. Moeglichkeiten sind da, mann muss sie nur einsetzen. Dann weiss jeder worauf er sich einlaesst und braucht dann nicht rumzumaulen.

Ich habe am 30. April ein TV Interview mit Bettina Schulz vom NDR fuer Plusminus, meine E-mail an Renate Kuenast wird von Frau Schulz ausgedruckt und als Hardkopie persoehnlich Frau Kuenast vorgelegt.
Warum gerade ich, habe ich mich gefragt, vielleicht weil ich mal in Aktion getreten bin? Ich koennte es mir ja einfach machen, ich zahl die 75 Euro die HanseNet von mir will und Ende!

Aber mein Rechtsempfinden ist sehr empfindlich gestoert, deswegen habe ich fuer mich beschlossen dies nicht ohne weiteres hinzunehmen.


Der ganze Prozess, zum Rechtsanwalt, Anzeige erstatten usw. bringt uns doch keinen Schritt weiter. Die Rechtsaanwaelte haben doch ueberhaupt keine Rechtsmittel um unsere Sache durchzusetzen. Diese Handhabe muss erst geschaffen werden!!
Am Ende koennen wir alle zu diesen 0190er Kosten auch noch die Kosten der Provider und unsere eigenen Rechtsanwaelte bezahlen. Ich zweifele daran dass eine Rechtschutzversicherung die Kosten uebernimmt.
Also: doppelt gef....!!! (gruss an Dialerfucker)

Ich kann nur nochmal dazu aufrufen:

Hoert auf hier rumzujammern, schreibt ans Wirtschafts- bzw. Verbrauchermisnisterium um diesen Machenschaften endlich ein Ende zu setzen!! Veroeffentlicht die Schreiben im Net!!

P.S.: Habe gehoert dass die Telekom an jeder 0190er Nummer gut mitverdient, die Bundesregierung 50% der Telekomaktien haelt! Haben wir da ein Interessenkonflikt?? Wird deswegen nichts getan?? 0:)

Gruss
und toi, toi, toi!!

Uli :evil:
 
wo gibt es rechtsanwälte?

das anrufen einer mehrwertnummer ist doch eigentlich eine bezahlung anderer dienste.
also grundsätzlich bin ich der meinung, daß ich mich erst mal freischalten lassen müßte, bevor ich solche dienste beanspruchen kann. so wie das die telekom praktiziert, nämlich daß ich mich sperren lassen muß, das kann doch nicht dem normalen rechtsempfinden entsprechen.
noch dreister finde ich, daß dafür auch noch verlangt wird - ist meiner meinung vollkommen rechtswidrig. ein sperren bedeutet doch eine nichterbringung von leistung. den banken wurde diese praxis bereits abgestellt (damals gings um kredite) - ich hoffe die telekom folgt
 
... man sollte sich an folgendes erinnern:
fast zeitgleich mit der Auflösung des Monopolisten "Post" wurde die Regulierungsbehörde geschaffen, unter anderem auch um der lieben Telekom auf die Finger zu klopfen, sollte sie ihre Rolle als Big-Player überziehen. Das ist zwar schon öfter passiert. Aktuell spielt die Regulierungsbehörde eher eine merkwürdige Rolle. Da werden schon mal Sachen formuliert wie:

Wenn mehrere Antragsteller die Zuteilung der selben Rufnummer zeitgleich beantragen, werden wie folgt Bevorrechtigungen eingeräumt:
......
Rang 2: Einbettung durch Dienstleister

Der Antragsteller beantragt die Einbettung einer von ihm vor dem 2001-03-14 in Zusammenhang mit der Dienstekennzahl (0)190 als Dienstleister genutzten Rufnummer. Dienstleister ist, wer nachweisbar mit einem Kunden einen Vertrag über die Nutzung der Rufnummer abgeschlossen hat. Der Nachweis ist schriftlich in Form eines Dienstleistungsvertrages mit dem Kunden zu erbringen und dem Antrag beizufügen.

Aber was soll das??? Mit Kunde ist da mit Sicherheit z.B.: der Kunde eines Dialerherstellers gemeint...schön wärs, wenn das überhaupt eine Grundvoraussetzung wäre, und nicht Grund für eine Bevorrechtigung. Die blicken bei der Unter-Weiter-Über-und Nebenvermieterei selbst nicht mehr durch. Auch hier wäre ein Reformhebel dringend anzusetzen...und das geht nur über den Gesetzgeber.
 
Internetadresse vom Verbraucherministerium Renate Künast

Hier noch mal die E-mail Adresse vom Verbraucherministerium, das Ministerium von Renate Künast:

[email protected]

Bitte kein Zeichen vergessen sonst klappts nicht ;)
 
Frau Künast hat Ihren Brief vor meinen Augen gelesen. Sie ruft alle Verbraucher auf, sich bei Problemen mit 0190-Dialern an sie zu wenden.
MfG
Bettina Schulz
 
"Schaumermal" (orig. Zitat von F. Beckenbauer)

Ich denke es ist auf jeden Fall mal ein guter Anfang. Besser als nix.
...Tja, dann wenden wir uns doch!!!!

Los Männers und Mädels, ran an die Tastatur!!
In diesem Zammenhang Dank an Dialerfucker, er folgte mit gutem Beispiel mit einem Brief an Frau Ministerin K.
 
@Heiko;
...ein Gast von vor langer Zeit:
Ist schon schwierig,
naja, im Ernst! Verbraucherministerin zu sein, stell ich mir heavy vor!
Früher, als Landwirtschaftsministerin hat man sich mit den Bauern und Bayern rumärgern müssen, heute sieht das so aus:
Montag: ein Öko-Schwein im Stall küssen
Dienstag: bayrische BSE-Mafia-Attacke abwehren
Mittwoch: Tofuessen mit hessischen Landwirten
Donnerstag: Internetschweine anprangern
Freitag: Gerd stellt klar, dass er einige € in die zukünftige Mainpean-Aktie investiert hat
Samstag: Mainpean droht mit Unterlassungsklage
Sonntag: Telekom distanziert sich von jeglichen BSE-Vorwürfen
Montag: Tofuessen mit Mainpean
naja, ich glaube jetzt könnt Ihr selbst weitermachen...
Entschuldigung, steinu, jetzt hab ich vielleicht meinen Bonus verspielt, aber Du hast ja meinen Text an Frau Künast...da steht das getarnt auch drin... :D
 
*hehe*

Im Ernst: ich habe den - vermutlich nicht ganz unbegründeten Verdacht - daß es zur Zeit für Politiker einfach wichtigeres gibt als Dialerprobleme zu lösen. Ne Wahl will man schließlich auch gewinnen.

Und zugeben, daß man streng genommen gar nicht so genau weiß wovon diese weltfremden Internetnutzer überhaupt sprechen, will man auch nicht...
 
Hab meine 2. Mahnung von NexNet!!

NexNet droht mit Sperrung der 0190er Nummer!!

haltet mich fest !!! bitte, haltet mich fest, ich kann nicht mehr!!!! :bigcry: :D :bigcry: :D :bigcry: :D :bigcry: :D
 
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