Wettbewerbszentrale erfolgreich gegen Kostenfallen im Internet

AW: Wettbewerbszentrale erfolgreich gegen Kostenfallen im Internet

Wer da wohl als nächster gebremst wird?
Die üblichen Verdächtigen aus dem Frankfurter Kessel:
Gegen vier weitere Unternehmen hat die Wettbewerbszentrale aufgrund ähnlicher Sachverhalte von intransparenter und irreführender Werbung Klage eingereicht:
  • Internetservice AG (Rotkreuz, Schweiz)
  • VitaActive Ltd., Großbritannien
  • Genealogie Ltd., Großbritannien
  • Netcontent Ltd., Großbritannien
Auch bei diesen Anbietern sei für den Nutzer nicht ohne Weiteres ersichtlich, dass es sich um kostenpflichtige Leistungen handle.
Aber angesichts der (nicht rechtskräftigen) milden Strafe für die Büttelborner ist das für meine Begriffe kein nennenswerter Erfolg.
Auf Antrag der Selbstkontrollinstitution der Wirtschaft hat das Landgericht Darmstadt die Gebrüder Sch. GbR zur Zahlung einer Vertragsstrafe in Höhe von insgesamt 24.000,-- € verurteilt (Urteil vom 08.05.2007, Az. 12 O 532/06 – nicht rechtskräftig).
 
AW: Wettbewerbszentrale erfolgreich gegen Kostenfallen im Internet

Erforderlich sei neben dem strikten Vorgehen der Selbstkontrolle der Wirtschaft gegen wettbewerbswidrige Angebote parallel aber auch eine Aufklärung der Internetnutzer, um diese weiter zu sensibilisieren, erklärte Münker.
Bullshit. Die Erfahrung zeigte doch, dass erstens freiwillige Kontrolle nicht funktioniert und nicht praktizierter Verbraucherschutz ist, sondern (insbesondere wegen der bremsenden bzw. aufschiebenden Wirkung für strengere Gesetze) praktizierter Abzockerschutz [siehe Dialer!] und dass zweitens Aufklärung immer den Ideen windiger Geschäftemacher hinterherhinkt. Es ist dasselbe Gefasel, das Hans Leyendecker so kritisiert, wenn es um Korruption geht - jeder distanziert sich von Korruption, aber wenn es um schärfere Gesetze geht, wird unisono blockiert. Das kann - so Leyendecker - eigentlich nur heißen, dass die Entrüstung in Sachen Korruption geheuchelt ist. Ähnlich ist es im Bereich des Verbraucherschutzes - nicht nur, aber in den letzten Jahren gerade im Internet.

Dass 24000 Euro keine Strafe sind, sondern ein weiterer Witz in der traurigen Geschichte des Umgangs mit den Büttelborner Jungs und ihren Gesinnungsbrüdern, das kommt noch dazu. Nur rein formal gesehen kann man von einem "Erfolg" sprechen, wenn jetzt als "nicht ok" eingestuft wird, was nie anders einzustufen war.

Wenn man nach all dem noch
Es braucht halt lange.
in die Rechnung aufnimmt, ist es eher ein Debakel als ein Erfolg.
 
AW: Wettbewerbszentrale erfolgreich gegen Kostenfallen im Internet

In Sachen Alphaload:
Das Unternehmen wurde abgemahnt. Nach dem Verkauf des Unternehmens an die Walea GmbH in die Schweiz musste das Verfahren eingestellt werden.
:wall:
http://www.hr-monitor.ch/f/Walea_GmbH_CH-140.4.002.859-4_14258322.html
Die Würgeschlange kringelt sich sicher vor Lachen.
Eingetragene Personen: S*, B*, deutscher Staatsangehöriger, in Sarnen, Gesellschafter und Geschäftsführer, mit Einzelunterschrift, mit einer Stammeinlage von CHF 10'000.--; R*, A*, deutscher Staatsangehöriger, in Berlin (DE), Gesellschafter, ohne Zeichnungsberechtigung, mit einer Stammeinlage von CHF 10'000.--.
Wenn es so einfach ist, wundert man sich eigentlich über nichts mehr.

Derselbe B*S* sagte als Chef von Alphaload
Auch die Alphaload-Homepage ist im Sommer vergangenen Jahres abgemahnt worden, berichtet Bradler. Nur „verschwindend klein“ werde in den „Allgemeinen Geschäftsbedingungen“ darauf hingewiesen, dass mit dem Angebot „Jetzt kostenlos testen“ auch die Verpflichtung eingegangen wird, den Dienst vier Tage vor Ablauf der Testphase schriftlich wieder zu kündigen - oder aber Gebühren zu entrichten. Die Vorwürfe seien „abenteuerlich“, die Informationen auf seiner Homepage „eindeutig“, entgegnet Alphaload-Chef S*. Änderungen will er nicht vornehmen, weshalb die Verbraucherzentrale jetzt Klage eingereicht hat.
(Quelle - eine Klage, die nicht weiter verfolgt werden kann, weil S* und A*R* sich eine Firma in der Schweiz anlachen und mit dieser Firma sich dann Alphaload selbst abkaufen. Die Schm* haben das offenbar gar nicht nötig ;) )

P.S.: Wetten, dass es nur Tage dauern würde, bis ich zur Rechenschaft gezogen werden würde, wenn ich diese Herren als das bezeichnen würde, was sie nach meiner Auffassung sind?
 
AW: Wettbewerbszentrale erfolgreich gegen Kostenfallen im Internet

... ist es eher ein Debakel als ein Erfolg.
Sorry Jo, aber das ist auch meine Meinung. Anscheinend haben die Brüder und ich zumindest eines gemeinsam: man denkt in größeren Dimensionen. 24 T€ können als Verlust nicht nur mit der Steuer verrechnet werden sondern sind angesichts der positiven Umsätze leicht zu verschmerzen. Das AG Darmstadt hat sich damit nicht wirklich mir Ruhm bekleckert.

...bis ich zur Rechenschaft gezogen werden würde, wenn ich diese Herren als das bezeichnen würde, was sie nach meiner Auffassung sind?
...Rechenschaft im Padres? Ist mal wieder an der Zeit zum ausheulen, Gedanken fassen, Strategie abstecken! Rest per PN.
 
AW: Wettbewerbszentrale erfolgreich gegen Kostenfallen im Internet

Naja, mehr ist immer schöner.

Aber es gibt ja auch hier ernstzunehmende Stimmen, die Richtung "selber schuld" tendieren. Stimmt ja auch ein bisschen: Wer so gute Augen hat, dass er Namen und Adresse richtig reinschreiben kann, der sollte eigentlich auch einmal drumrum gucken und die Kostenhinweise entdecken.

Vor diesem Hintergrund ist das Urteil nicht selbstverständlich. Der Übergang von "korrekt" zu "Betrug" ist nun mal nicht wie schwarz und weiß. Ist doch schön, dass sich was tut. Hauptsache, es bezahlt nur der, der den Abo-Vertrag auch gewollt hat, und dieses Urteil ist doch wertvolle Hilfe gegen die Eintreib-Versuche. Sollte sofort aufpoppen, wenn jemand "Abo-Rechnung" in eine Suchmaschine eingibt. Gerne auch offline, als Service des Browsers!

Auf zum nächsten!
 
Zurück
Oben