Razzia bei Münchner Rechtsanwalt - Hauptverdächtiger in Haft

Der Jurist schrieb:
Diese Erklärung ist - wenn Heise korrekt zitiert, was ich unterstelle - eine rabulistische Meisterleistung.
:thumb: :thumb: Zustimmung. Eine Meisterleistung im Dummschwätzen aus München :thumb::thumb:
Heise schrieb:
Der Fall werfe nach Ansicht von S. die Frage auf, inwieweit ein Anwalt gegenüber seinem Mandanten Kontroll- und Überwachungspflichten habe.
:vlol: Wenn der Anwalt merkt, daß sein Mandant sich möglicherweise strafbar macht, dann muß er das seinem Mandanten sagen und darf den Mandanten keinesfalls tatkräftig unterstützen. Ansonsten winkt die Anklage wegen Beihilfe.
 
Oh - das wird noch lustig werden!

Die Kanzlei hatte ja gleich verkündet, daß man jetzt gegen die FTP-Welt-Abonnenten vorgehen sollte. Daher freue ich mich sehr auf die Erklärung, wieso die Nutzer die Illegalität des Angebots auf Anhieb erkennen mußten, während dem RA, der dieses Angebot betreut und der zugleich Spezialist für Marken- und Urheberrecht ist, dies verborgen geblieben sein soll ...........
:roll:
:holy:
:lol:


Und außerdem steht eine weitere Preisfrage an. Eine Firma gegründet, die Raubkopien gewerblich verhökert. Welchen RA wird sie nehmen:

a) eine Niete (hat von nix Ahnung, weiß nicht, was sein Mandant macht)

b) einen Spezialisten fürs Urheberrecht

c) = b, der sich auch schon einen Namen in der Verfolgung von Raubkopierern gemacht hat

d) = c, jedoch mit dem Ruf, auch gegenüber dubiosen Geschäftsideen offen zu sein

e) = d, der dann auch gemeinsame Sache macht
 
Ein kleiner Hinweis nebenbei: Forscht man bei DENIC nach dem admin-c der Homepage ***.mafia.de, offenbart sich hier die Verbindung mit dem Namen der Homepage in ausnahmsweise klarem Licht. ;)
 
http://www.heise.de/newsticker/meldung/53758
Warez-Razzia: 15.900 Strafverfahren gegen FTPWelt-Nutzer

Die Staatsanwaltschaft Mühlhausen will gegen rund 15.900 Kunden der Mitte September
beschlagnahmten kommerziellen Warez-Download-Plattform FTPWelt.com in nächster Zeit
Strafverfahren einleiten. Nach Auswertung der Kundendatenbank habe sich herausgestellt,
dass diese Nutzer wohl gegen das Urheberrecht verstoßen hätten, erklärte der zuständige
Staatsanwalt Thomas Köhler im Gespräch mit heise online.
cp
 
Ein "spontaner Hilfsfonds" bzw. eine "Kriegskasse", schreibt Heise.

Meinen die Anwälte aus München das wirklich ernst? Behaupten die wirklich, keine Geldmittel von zehn-/fünfzehntausend € für ein paar Klagen aufbringen zu können?

Und wenn: Man kann dann glatt Prozesskostenhilfe beantragen ...

Ich finde: In jedem Fall peinlich.
 
KatzenHai schrieb:
Meinen die Anwälte aus München das wirklich ernst? Behaupten die wirklich, keine Geldmittel von zehn-/fünfzehntausend € für ein paar Klagen aufbringen zu können?
Vor allem meinen es wohl die Spendensammler ernst. Siehe Diskussion ab: http://forum.computerbetrug.de/viewtopic.php?p=82375#82375 Mir liegt der Text einer solchen "Bettelmail" vor, in der u. a. damit argumentiert wird, dass der Anwalt öffentlich "vorgeführt" wurde. An dem Vorwurf ist ja etwas dran. Ich sehe nicht, dass sich in der Folge der Bedarf für finanzieller Hilfe gegenüber dem Anwalt ergibt. Die öffentlich verfügbare Diskussion darum wurde ja inzwischen aus dem Netz entfernt. Vielleicht ist aufgefallen, dass der Vorgang irgendwie peinlich ist.

M. Boettcher
 
drboe schrieb:
Mir liegt der Text einer solchen "Bettelmail" vor, in der u. a. damit argumentiert wird, dass der Anwalt öffentlich "vorgeführt" wurde.
Interessant daran ist, dass jemand aus dieser Sozietät bisher jede Form von Publicity, ob nun positiv oder negativ, zur Steigerung seines Bekanntheitsgrades zu nutzen wusste. Da mutet es fast wie Satire an, dass sein Kollege sich im "Rampenlicht" so unwohl fühlt.
 
drboe schrieb:
Mir liegt der Text einer solchen "Bettelmail" vor, in der u. a. damit argumentiert wird, dass der Anwalt öffentlich "vorgeführt" wurde.
Die kann allen vorliegen - Heise verlinkt darauf: http://www.r-archiv.de/modules.php?name=News&file=article&sid=1627
„ ......... Es geht um RA Bernhard S...... aus München.

Die Bilder von seiner Verhaftung am 16.09.2004 wurden mehrfach im Fernsehen ausgestrahlt und das Bild, wie er in Handschellen von der Polizei auf offener Straße abgeführt wird, war in diversen Zeitungen und Zeitschriften zu sehen.

Teilweise wurde mit der Kamera bewußt auf die Handschellen gezoomt oder dieses Bild abgedruckt.

Er wurde in einer sehr menschenverachtenden Weise öffentlich "vorgeführt" und hat sich nun dazu entschlossen, zivilrechtlich gegen die Presse vorzugehen und auch Schmerzensgeldansprüche durchzusetzen.

Mehrere Webmaster haben sich spontan bereit erklärt, für Herrn S....... eine "Kriegskasse" ins Leben zu rufen, die diese (zu erwartenden) Prozesse gegen die Presse finanziell unterstützt.

Wir würden uns sehr freuen, wenn auch Sie bzw. Ihr Unternehmen sich an dieser "Kriegskasse" zu Gunsten von Herrn S....... beteiligen würden.

Bitte lassen Sie uns in diesem Fall wissen, mit welchem Betrag Sie bzw. Ihr Unternehmen bereit wären, Herrn S....... in seinen Verfahren gegen die Presse finanziell zu unterstützen.

Für den Fall, dass Herr S...... gegen die Presse gewinnt (was Ziel dieser Verfahren ist :)) und die Verfahrenskosten von den Gegnern erstattet werden müssen, erhalten Sie Ihre Zahlung an die Kriegskasse selbstverständlich zurück.

Ich habe mich bereit erklärt, diese "Kriegskasse" zu koordinieren und bin überzeugt davon, dass wir - im Fall Ihrer Unterstützung - Modalitäten finden werden, die Ihren Bedürfnissen bzw. denen Ihres Unternehmens gerecht werden.

Bitte haben Sie für diese standardisierte Rückantwort Verständnis.

Für nähere (Detail-)Fragen stehe ich Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
--
A.............. ........................
................... 12
D-......... Frankfurt am Main
Fon +49 69 ........................
Fax +49 69 .........................
Mobil +49 17. .................... „
 
drboe schrieb:
Die öffentlich verfügbare Diskussion darum wurde ja inzwischen aus dem Netz entfernt. Vielleicht ist aufgefallen, dass der Vorgang irgendwie peinlich ist.
IMO haben diese Kanzlei und ihre Anwälte das Niveau, auf dem ihnen noch irgend etwas peinlich sein könnte, seit langem und weit unterschritten.
Gleiches gilt wohl auch für die Initiatoren dieser Lachnummer.
Meine Meinung dazu:

Gruss A. John
 
KatzenHai schrieb:
drboe schrieb:
Mir liegt der Text einer solchen "Bettelmail" vor, in der u. a. damit argumentiert wird, dass der Anwalt öffentlich "vorgeführt" wurde.
Die kann allen vorliegen - Heise verlinkt darauf: http://www.r-archiv.de/modules.php?name=News&file=article&sid=1627
Tatsächlich. Naja, die genannte Fundstelle eine Art "Hauspostille", hier ungeahnt kritisch - gehört nicht zu meinen bevorzugten Quellen und ich hab's halt als Mail.

M. Boettcher
 
haudraufundschluss schrieb:
drboe schrieb:
Mir liegt der Text einer solchen "Bettelmail" vor, in der u. a. damit argumentiert wird, dass der Anwalt öffentlich "vorgeführt" wurde.
Interessant daran ist, dass jemand aus dieser Sozietät bisher jede Form von Publicity, ob nun positiv oder negativ, zur Steigerung seines Bekanntheitsgrades zu nutzen wusste. Da mutet es fast wie Satire an, dass sein Kollege sich im "Rampenlicht" so unwohl fühlt.
Tatsächlich war der eine Herr ja bis zu seiner emule-Abmahnung nahezu unbekannt (kaum Bilder, Zweifel an der Echtheit des Namens), während der andere fast keine öffentliche "Schlacht" ausläßt. Im Prinzip ist das wohl die perfekte Tarnung. Wer würde denn annehmen, dass in einer so auf Publicity erpichten Kanzlei abgeht, was von den Ermittlern behauptet wird? Kann doch sein, dass mit den ungeliebten Aktionen und mit den begleitenden flame wars von den wesentlichen und lukrativeren Dingen abgelenkt werden soll. Ein Treppenwitz, dass gerade das Verlassen der relativen Anonymität durch die emule Abmahnung zum Ende dieser Art von Arbeitsteilung geführt hat.

M. Boettcher
 
News schrieb:
drboe schrieb:
ich hab's halt als Mail.
...in der noch mehr interessante Details von unserem gemeinsamen Informanten stehen
- die man aber zwecks Schutz von dessen "Maulwurf" vielleicht besser nicht nennt (?)
Nennen? Kein Gedanke. Und "Maulwurf"? Wie überaus abgegriffen. "Interessierte Kreise" trifft es eigentlich eher. Nicht jeder, der so tut als ob, sympatisiert wirklich mit dem potentiellen Nutzniesser der Sammlung. Das ist halt die Crux im harten Wettbewerb. Heute noch guter Freund, morgen dann ...

Zu den Wegen, über die der Text zu mir fand: kein Kommentar. Nur soviel: ich habe ihn eher "zufällig" und jedenfalls nicht durch persönliche, aktive Tätigkeit :cool:

M. Boettcher
 
Hier noch die neue TSP-Meldung, in der es vor allem um die Fortsetzung der Raubkopierer-Kampagne geht.
Ist leider nur "Heise für Arme", ich hatte nur 49 Zeilen 0:)

drboe schrieb:
Und "Maulwurf"? Wie überaus abgegriffen.
Stammt nicht von mir, das Wort....
nicht durch persönliche, aktive Tätigkeit :cool:
Naja, aktiv war ich irgendwann, indirekt dann schon. Ich hatte es früh im "Dialercenter"-Forum entdeckt und andere per Mail informiert.
Aus dem Lager der Dialer-Gegner bekamen ich und andere kurz darauf eine Mail zurück - mit der Überschrift "S.[edit] bläst zum Pressekrieg" 0:)
Sag bloß, die kennst du nicht 8)
 
Jetzt auch im Spiegel:

http://www.spiegel.de/netzwelt/politik/0,1518,332457,00.html

INTERNET-PIRATERIE

Behörden sind Tausenden Nutzern auf der Spur

In einem der größten je aufgedeckten Fälle von Internet-Piraterie und Raubkopiererei haben die Fahnder einen spektakultären Erfolg verzeichnet: Es ist ihnen die gelungen, die Adressendatei der Betreiber einer illegalen Internet-Seite aus Deutschland zu knacken. Tausende Nutzer sind nun bekannt, ihnen droht Strafverfolgung.
Raubkopien: Markt lahmgelegt
Mühlhausen - Als Betreiber der illegalen Seiten waren Mitte September drei Männer aus Südthüringen und ein Münchner Anwalt festgenommen worden. Gegen drei von ihnen wurde Haftbefehl erlassen. Jetzt bestätigte ein Sprecher des Landeskriminalamts (LKA) Thüringen einen Bericht der "Thüringer Allgemeine", demzufolge Tausende Nutzer der Seite den Behörden bekannt sind.

Zunächst war von 45.000 Kunden vor allem aus Deutschland die Rede. Die "Thüringer Allgemeine" schreibt von möglichen Ermittlungen gegen 16.000 Internet-Nutzer. LKA-Sprecher Uwe Geisler wollte sich am Samstag nicht festlegen: "Ob es um 8000 oder 20.000 geht, wissen wir noch nicht." Bei Verstößen gegen das Urheberrecht drohten den Nutzern der Seite sogar Freiheitsstrafen.

Das Quartett soll seine Kunden im Internet illegal mit Raubkopien von Kinofilmen, Computerspielen, Anwendersoftware und Musikdateien versorgt haben. Die vier Beschuldigten im Alter von 19 bis 46 Jahren waren im September nach Durchsuchungen in Bayern, Hessen und Thüringen festgenommen worden. Sie sollen nach Angaben der Ermittler knapp eine Million Euro eingenommen haben. Gründer der Internetseite sind laut Staatsanwaltschaft zwei 20 und 30 Jahre alte Brüder aus Breitungen. Der 46 Jahre alte Rechtsanwalt aus München soll die Finanzen der Firma verwaltet haben. Nur ein 19-Jähriger aus Brotterode, der den Internetdienst technisch betreut haben soll, wurde wieder auf freien Fuß gesetzt.

Nach Angaben der Hamburger Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen (GVU) ist mit der Verhaftung der mutmaßlichen Internet-Kriminellen ein großer Teil des Marktes für deutschsprachige Raubkopien lahm gelegt worden. Bei deutschen Kinofilmen oder synchronisierten Streifen aus dem Ausland sei die Bande die größte und aktuellste unter den illegalen Anbietern gewesen. Den Rechteinhabern sollen laut Staatsanwaltschaft Schäden im zweistelligen Millionenbereich entstanden sein.



Nachedit: Die Untersuchungshaft ist längst aufgehoben vgl.: http://www.heise.de/newsticker/meldung/51428 wie bereits hier auch am gleichen Tag veröffentlicht: http://forum.computerbetrug.de/viewtopic.php?p=85539#85539, so dass das Ende der U-Haft jedem geneigten Leser bekannt sein musste.

Siehe auch: http://www.kleinjung.net/presserecht/onlinearchiv.php
 
Als Betreiber der illegalen Seiten waren Mitte September drei Männer aus Südthüringen und ein Münchner Anwalt festgenommen worden. Gegen drei von ihnen wurde Haftbefehl erlassen. (...) Nur ein 19-Jähriger aus Brotterode, der den Internetdienst technisch betreut haben soll, wurde wieder auf freien Fuß gesetzt. (...)

Ich dachte, der "46-jährige Anwalt aus München" sei auch wieder auf freiem Fuß... :gruebel:
 
sascha schrieb:
Ich dachte, der "46-jährige Anwalt aus München" sei auch wieder auf freiem Fuß... :gruebel:
Denke schon
http://www.heise.de/newsticker/meldung/51428
http://www.heise.de/newsticker/meldung/51567
Ganz im Gegensatz zu seinem Kanzleikollegen v.G. , der öffentlich von "Methoden wie in Guantanamo Bay" gesprochen hatte, hebt S. die freundliche Behandlung während der Zeit seiner Inhaftierung in der JVA Gräfentonna hervor
 
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