Öffentlichkeitsarbeit / Dialog mit der Dialer-Szene

Hallo Thommy,

ich finde mit deinem Beitrag hast du den Punkt getroffen.

Ich beschäftige mich noch nicht sehr lange mit dem Thema Dialer. Erst seit sich meine Tochter vor 6 wochen einen "eingefangen" hat.

Und trotzdessen daß ich zu den Geschädigten gehöre, bin ich der Meinung daß ein Dialer an sich ja nichts schlechtes ist, ich bin mir sicher daß es viele User gibt die wissentlich und willig Dialer verwenden, nur die Art und Weise wie sie funktionieren finde ich nicht ok.

Es kann nicht sein, daß man bei Newslettern, Foren usw. eine Bestätigunsmail bekommen, wenn man sich anmeldet, um sicher zu stellen, daß nicht jemand anderes hingeht und einen fröhlich im Web bei sämtlichen Newslettern anmeldet. Auf der anderen Seite bei Dialern eine dreimalige OK Eingabe (eigentlich muß man sagen ein Treffen der Buchstaben O und K ) ausreicht, wo es hier doch um Geld geht.
Genau hier müßte eine Rückbestätigung mit genauen Informationen über den Preis erfolgen.
Allein dadurch wäre meiner Meinung nach einem unwissentlichen (auf die Kosten bezogen) Benutzen eines Dialers durch Kinder und auch Erwachsenen vorzubeugen.

Das Problem daß viele nicht gerichtlich gegen Dialerbetreiber vorgehen sehe ich darin, daß man wenn man keinen Rechtsschutz hat, am Ende evtl. auf noch mehr Kosten sitzen bleibt, die man dann erst recht nicht bezahlen kann. Denn es kann ja keiner Garantieren, daß der Richter zu Gunsten des Geschädigten entscheidet, da das Gesetz hierbei leider noch große Lücken aufweißt.
Auch kann man oft, genau die Kleinigkeiten die von der RegTP aus gegen einen zugelassenen Dialer sprechen würden, nicht nachvollziehen, ohne erneut Kosten zu verursachen.

Ich kann z.B. bis heute nicht zu 100% sagen daß meine Tochter nach den 29.57minuten erneut OK für die ca. 8 sekunden später neu aufgebaute Verbindung eingeben mußte. Sie behauptet daß sie nur einmal die beiden OKs eingab, es kamen an einem der drei Tage jedoch 5 Verbindungen zustande.
Der Herr von der RegTP erklärte mir heute am Telefon wohl daß das so sein müsse, nur wie soll ich das nochmal nachvollziehen? Und getestet wird dort erst wenn sie den "Auftrag" von der Staatsanwaltschaft bekommen, wenn ich das so richtig verstanden habe.

Was auch nicht nachvollziehbar ist wäre das Verhalten des Dialers wenn man nach 10 minuten das Angebot verläßt, durch Aufruf einer anderen Webseite, ich bin der Meinung auch hier läuft die Verbindung weiter. Den temporären Internet Dateien nach, wurde schon 10 min nach Entstehen der ersten Verbindung auf eine andere Webseite zugegriffen. Selbst zu dem Zeitpunkt der zweiten bis fünften Verbindung nach jeweils 30 min sind in den Temp Internet Dateien keine Anzeichen von der Webseite, sondern Zugriffe auf ganz andere Seiten zu finden.

Genau dies sind die Punkte die ich als Abzocke bezeichnen würde, ohne alle Mehrwertdiensteanbieter über einen kamm zu scheren.

Mfg
Annette
 
@Thommy,

erstmal willkommen hier und vielen Dank für Deinen Beitrag. Lese Dich ja auch schon lange bei Jagin. Zu Deinem Statement hier habe ich eigentlich gar nichts zu sagen, weil es zu hundert Prozent passt. Der Aspekt mit dem Jugendschutz ist allerdings sehr interessant, weil mir der noch nicht so bewusst war. Insofern: Wieder was dazu gelernt.

viel spass im netz ;)

cu,

Sascha
 
Hallo Anette,

also ich bin sogar felsenfest davon überzeugt, dass es sehr wohl eine bestimmte Gruppe von Usern gibt, die den Dialer sehr bewusst und auch im Wissen um die Kosten nutzt.

Ich bahaupte aber, dass eben diese kleine Gruppe es nicht rechtfertigt, dass eben viele unbedarfte User damit übervorteilt werden.

Im Grunde hat sich im Bereich Erotik die Sachlage in den vergangenen Monaten schon ziemlich entschärft - aber dafür geht man eben mittlerweile mit den Dingern auf eine noch unbedarftere Zielgruppe los - nämlich auf Kids und absolute Neuanfänger, die absolut keinen Schimmer von dem haben wie so ein Teil funktioniert und was es schlussendlich für Kosten verursachen kann.

Vor allem die von Dir angesprochene Tatsache, dass Dialerverbindungen in der Regel auch nach dem Logout aus dem kostenpflichtigen Angebot weiterlaufen ist da so eine Sache, die ich alles andere als in Ordnung finde (wobei ich ehrlich gesagt gar nicht weiss, ob das so ist und so sein darf - aber glauben würde ich das schon mal ungeprüft).

Jedenfalls rechtfertigt der Umstand, dass ein paar Leutchen mit den Dingern sehr wohl umgehen können nicht die Tatsache, dass es offensichtlich der grosse Teil der Bevölkerung nicht kann - man verkauft ja auch nicht an Jedermann Schusswaffen oder Drogen obwohl sich sicherlich auch da Leute finden würden, die damit umgehen können.

Was ich aber den Verbreitern solcher Programme am meisten vorwerfe ist die Kurzsichtigkeit, denn wir als seriöse Anbieter haben heute die allermeisten Probleme damit, dass sich die Kunden so dermassen mit Firewalls und Sicherheitseinstellungen abschotten, dass ein normaler Empfang von zum Beispiel Livecams oder Videos überhaupt nicht mehr möglich ist.
Denn die Techniken, die für Dialer und andere Schmarotzerprogramme benutzt werden, wurden ja nicht dazu erfunden den leuten damit Schaden zuzufügen sondern sind ein wichtiger Bestandteil nahezu aller modernen Übertragungstechniken im Internet, die dann eben genauso unmöglich gemacht werden wie ein automatischer Dialerdownload.

Und schon alleine deshalb sitzen heute hinter teuren Einwahlprogrammen Inhalte, die nicht mal einen verschwindend kleinen Bruchteil von dem Wert sind, was sie kosten, weil es nur üblicher Text oder Bilderkram ist. Deshalb findet man heute die brutalsten und übelsten Abzockereien nicht mal mehr im Erotikbereich, wo zumindest ein paar der Angebote (zum Beispiel echte 1zu1-Cams) den Preis annähernd rechtfertigen würden.

So sägt sich eine Branche schlussendlich den Ast ab auf dem sie sitzt und das Verwerfliche daran ist, dass da auch noch ein paar andere mit drauf sitzen, denen es nicht in den Sinn käme Leute zu betrügen.

Deshalb meine ich, der Downloaddialer gehört abgeschafft und zwar komplett. Was den sogenannten Voicecall-Dialer anbelangt - also der bewusste Anruf mit dem Telefon, bei dem die Gebühren nur so lange laufen bis der Hörer aufgelegt wird - damit könnte ich noch leben, wenn ich auch hier die erhöhten Kosten für den Kunden nicht in Ordnung finde.

Aber ich denke das muss dann schon jeder selber wissen und verantworten, denn bisher hab ich noch von keinem Dialer gehört, der selbstständig den Hörer abnimmt und von Geisterhand ne Nummer wählt.

Grundsätzlich wäre das Problem ja schon damit aus der Welt, wenn man flächendeckend DSL anbieten würde. Aber auch da denkt man sicher bei der Kostenplanung darüber nach, wie viele Einnahmen durch den Wegfall der Dialereinnahmen zu Buche schlagen.

Bis dahin hilft dann eben leider nichts weiter als 0190 bzw. 0900 sperren zu lassen und damit dem Dialergeschäft die Lebensgrundlage zu nehmen.
Ich glaube, wenn die Anbieter die Wahl haben zwischen Downloaddialer und Voicecall oder gesperrten 0900-Nummern zu entscheiden, würde gar keine grossartige Diskussion um das Ganze mehr entstehen müssen.

Grüsse aus dem Balddialerfreiländle

Thommy
 
Moin Tommy, willkommen hier.

Deine Anschten sind mal sehr angenem zu lesen und lassen wieder Hoffnung aufkommen, das die vernünftigen AWM's massenweise in Erscheinung treten.
Leider sind jedoch viele AWM's der Dialerscene noch die Jungen Leute (teilweise sogar unter 18 ) die noch nicht voll sozial entwickelt sind (von der Erfahrung her gemeint) und nur das schnelle Geld im Sinn haben und dadurch auch die Dialer auch in misskredit bringen.

Aber genau die sind es sicher, die sich die Herren im Hintergrund wünschen und heranzüchten.

Du schriebst ausserden:
Deshalb meine ich, der Downloaddialer gehört abgeschafft und zwar komplett. Was den sogenannten Voicecall-Dialer anbelangt - also der bewusste Anruf mit dem Telefon, bei dem die Gebühren nur so lange laufen bis der Hörer aufgelegt wird - damit könnte ich noch leben, wenn ich auch hier die erhöhten Kosten für den Kunden nicht in Ordnung finde.

Aber damit könnte jeder leben, da hier dann keiner mehr unbewusst um sein erspartes gebracht wird. Ich würde dann auch jedem Vater sagen: "wie dein Sohn/Tochter hat die 0190er Nummer gewählt?? na dann zahle auch und ziehe ihm das vom Taschengeld ab."
Denn dann hat er seinen Sohn/Tochter nicht gut instruiert.
So können die Kosten auch besser überwacht werden als mit Dialern, egal wie "seriös" diese sind.

Bei mir zu Hause weiss meine Tochter ganz genau was sie nicht anwählen darf, weils ins Geld geht. Egal ob 0190/0900 oder SMS... alles was den Freibetrag von jeweils 10 Euro Festnetz/Handy überschreitet, ist vom Taschengeld zu zahlen.
Einmal waren es dann tatsächlich 5 Euro mehr und sie heuelte sich die Augen trocken, weil doch die 5 Euro vom Taschengeld abgezogen wurden.
Nun sind maximal 75% (eher immer nur 50%) des Limits erreicht. (da war sie 12 und jetzt ist sie inzwischen 16).
 
Telecoin.de schrieb:
@thommy
Hi :p
Wieder ein seriöser AWM mehr im Computerbetrug-Forum ... :D
Grüße
Tobias
und was soll uns das sagen?

da paßt wunderbar, was hier schon mal jemand gepostet hat:
Captain Picard schrieb:
diese Missionarstätigkeit kommt mir immer so vor, wie jemand, der in ein Lokal kommt
in dem alle gerade akute Fischvergiftung erlitten haben und ständig Reklame dafür macht,
daß es an der Frittenbude gegenüber tollen Backfisch gibt, und sich darüber wundert,
daß alle nur an zu kotzen anfangen...
Ob es "seriöse" Anbieter gibt oder nicht, ist so relevant wie der Sack Reis in China,
das interessiert höchstens die "notgeilen", wie sie in der AWM Szene immer bezeichnet werden.
Es wäre angebrachter diese Missionarstätigkeit in den einschlägigen Foren vorzunehmen als hier
wo die Hilfesuchenden Rat suchen, wie sie sich von der Fischvergiftung erholen können.
Wenn sie wissen wollen wo es frischen Fisch gibt , gibt es Wege genug als ausgerechnet in
diesem Forum die Reklametrommel für diese "anständige" Erwebstätigkeit zu betreiben.
Offensichtlich entgeht es den beiden AWMs , daß niemand hier Wert auf ihre "Dienste" legt
Bisher kann ich jedenfalls keinen Betroffenen hier sehen bzw. lesen der Hurra schreit ,
weil er mitten in seinen Schwierigkeiten diese Dienste offeriert bekommt.

Daher kann der Eindruck nicht schwinden , daß es hier nur um Werbung für ihre Dienste geht,
als um hehre Menschen- und Verbraucherfreundlichkeit

Jupp
 
Aber ein AWM, der gegen die Abzockmentalität ist, kann durchaus auch den geschädigten helfen, (sofern er das dann will) und daher ist ein AWM auch in dieser Runde durchaus begrüßenswert. Wer dann nur Werbung machen oder scheinheilig daherreden will, wird schnell erkannt (siehe A.R und HAS) und bekommt Wind von vorn.
Ob jeder nun mit den Geschäften des AWM einverstanden ist oder nicht, tut ja insofern nichts zur Sache, da ja keiner veranlasst wird, dadurch die Seiten der hier vertretenen AWM's aufzusuchen. Werbung der AWM's zu deren Seiten werden hier auch unterbunden.
Aber wer immer schreit, das die "seriösen" AWM's mal gegen die Abzocker vorgehen sollen, muss sich auch mit den AWM's auseinandersetzen, die dieses tun wollen.
 
BenTigger schrieb:
Aber ein AWM, der gegen die Abzockmentalität ist, kann durchaus auch den geschädigten helfen,
Wie bitte soll das geschehen , durch Insidertipps , Rechtskostenzuschuß oder was bitte?
BenTigger schrieb:
Aber wer immer schreit, das die "seriösen" AWM's mal gegen die Abzocker
vorgehen sollen, muss sich auch mit den AWM's auseinandersetzen, die dieses tun wollen.
Was gibts da auseinanderzusetzen? Noch mal wer an Fischvergiftung leidet, kann keinen Fisch sehen
und wenn er noch so "lecker" angerichtet ist. Ich sehe jedenfalls nur extrem wenige,
die das Wohl und Wehe dieses Berufstandes hier interessiert. Missionieren können sie bei ihresgleichen :evil:

jupp
 
andere Seite Thommy

Hallo thommy,

gut diese ruhig-sachlichen Passagen zu lesen, etwas anderes als die oftmals vorherrschenden Tiraden dümmlicher Anmache aus dem Gossengrund. Wenn dies jetzt der neue Weg ist beide Seiten aufeinander zuzubewegen, dann ist auch der Betroffene der Abzocke oder der Desinformierte, wieder guten Mutes die Finger in die Tastatur zu legen und auch über die Seite des verdienenden Webmasters nachzudenken.
@jupp11
Wenn viele wieder den Mut bekommen im Internet Geld auszugeben, ohne danach einen Offenbarungseid erklären zu müssen, dann ist jedem damit gedient. Dem User und dem Anbieter.

Mit einem Deiner letzten Sätze möchte ich beginnen. Sind wir doch fast so weit, die Kabel aus den Steckdosen zu reißen, weil es oftmals gar keinen Spaß mehr macht durchs Netz zu streifen, weil der Ansch... auf Schritt und Tritt lauert. - Nichts dagegen, daß verdient wird, für welche Leistung auch immer, wenn sie denn ja auch als zu bezahlende Leistung kenntlich gemacht ist, ohne erst durch mehrere Kostenloseingänge oder -bewerbungen gelotzt zu werden. Wenn ich auf E-Bay kaufe, weiß ich auch gleich, daß es sich um eine Auktion handelt, deren Ausgang immer mit einer Zahlung verbunden ist. Da reichte mir nur eine o.K. Angabe. Es wird viel darüber diskutiert ob man nun 2 oder 3x O.K. gedrückt, oder eingegeben hat, aber die Frage ist doch welchen Gehalt an Information erhält der User vor seinem Kauf. Das betrifft nicht nur die Dialerproblematik, sondern jegliche Geschäfte im Internet. Es prallt eine Klientel an Webmastern mit dem besseren rechtlichen Schwellenwissen und einem manchmal schon kriminellen Experimentierwillen auf potenzielle Kunden mit Minimalwissen von der Materie. Ich spreche da aus Erfahrung und viele die hier posten und ratlos und vielleicht sogar vor den Trümmern ihrer Existenz stehen, werden von Fachleuten aufgeklärt, die ebenfalls seit Jahren nichts anderes machen, als sich mit dieser problematischen Materie zu beschäftigen. - Und dann steht man da wie ein begossener Pudel, wenn denn das Kind in den Brunnen gefallen ist, begreift nach langer Zeit des Einarbeitens in die Materie, daß es Leute gibt, die eben mit Ihrem Wissensvorlauf gesetzliche Grauzone ausnutzen, denn was anderes ist es ja nicht und die sauer verdienten Gelder abschöpfen. Für den User bleibt da neben dem Gefühl reingefallen zu sein auch immer ein großer Anteil Erniedrigung, zumal diese dann noch geschürt wird durch Häme, Schadenfreude und Beleidigungen.

Der Grund warum ich mich hier zu Wort melde ist eher der, dass ich schon durchaus glaube, dass auf jeder Seite der beiden Fronten Informationslücken bestehen, die nicht unbedingt dazu beitragen die Dinge zu verändern, die zweifelsohne verändert werden müssen.

Genau das ist der Punkt, wenn in der Zukunft noch Verkäufer und Käufer im Netz Geschäfte tätigen wollen. Seit die akustischen Mehrwertdienste des Telefonbereiches ihre Kosten vorher bekannt geben müssen, ob nun im Printbereich, oder auch wenn die Nummer gewählt und bevor die Leistung in Anspruch genommen wird, so kann doch deshalb das davon lebende Gewerbe nicht behaupten eingegangen zu sein, oder? Es wird auch der Mehrwertbereich im Internet nicht eingehen, wenn denn die Belange aller berücksichtigt werden, nämlich der Schutz zu Schützender, der Schutz des Käufers einer Leistung in erster Linie und natürlich auch der Schutz des Dienstleisters. Wenn alle ehrlich miteinander umgehen, gibt es kein böses Erwachen für den User und die Kasse stimmt am Ende auch für den Dienstleister.

Es ist einfach vorprogrammiert, daß bei Fehlinformationen eine Seite immer sich als die behumste fühlt. Es wäre doch aber verkehrte Welt, wenn der User, welcher auf der Suche nach möglichst günstiger und schneller Information ist der jenige sein soll, welcher vorher ausdrücklich nachzufragen hat, ist kostenlos denn nun kostenlos, oder nicht? Kaufe ich die Software, die Takteinheit, meistens wäre er ohnehin nicht in der Lage gleich die ganze Hompage oder den dahinter steckenden Betrieb zu erwerben. Nur wenn er dann die Rechnung sieht, stellt er fest Haus und Hof verloren zu haben, dann kommen Zweifel auf, ob man nicht übersehen hat doch ein Immobiliengeschäft mit einem AWM getätigt zu haben. Das kann doch nicht der Sinn und Zweck des Surfens sein.

Ich denke, z.B. die Deutsche Anwalthotline ist ein gutes Beispiel für deutliche und klare Aufklärung des Kunden, da wird er auch gleich vorher noch auf die Probleme des Einsatzes von Dialertechnik hingewiesen. - Und die Aufklärung ist wohl der springende Punkt bei der ganzen Debatte. Es kann nicht der Chinese chinesisch reden und der Deutsche mit seinen beschränkten Chinesischkenntnissen einen Vertrag abschließen, wenn man gar nicht so recht weiß, das einem das Gegenüber überhaupt einen verkaufen will. Du willst nur Kilo Früchte und er liefert aber 1000 Tonnen weil er es gewohnt ist nur im Bereich Kilotonnen zu denken, zu liefern und weil er meinte dies so verstanden zu haben, auch zu fordern.

Wenn man sich aber versucht auf eine Sprache zu einigen, können Missverständnisse ausgeschlossen werden. So lange aber dieser Aufklärungsbedarf nicht befriedigt wird, werden sich Webmaster mit kostenpflichtigen Inhalten immer den Vorwurf gefallen lassen müssen nicht redlich im Sinne beider Geschäftspartner zu arbeiten, wenn es zu utopischen Forderungen kommen sollte. Ich vermeide bewusst den Begriff Betrug, weil der im Gesetz viel zu eng gefasst wird und oftmals nicht in der Lage ist User, wie gleichermaßen Webmaster zu schützen und alle Grauzonen abzudecken.

Es bleibt zu hoffen, dass hier wirklich ein tauglicher Versuch zustande kommt, alle Seiten aufeinander zuzubewegen. Versucht Euch mit denen zusammenzutun, welche es wirklich ehrlich meinen, ohne verschlungenverschnörkelte Darstellung dessen, was Ihr verkaufen wollt und helft den Usern die reingefallen sind, oder was massiv was missverstanden haben! Denkt daran, dass Ihr Euch mit einem Bereich beschäftigt und davon lebt, wovon die meisten User doch keine Ahnung haben. Nicht die Desinformation soll Mittel zum Zweck sein, sondern die Information und Übersichtlichkeit, welche ja der Grundgedanke des Internet war. Versucht Euch in das Surfverhalten der Leute rein zu versetzen und klärt diese über die Tücken auf. Bekämpft konsequent jene, welche die Unbedarftheit nutzen Ihre Leistung unterzuschieben, weil die Euch über Kurz oder Lang das Geschäft versauen werden. Dann liegt natürlich der vergammelte Fisch wie Blei im Magen.

Wie bitte soll das geschen , durch Insidertipps , Rechtskostenzuschuß oder was bitte?

Zur Not ein Fonds der Seriösen der aus Geldern der Schwarzen Schafe gebildet würde. Da muß der Seriöse natürlich über seinen Schatten springen und den Unseriösen auch anzeigen, wenn er feststellt, daß unlauter gearbeitet wird. Doch im Moment herrscht doch die Meinung vor, daß eine Krähe der anderen kein Auge aushackt.


Trüffel
 
Du mußt Dich erst einloggen (siehe oben). Wenn Du als Gast postest, dann kannst Du den Namen eines angemeldeten Users nicht verwenden.
 
Trüffel schrieb:
Wenn man sich aber versucht auf eine Sprache zu einigen, können Missverständnisse ausgeschlossen werden.
Die Crux liegt hier im ersten Halbsatz. Man schaue sich doch einfach die Bemühungen der größten Dialeranbieter an: Da werden enorme Energien freigesetzt um auch noch aus der allerletzten eventuellen Zweideutigkeit in Gesetz und Verfügungen irgendwie Profit zu schlagen. Wer sich solche Mühe gibt, sich in Grauzonen und manchmal auch in die Nesseln zu setzen, dem kauft man einen ehrlichen Dialog mit den Geschädigten, um daraus für die Zukunft zu lernen ohnehin nicht mehr ab.

Trüffel schrieb:
Da muß der Seriöse natürlich über seinen Schatten springen und den Unseriösen auch anzeigen, wenn er feststellt, daß unlauter gearbeitet wird.
Ein gesunder Markt reguliert sich ja auf diese Weise und man kann nicht behaupten, dass die Anbieter / Bewerber ihre Instrumente nicht kennen. Alles, was irgendwie "den Geschäftsbetrieb hemmt" soll und muss abgemahnt werden. Zuletzt die bösen bösen Medien wegen ihrer ach so falschen Berichterstattung. Aber eine Krähe hackt der anderen leider kein Auge aus, wenn der Kuchen doch groß genug ist...
 
jupp11 schrieb:
BenTigger schrieb:
Aber ein AWM, der gegen die Abzockmentalität ist, kann durchaus auch den geschädigten helfen,
Wie bitte soll das geschehen , durch Insidertipps , Rechtskostenzuschuß oder was bitte?

Wenns den Betroffenen hilft, warum nicht auch damit ??

jupp11 schrieb:
BenTigger schrieb:
Aber wer immer schreit, das die "seriösen" AWM's mal gegen die Abzocker
vorgehen sollen, muss sich auch mit den AWM's auseinandersetzen, die dieses tun wollen.
Was gibts da auseinanderzusetzen? Noch mal wer an Fischvergiftung leidet, kann keinen Fisch sehen
und wenn er noch so "lecker" angerichtet ist.

Nur deswegen muss ja der Arzt, der selber gerne Fisch ist , nicht hilflos danebenstehen, weil grade einer an einer Fischvergiftung in Krämpen liegt. Oder??

jupp11 schrieb:
Ich sehe jedenfalls nur extrem wenige,
die das Wohl und Wehe dieses Berufstandes hier interessiert. Missionieren können sie bei ihresgleichen :evil:
jupp

Wer sagt denn, das er seinen Berufsstand bei uns missionieren will.
Für uns ist eher die Chance da, mal Infos zu bekommen, die den Betroffenen helfen und auch das Dialergewerbe zu lähmen. Da ist dann nicht nur evtl. den aktuellen Betroffenen geholfen sondern kann helfen, das zukünftig weniger Betroffene entstehen.

Und KEINER zwingt dich dazu, einen Dialog mit denen einzugehen. Also zwinge DU auch keinen dazu, keinen Dialog mit denen treiben zu wollen, wenn sie es wünschen. Sprich, überlese die Nachrichten, die dich nicht interessieren aber lass anderen die Möglichkeit dazu.

Denn erfolgreich kämpfen kann man nur, wenn man den Gegner mit seinen Stärken UND Schwächen kennt
 
Was gibts da auseinanderzusetzen? Noch mal wer an Fischvergiftung leidet, kann keinen Fisch sehen
und wenn er noch so "lecker" angerichtet ist. Ich sehe jedenfalls nur extrem wenige,
die das Wohl und Wehe dieses Berufstandes hier interessiert. Missionieren können sie bei ihresgleichen

@ jupp

du musst schon ziemlich verbittert sein um so aggresiv und blind um dich zu schlagen.
dieser "Berufsstand" besteht unter anderem auch aus Leuten, die ohne jemanden abzuzocken Arbeitsplätze schaffen und erhalten und dafür ziemlich schwer arbeiten.
Auch darf man nicht vergessen, dass Dialer ja nicht nur auf Erotikseiten Einsatz finden und die Bezeichnung AWM da ganz und gar nicht zutrifft. Was einen AWM von einem WM unterscheidet sind zunächst mal nur die Inhalte - auf unseriöse Art kann sowohl der Eine als auch der Andere arbeiten.

Zum "missionieren": Das habe ich schon getan, als es dieses Forum noch gar nicht gab und bin dafür bitter beschimpft worden. Trotzdem hat der stete Tropfen den Stein gehöhlt und mittlerweile bin ich längst nicht mer der einzige der so denkt - habe also doch etwas bewirken können.

Ob es "seriöse" Anbieter gibt oder nicht, ist so relevant wie der Sack Reis in China,
das interessiert höchstens die "notgeilen", wie sie in der AWM Szene immer bezeichnet werden.

ich glaube da irrst Du gewaltig - denn jetzt bezeichnest Du auch noch die User als bescheuert, die im Internet Geld ausgeben und damit für den Erhalt des Internets überhaupt stehen.

Es ist sogar sehr relevant ob es diese Anbieter gibt, die seriös arbeiten und es ist sehr relevant ob man auch damit Geld verdienen kann, denn wenn nicht, würde dies bedeuten, dass man im Internet nur mit Abzockerei erfolgreich ist und das wäre das Ende des Netzes.


Zur Not ein Fonds der Seriösen der aus Geldern der Schwarzen Schafe gebildet würde. Da muß der Seriöse natürlich über seinen Schatten springen und den Unseriösen auch anzeigen, wenn er feststellt, daß unlauter gearbeitet wird. Doch im Moment herrscht doch die Meinung vor, daß eine Krähe der anderen kein Auge aushackt.

@ trüffel

Deine Meinung kann ich im grossen und Ganzen unterschreiben. Nur dein letztes Zitat will ich etwas näher beleuchten.

Es gibt diesen "Fond" in gewisser Weise ja bereits, denn jeder seriös arbeitende Webmaster "bezahlt" die Kolateralschäden (die von anderen angerichtet wurden) mit schwersten Umsatzeinbussen.
Es ist eine ungeheure Überzeugungsarbeit, die heute mit jedem eingenommenen Euro verbunden ist, denn User die mit "kostenlosen Downloads" und "gratis Betrachungssoftware" schon die Gipfel der Lügenqualität kennen, sind zurecht gebrannte Kinder und glauben erst mal gar nichts.

Insofern sitzt Ihr hier mit denen, die auf ehrliche Weise ums überleben kämpfen in einem Boot, denn die Dialerbetrügereien haben nicht nur Euch geschadet sondern dem gesamten Markt, dem Aufgrund von berechtigter Angst Milliardenumsätze fehlen.

Was das Prinzip des Vorgehens gegen den "eigenen Clan" anbelangt, so gibt es da als selbst nicht Betroffener keinerlei rechtliche Handhabe. Man kann hier nur versuchen auf die Vernunft einzuwirken und Überzeugungsarbeit leisten, die letztendlich und hoffentlich immer mehr Webmaster dazu veranlasst, die Finger von Tagediebereien zu lassen.

Dass das von heute auf morgen zu realisieren wäre, bleibt wohl nur Wunschdenken, denn dazu bewegen sich zu viele im Netz, die man nicht als Geschäftsleute bezeichnen kann und die es nicht verstehen, dass eine langfristige Geschäftsgrundlage nur von einem ausgewogenen Kreislauf aus Geben und Nehmen getragen werden kann.

Nur der dumme Bauer schlachtet die Kuh, die ihm jeden Tag Milch gibt, der kluge Bauer hegt und pflegt sie - aber das müssen leider viele erst noch lernen.

viele grüsse

thommy
 
Re: andere Seite Thommy

Anonymous schrieb:
Wenn dies jetzt der neue Weg ist beide Seiten aufeinander zuzubewegen, dann ist auch der Betroffene der Abzocke oder der Desinformierte, wieder guten Mutes die Finger in die Tastatur zu legen und auch über die Seite des verdienenden Webmasters nachzudenken.
@jupp11
Wenn viele wieder den Mut bekommen im Internet Geld auszugeben, ohne danach einen Offenbarungseid erklären zu müssen, dann ist jedem damit gedient. Dem User und dem Anbieter.

Mit einem Deiner letzten Sätze möchte ich beginnen.Trüffel

Wo habe ich dieses geschrieben?

Aber unabhängig davon habe ich nach diesem Beitrag Tränen der Rührung vergossen,
was war ich doch gedankenlos nicht über das harte Schicksal der um ihr täglich Brot
kämpfenden seriösen AWMs nachzudenken. Es muß viel mehr Lobbyarbeit geschehen,
der Naturschutzbund muß sie auf die Rote Liste setzen, bei Beckmann und Co. im gemeinsamer
Runde mit führenden Politikern die Bevölkerung auf die Bedrohung eines ganzen jahrhundertalte
Berufstandes hinzuweisen usw usw. die Volkswirtschaft könnte endgültig außer Tritt gehen,
schwerste psychische Störungen weiter Bevölkerungskreise , die nicht mehr in der Lage
sind, mit ihrer schmalen Rente oder Sozial/ArbeitslosenhilfeII , dringenden
seelischen Problemen abzuhelfen. Und vor allem der ohnehin geschwächte Automobilsektor
wen da nicht mehr jedes jahr die neuesten SLCs und Z3s abgenommen werden.......

jupp
 
Hallo thommy,
nett das sich mal ein AWM hierher verirrt, der mit uns an einem Strang ziehen will und nicht nur vorbeischaut um in eigener Sache mit Nebelkerzen um sich zu werfen. Die Branche könnte mehr davon vertragen.
Da du hier ja überwiegend positiv aufgenommen wirst, bin ich erstmal guter Hoffnung, das sich im Dialog die ein- oder andere Erkenntniss und Ansicht ergibt, die du auch in brancheninterne Diskusionen einbringen kannst, um vieleicht ein paar Kollegen auf den "richtigen Weg" zu helfen. Diese könnten, wiederum, mit ihren Erfahrungen auf andere Kollegen einwirken.
Jede Lawine hat mal als Schneeflocke angefangen.

MfG
L.
 
Telecoin.de schrieb:
@thommy

Hi
Wieder ein seriöser AWM mehr im Computerbetrug-Forum ...

Grüße

Tobias

Der Langzeitpatient sonnt sich 'mal wieder im Licht eines anderen ... :evil:

Ansonsten...was ist denn hier los, ich komm' ja kaum mit den Zitaten hinterher, so schnell gibt's wieder neue Postings?!

jupp11 schrieb:
Was gibts da auseinanderzusetzen? Noch mal wer an Fischvergiftung leidet, kann keinen Fisch sehen
und wenn er noch so "lecker" angerichtet ist. Ich sehe jedenfalls nur extrem wenige,
die das Wohl und Wehe dieses Berufstandes hier interessiert. Missionieren können sie bei ihresgleichen

Wow, Du bist ja wirklich nur schwer zu beruhigen! Trotzdem ist es einen Versuch wert durch den Dialog mit der Anbieterseite auch diejenigen zu stärken, die innerhalb der Anbieterforen Mißstände anprangern. Es gibt auch Anbieter, die durch die Abzocker und deren dubiose Methoden geschädigt werden!

stalker2002 schrieb:
Da du hier ja überwiegend positiv aufgenommen wirst, bin ich erstmal guter Hoffnung, das sich im Dialog die ein- oder andere Erkenntniss und Ansicht ergibt, die du auch in brancheninterne Diskusionen einbringen kannst, um vieleicht ein paar Kollegen auf den "richtigen Weg" zu helfen. Diese könnten, wiederum, mit ihren Erfahrungen auf andere Kollegen einwirken.
Jede Lawine hat mal als Schneeflocke angefangen.

Thommy war übrigens sehr überrascht 'mal von einem Dialer-Geschädigten angesprochen zu werden. Ich glaube aber, daß er durch seine Teilnahme in unserem Forum für die Diskussionen in "seiner Welt" etwas mitnimmt. Die Sichtweisen der Betroffenen und Detailinfos von massiven Schädigungen können ihm helfen, wenn er gegen die Abzocker in seiner Branche zu Felde zieht. Genau "stalker2002", wir sollten noch mehr "Thommy"s ansprechen! :lupe:

Nach meiner Erfahrung haben viele aus dem "Gewerbe" kein Unrechtsempfinden mehr, bzw. die Latte liegt so niedrig, daß eine Ameise d'rüberhüpfen kann. Insofern vermag nur der stete Tropfen diesen Stein zu höhlen, zumal sich dieser Vorgang nicht nur auf die isolierte Betrachtung von Dialern bezieht, sondern auch auf den Content, bzw. auf die Zielgruppendefinition.

Die Brechstange "Totales Dialer-Verbot" hilft nämlich nur gegen diese spezifische Technik, nicht aber gegen die Grundhaltung der Kinderabzocker und auch nicht gegen die Pornoschwemme bei Suchmaschinenanfragen. Dagegen, jupp11, ist kaum ein technisches Kraut gewachsen, sondern dagegen muß man argumentativ vorgehen.

Das totale Dialer-Verbot ist eine Forderung, die sicher von den meisten der hier postenden Geschädigten unterstützt wird. Und in Anbetracht eines €-millionenfachen Betruges geht es wohl auch nicht anders. Vor allem aber dürfen sich die Unschuldslämmer aus dem Kreise der Leitungsanbieter nicht zum Erfüllungsgehilfen machen. Tante-T, MCI und viele andere, sowie deren Interimshandlanger Nexnet + Co. profitieren weiterhin von dubiosen Methoden, ohne daß ihnen der dazugehörige Stempel auf die Stirn gedrückt wird. Das BGH-Urteil war da nur der erste Schritt zur Besserung.

Fazit: Der Dialog ist mir wichtig um auch den technischen Nachfolgern des Dialers einen Teil der unmoralischen Grundlage zu entziehen. Ob das Erfolg hat, muß sich zeigen...
 
Hallo Annette,
yuppi schrieb:
Es kann nicht sein, daß man bei Newslettern, Foren usw. eine Bestätigunsmail bekommen, wenn man sich anmeldet, um sicher zu stellen, daß nicht jemand anderes hingeht und einen fröhlich im Web bei sämtlichen Newslettern anmeldet. Auf der anderen Seite bei Dialern eine dreimalige OK Eingabe (eigentlich muß man sagen ein Treffen der Buchstaben O und K ) ausreicht, wo es hier doch um Geld geht.
Genau hier müßte eine Rückbestätigung mit genauen Informationen über den Preis erfolgen.

Nach meiner Ansicht wird der entscheidende Vertrag zwischen dem Diensteanbieter und dem Rechnerbenutzer geschlossen, der deshalb als e-commerce-Vertrag anzusehen ist ( = wenn "ein Unternehmer zum Zwecke des Abschlusses eines Vertrags über die Lieferung von Waren oder über die Erbringung von Dienstleistungen [sich] eines Tele- oder Mediendienstes [bedient] (Vertrag im elektronischen Geschäftsverkehr), § 312e BGB )

Und bei e-commerce-Vertraegen ist u.a. zwingend vorgeschrieben, dass rechtzeitig vor Abgabe der Bestellung klar und deutlich darueber zu informieren ist, wie der Vertrag zustandekommt, und dass der Zugang der Bestellung unverzueglich "auf elektronischem Weg" zu bestaetigen ist.

Und wenn der e-commerce-Vertrag mit einem Verbraucher geschlossen wird, dann koennen zusaetzlich die Fernabsatzbestimmungen gelten. ( Sie gelten ausnahmsweise nicht bei Fernabsatzvertraegen ueber die Erbringung von Dienstleistungen im Bereich ... "Freizeitgestaltung, wenn sich der Unternehmer bei Vertragsschluss verpflichtet, die Dienstleistungen zu einem bestimmten Zeitpunkt oder innerhalb eines genau angegebenen Zeitraums zu erbringen." ) Ansonsten haben Verbraucher "eigentlich" ein Widerrufsrecht, das bis zum Ablauf einer 14-taegigen Frist ausgeuebt werden kann, die "eigentlich" nicht beginnt,

1) solange der Fernabsatzunternehmer nicht seiner Verpflichtung nachgekommen ist, den Verbraucher schriftlich, in hervorgehobener Form, klar und verstaendlich saemtliche erforderlichen Informationen (u.a. Preis, seine Anschrift und Beanstandungsadresse, die Widerrufsmoeglichkeit usw.) mitzuteilen.

(Eine Ausnahme gilt bei via Telefonanbieter abgerechneten Vertraegen, also u.a. bei Dialern: dort braucht der Unternehmer "nur" (irgendwie) sicherzustellen, dass sich der Verbraucher ueber die Anschrift der Niederlassung des Fernabsatzunternehmers informieren kann, wo er Beanstandungen vorbringen kann.)

2) solange der Unternehmer, wenn er den Vertrag nicht nur im Fernabsatz, sondern zugleich auch im e-commerce abschliesst, seine vorvertraglichen e-commerce-Anbieterpflichten nicht erfuellt hat.

ABER:

Fallen die jeweiligen Vertraege ueberhaupt unter die Fernabsatzvorschriften? Ansonsten trifft den Unternehmer schon gar keine Fernabsatzinformationspflicht, und ein Verbraucher hat erst gar kein Fernabsatz-Widerrufsrecht .

Selbst wenn ein Verbraucher ein Fernabsatz-Widerrufsrecht haette, so wuerde es bei Fernabsatzvertraegen ueber die Erbringung von Dienstleistungen entweder
- durch selbstveranlassten Ausfuehrungsbeginn der Dienstleistung, oder
- durch mit ausdruecklicher Zustimmung vor Ende der Widerrufsfrist vom Unternehmer begonnener Dienstleistungsausfuehrung
erloeschen.

Dem Gesetzeswortlaut nach wuerde diese Folge eines Erloeschens des Widerrufrechts selbst dann eintreten, wenn die Frist (noch) nicht begonnen haette, bis zu deren Ablauf das Recht "eigentlich" haette ausgeuebt werden koennen. Wenn der verzoegerte Fristbeginn auf eine Verletzung der Informationspflicht des Unternehmers zurueckzufuehren ist, dann ist jedoch fraglich, inwieweit dann ein Ausschluss des Widerrufsrechts berechtigt erscheinen kann....

Und selbst wenn ein Widerrufsrecht bestuende und (mangels Nicht-Information) eventuell doch noch nicht erloschen waere - dann koennte der Fernabsatzunternehmer nach einem Widerruf evtl. trotzdem einen Anspruch haben - wenn auch nicht mehr auf eine vertragliche Verguetung, sondern "nur" auf Herausgabe (des Werts) der empfangenen (Dienst-)Leistung in derselben Hoehe ....

Gesetzt den Fall, die Fernabsatzvorschriften waeren nicht anwendbar, so hat doch der e-commerce-Unternehmer seine vorvertraglichen e-commerce-Anbieter-Pflichten rechtzeitig (vor Bestellabgabe) zu erfuellen. Dann stellt sich allerdings die Frage, welche Konsequenzen solche Pflichtverletzungen fuer das Kunde - e-commerce-Unternehmer - Verhaeltnis haetten. Wenn also der Unternehmer den Kunden nicht rechtzeitig vor Bestellabgabe darueber informiert, wie der Vertrag zustandekommt, und wenn er keine Moeglichkeit zur Eingabekorrektur bereithaelt, und nicht auf eine solche Korrekturmoeglichkeit bei Falscheingaben vor Bestellabgabe hinweist, und nicht unverzueglich nach Bestellabgabe den Zugang der Bestellung auf elektronischem Wege bestaetigt, und nicht saemtliche beondere (u.a. Preis) und allgemeine (AGB) Vertragsbestimmung und Selbstverpflichtungen abruf- und abspeicherbar macht -

kann er dann trotzdem eine ihn uber den verwendeten Tele- oder Mediendienst erreichende "Klick"-Aeusserung des Kunden als "bewusst gewollte, ihm geltende, auf die Schliessung eines Vertrags gerichtete, mit dem Willen zur Geltung der besonderen und allgemeinen Vertragsbestimmungen abgegebene Willenserklaerung" auffassen? ( Fruehestens dann aber kann der Unternehmer seine Dienstleistung in Erfuellung eines ihm angetragenen Vertrags erbringen und dafuer dann eine vertragliche(!) Verguetung fordern.)

Vor allem aber waere zu klaeren, was als Nachweis angesehen werden koennte, dass der Unternehmer seine e-commerce (und evtl. Fernabsatzinformations-) Pflichten erfuellt haette. Dazu kann meines Erachtens jedoch nicht der Hinweis auf die Registrierung einer Beschreibung der Wirkungsweise einer Dialer-Einwahlsoftware genuegen! Denn aus der Tatsache einer TK-Verbindung zwischen dem TK-Anschluss eines Kunden und dem Anschluss unter einer bestimmten Mehrwertnummer allein folgt selbstverstaendlich nicht zwingend, dass beim behaupteten Vertragschluss die Verbindung mittels (einer Kopie) eines registrierten Anwahlprogramms hergestellt wurde, geschweige denn dass die Verbindungsherstellung auch tatsaechlich in der geschilderten Weise abgelaufen waere.

Bisher hat sich die Rechtsprechung immer auf einen Vertrag kapriziert, der angeblich mit dem Verbindungsnetzbetreiber geschlossen werde, in dessen Netz die 0900/0190-Nummer realisiert sei (und als Partner dieses Vertrags den Anschlussinhaber angesehen). Deshalb wollte man zur Feststellung eines vertraglichen Verguetungsanspruch dann auch schon die Feststellung eines solchen Vertrags genuegen lassen. Und dafuer sollte es dann ausreichen, dass sich aus der Perspektive des Verbindungsnetzbetreibers(!) eine ihm zugehende Aeusserung (= Einwahlwahlvorgang) als dem Anschlussinhaber zurechenbare, auf die Herstellung einer Telekommunikationsverbindung gerichtete Willenserklaerung ansehen lassen duerfte. Und aus Sicht des Verbindungsnetzbetreiber sei grundsaetzlich auch zunaechst dessen Vertrauen auf eine bewusste Einwahl berechtigt, solange fuer den Netzbetreiber keine besonderen Umstaende erkennbar seinen. Und mit dieser Begruendung duerfe ein Netzbetreiber dann selbst bei einer unbewusst vorgenommenen Einwahl von einer gewollten Beauftragung ausgehen. Damit erbringe er dann seine Leistung in Erfuellung eines Vertrags und koenne deswegen dann dafuer eine vertragliche Verguetung beanspruchen (unter der Voraussetzung, dass sie wirksam und in der geforderten Hoehe vereinbart wurde).

Bei einem Mehrwertvertrag kann dies jedoch nicht gelten.

Denn zur Feststellung eines zwischen dem Diensteanbieter und dem Rechnerbenutzer geschlossenen Vertrags kann nur auf die Sicht des Diensteanbieters abgestellt werden. Fuer einen Vertragsschluss haette der darzulegen, welche ihm zugegangene Auesserung des Rechnerbenutzers sich aus seiner Perspektive anhand der ihm bekannten Umstaende als dessen wirksam gewordene Willensaeusserung des Rechnerbenutzers darstellen soll, und zwar als "Antrag auf Abschluss eines Mehrwertvertrags". Der Diensteanbieter haette dann seine Pflichterfuellung als e-commerce-Anbieter nachzuweisen, bevor er ein Vertrauen fuer sich in Anspruch nehmen koennte, in einem Zugang eines (von ihm mittels einer dialerveranlassten Einwahl ueber den Teilnehmeranschluss ausgeloesten) Anrufs auf dem Anschluss(!) seiner Mehrwertnummer eine willensmaengelfreie Bestellung des Rechnernutzers erkennen zu duerfen.

Fruehestens dann koennte der Diensteanbieter mit der Erbringung seiner Dienste gegenueber dem Rechnerbenutzer einen Mehrwertvertrag erfuellen und dafuer eine vertragliche Verguetung beanspruchen (in der vereinbarten Hoehe).

( Ob eine im "Klick" liegende Aeusserung eine "fuer einen anderen bestimmte Willensaeusserung" enthaelt, und zwar eine "auf einen Vertragsschluss gerichtete", ist eben aus der Perspektive dessen zu ermitteln, demgegenueber sie (durch Zugang) wirksam wird.

Waere die im "Klick" liegende Willenserklaerung fuer den Verbindungsnetzbetreiber bestimmt, so waere sie im Zeit des Zugangs bei ihm wirksam, d.h. in dem Augenblick, in welchem die Einwahl sein Netz erreicht. Grundsaetzlich darf der Netzbetreiber in einem derartigen Einwahlsignal zunaechst nichts weiter erkennen als den Auftrag, den Anruf an den Anschluss unter der gewaehlten Nummer weiterzuleiten, nach Entgegennahme eine Verbindung herzustellen und waehrend der Verbindnungsdauer fuer den Austausch von (Sprach-)Informationen aufrechtzuerhalten.

Ist die im "Klick" enthaltene Willenserklaerung fuer einen Diensteanbieter bestimmt, so ist ihr Inhalt aus dessen Perspektive im Zeitpunkt ihres Wirksamwerdens festzustellen, d.h. im Moment des Zugangs beim Diensteanbieter, also bei Eintreffen des Anruf(signal)s auf dem Zielanschluss.

Der zu vermeintliche Bedeutungsgehalt einer Auesserung richtet sich massgeblich nach dem Horizont des bestimmungsgemaessen Empfaengers, d.h. nach saemtlichen fuer ihn erkennbaren Umstaenden zum Zeitpunkt des Wirksamwerdens (=Zugangs) der Erklaerung bei ihm.

Ich kann z.B. bis heute nicht zu 100% sagen daß meine Tochter nach den 29.57minuten erneut OK für die ca. 8 sekunden später neu aufgebaute Verbindung eingeben mußte. Sie behauptet daß sie nur einmal die beiden OKs eingab, es kamen an einem der drei Tage jedoch 5 Verbindungen zustande.

Vernueftigerweise muss der Dienstanbieter (jedesmal erneut) belegen, weshalb ein auf seinem Anschluss eintrudelnder, von ihm ueber eine Einwahl von Deinem Anschluss aus veranlasster Anruf seiner eigenen Nummer von ihm als bewusst gewollter Auftrag des Benutzers (bzw. der Benutzerin) Deines Rechners haette aufgefasst werden duerfen, unter Beruecksichtigung saemtlicher von ihm erkennbaren Umstaende.

( Dagegen kann nach meiner Ansicht nicht darauf abgestellt werden, ob der Verbindungsnetzbetreiber jeden der Einwahlvorgaenge von Deinem TK-Anschluss aus als (vermeintlich) ihm geltende Auftraege zur Herstellung einer TK-Verbindung zwischen Deinem Anschluss und dem des Diensteanbieters haette begreifen duerfen, und ob er deshalb durch Verbindungsherstellung einen (vermeintlich) ihm von Dir angetragenen Vertragsschluss haette bewirken koennen, und ob ihm deshalb nun ein vertraglicher Verguetunganspruch gegen Dich zustehe ).

Gruss,
gal.
 
Moralapostel schrieb:
Die Brechstange "Totales Dialer-Verbot" hilft nämlich nur gegen
diese spezifische Technik, nicht aber gegen die Grundhaltung der Kinderabzocker
und auch nicht gegen die Pornoschwemme bei Suchmaschinenanfragen.

Die Pornoschwemme ist bei weitem nicht mehr das Hauptproblem: die Verseuchung so
ziemlich sämtlicher Alltagsbegriffe mit Dialer behafteten Seiten, die es mit welchen Tricks
auch immer auf die allerersten Ränge bei Google schaffen. Ich bin selber immer wieder
von den Socken, wenn ich immer und immer wieder bei den simpelsten Suchen mit
völlig aus dem Kontext fallenden Treffern auf den ersten fünf Postionen konfrontiert werde.

Daß das durch wohlwollende Diskussionen mit den Urhebern dieser massiver
Vermüllung der Suchmaschinen geändert oder behoben werden kann, dürfte ein
schöner Wunschtraum sein.
Wer wie diese glaubt, es sei ein im Grundgesetz verankertes Recht, Kinder,
Unerfahrene und Gelegenheitssurfer abzuzocken, dem dürfte mit wohlwollenden
Diskussionen und Appellen an das Gute im Menschen kaum beizukommen sein.

Was bei dieser Diskussion mal wieder völlig außen vor bleibt, ist das "Katze im Sack kaufen" Problem:
http://forum.computerbetrug.de/viewtopic.php?p=1919#1919

tf
PS: was allerdings auch für andere Bezahlsystemen gilt
 
@galdikas

Wenn ich jetzt 'ne Inhaltsangabe zu Deinem Posting schreiben müßte, käme ich über eine 4- nicht hinaus... ;)

@technofreak
"Die Katze im Sack kaufen" wird -wenn ich das richtig verstehe- durch galdikas schon dadurch infrage gestellt, daß selbst der Kauf, also der Vertragsabschluß potentiell nicht zustandekommt.

"Die Katze im Sack" bedeutet jedoch auch, daß man überhaupt weiß, daß eine Katze im Sack ist. Dieses wiederum ist nicht jedem klar, der auf eine Dialerseite gelockt wird, denn gerade auf den zugespammten Suchmaschinen wird ja bewußt eine Umleitung von Deiner Ausgangssuche zu einem vermeintlichen, aber irrelevanten Ziel verursacht.

Dahinter wiederum verbirgt sich eine geistige Grundhaltung, die viel zu wenig kritisiert wird: Täuschungsabsicht. Mein Lieblingsthema: hausaufgaben.de und die damit verbundene Diskussion im Jagin. Da äußern sich auch einige Dialer-Pfleger in altbekannter Weise (3 x OK, nur über 18 etc.). Im Jagin findet sich auch die kritische Nachfrage: "Welcher über-18-Jährige hat denn noch Hausaufgaben auf?". Und dazu fällt den Dialer-Pflegern wenig ein, denn...

Es geht (trotz des bemühten Anscheins) doch nur um Kinder, über die der Weg zum Geld der Eltern führt. Praktisch, wenn die Kinder ihr "zweites Taschengeld" in der Telefonrechnung verstecken können, weil sie selbst die Euronen für den Download der Hausaufgaben leider schon am Monatsersten verbraten haben. Praktisch, wenn die Kinderchen dann ihre Lehrer mit einer frisierten Hausaufgaben-Kopie über ihr tatsächliches Leistungspotential täuschen. Praktisch, wenn Mum 'n Dad nix merken. Da versuchen sie's doch gleich nochmal, bieten diese Dienstleistung auch den lieben Schulfreunden an und wenn sie groß sind, dann werden sie Dialer-Abzocker, weil sie ja schon so viele praktische Erfahrungen gesammelt haben.

Insofern, technofreak, steht die Veränderung des Unrechtsbewußtseins für mich in der zeitlichen Abfolge vor der Symptombekämpfung. Denn kaum hast Du die eine Technologie im Griff, da kommt Dir schon der nächste Trick ins Haus, für den wir alle dann wieder unser Lehrgeld zahlen.

Konkret: In welchen Foren können/sollten wir uns an der Diskussion beteiligen ? Welche Nick's sollten wir aus anderen Foren zu uns bitten (AdultWebMasters welcome!)? Ich denke da nicht nur an Seelenmassage, sondern an den Austausch konkreter (Insider-)Ansätze über PNs. Oder sehe ich das zu optimistisch?
 
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