Fremder Vertragsabschluss über mein WLAN

A

Anonymous

Hallo Leute,
ich war ziemlich dumm, soviel zu Anfang. Ich hatte nämlich mein Wlan nicht gesichert. Nun hat sich irgendjemand vor einiger Zeit, natürlich mit einer Phantasie-Postadresse, bei einem SMS Dienst angemeldet und scheinbar nicht bezahlt. Über die bei diesem Vertragsabschluss übermittelte IP ist der SMS-Anbieter nun auf mich zugekommen. Ich kannte den überhaupt nicht und habe niemals irgendetws bei ihm abgeschlossen. Also hat sich jemand auf die Straße gestellt (oder Nachbar oder was weiß ich) und über mein Wlan gesurft. Was mach ich denn jetzt? Muß ich jetzt dessen Rechnung bezahlen? Es heißt ja immer : Dummheit schützt vor Strafe nicht. Wäre toll, wenn sich jemand mit dem Thema auskennt oder einen Link weiß, der mir weiterhilft.
 
Über die bei diesem Vertragsabschluss übermittelte IP ist der SMS-Anbieter nun auf mich zugekommen.
Hört sich sehr merkwürdig an. Seit wann geben Provider einfach so IP-Daten bzw. Adressen heraus, nur weil irgendeine fremde Firma sich dort meldet?
 
Hallo,
danke Euch für die Antworten. Ich weiß auch nicht, was passiert ist. Es geht um eine Firma namens "Sms-heute.com". Da ich mich ehrlich noch nie auf deren Website getummelt habe (bis eben, weil ich ja mal wissen will, wer das überhaupt ist), kanns ja nur ein anderer gewesen sein. Und wenn mein Provider meine IP nicht weitergegeben hätte, wie sollen die dann an meine Adresse kommen? Darum liegt meine Vermutung darin, daß jemand über mein Wlan ins Netz gegangen ist, weil es ungesichert war (bei meinem Provider liegen natürlich meine Daten vor). Allerdings habe ich auch schon etwas recherchiert und festgestellt, das sms-heute, simsen.de usw []firmen sind. Aber trotzdem: Kann denn einfach irgendeine Firma einen Vertrag welcher Art auch immer einklagen, der lediglich über mein Wlan, aber definitiv nicht von mir, gemacht wurde?

[Virenscanner: Wortteil entfernt]
 
Nochmal Hallo,
danke für Eure Hilfe, besonders die o.g. Links sind ja echt interessant. Der Anbieter hat sich übrigens per Brief bei mir gemeldet, darum mußte er ja meine Adresse kennen.
 
Zum Thema "Einbruch in's WLAN": Das ist im Vertragsverhältnis zu "angesurften Sites" Dein Problem - ob du ggf. Erstattung vom bösen Eindringling bekommst, ist eine zweite Frage.

Ist bei solchen "Dreiecksgeschäften" immer so - wenn ein Einbrecher die japanische Zeitansage anruft, ist die Leistung zunächst erbracht und die Telefonrechnung zu bezahlen. Die Telekom muss sich nicht auf die Suche und das Inkasso zum Einbrecher verweisen lassen ...

Aber:
Auch für dich gilt im Verhältnis zum Internetbetreiber und seiner Forderung natürlich immer die Grundfrage: Wurde ein wirksamer Vertrag geschlossen, und wenn ja: mit welchem Inhalt.
 
Irgendwie stimmt etwas nicht ...

Hallo Dummerchen,

der von Dir geschilderte Ablauf ist für mich unglaubwürdig. Der Provider darf die Daten ohne Gerichtsbeschluß nicht herausgeben. Wann ist denn Deine Anmeldung erfolgt? Natürlich keinen exakten Termin nennen, die Herren lesen hier mit.

Ich möchte die Frage von Rolf aufgreifen, woher weißt Du, daß es sich um die von Deinem Anschluß, zu diesem Zeitpunkt genutzte IP handelt?

Was spricht dagegen, daß irgendjemand einfach Deinen Namen oder Deine Adresse eingetragen hat? Vielleicht hat jemand Fantasiedaten eingegeben und der Anbieter hat einfach eine passende reale Adresse gesucht. Bei hohen stornofreien Provisionen besteht für Werbepartner ein großer Anreiz dem Umsatz ein wenig nachzuhelfen.

Nebelwolf
 
Leistung die über den Telefonanschluß bestellt wurde

Katzenhai schrieb:
Ist bei solchen "Dreiecksgeschäften" immer so - wenn ein Einbrecher die japanische Zeitansage anruft, ist die Leistung zunächst erbracht und die Telefonrechnung zu bezahlen. Die Telekom muss sich nicht auf die Suche und das Inkasso zum Einbrecher verweisen lassen ...

Ist schon klar, ;) Dummerchen moniert ja nicht seine Telefongebühren (I-Net). Bei Dummerchen hat der Einbrecher ja auch nicht wild in die Welt telefoniert (gesurft). Der Einbrecher hat sich über Telefon (WLAN) bei seinem Lieblingspizzabäcker eine „muss ich heute haben.com“ bestellt und da schauen die Gebrüder Pizzabäcker in die Röhre. :lol:

Wenn das nicht so wäre, würde ich dem Katzenhai vorsorglich empfehlen, bei der nächsten Fete die er gibt, den Telefonanschluß zu kappen.
;)
 
Re: Irgendwie stimmt etwas nicht ...

Hallo Nebelwolf,
Du schriebst:
Ich möchte die Frage von Rolf aufgreifen, woher weißt Du, daß es sich um die von Deinem Anschluß, zu diesem Zeitpunkt genutzte IP handelt?

Das weiß ich gar nicht, ich vermute es. Ich denke mal, wenn sich jemand in mein Wlan einwählt, wo im Router meine Nutzerdaten eingetragen sind, ist er für die große weite Welt ich. Daher kam meine Überlegung, daß meine Adresse durch meine IP herausgegeben wurde. Aber ich wußte auch nicht, daß das nur per Gerichtsbeschluss geht. Dann weiß ich auch nicht, was pasiert ist....
 
negative Feststellungsklage

Wenn Du dir sicher bist, dass Du keinen Vertrag abgeschlossen hast, dein angeblicher Vertragspartner dies aber behauptet, kannst Du das bei Gericht prüfen lassen.
Nennt sich negative Feststellungsklage.
Manche Leute fürchten diese negative Feststellungsklage wie der Teufel das Weihwasser. ;)

Durch diese negative Feststellungsklage entstehen Kosten die der Antragsteller vorschießen muss aber bei einem Sieg vor Gericht von der unterlegenden Seite erstattet bekommt. (sofern vorhanden, aber keine Angst soweit kommt es nicht ;) )
Wie hoch diese Kosten sind kannst Du dir mit einem Prozesskostenrechner errechnen lassen.

Da ich kein Jurist bin würde ich auf jeden Fall einen Anwalt mit dieser negativen Feststellungsklage beauftragen.

Gib den Brüdern noch eine Chance, erwähne Anwalt, erwähne negative Feststellungsklage, erwähne Zahlungsverzicht, erwähne 14 Tage.
;)
 
Re: Irgendwie stimmt etwas nicht ...

Nebelwolf schrieb:
der von Dir geschilderte Ablauf ist für mich unglaubwürdig. Der Provider darf die Daten ohne Gerichtsbeschluß nicht herausgeben. Wann ist denn Deine Anmeldung erfolgt? Natürlich keinen exakten Termin nennen, die Herren lesen hier mit.
So würde ich das nicht formulieren, weil es als Vorwurf an den User verstanden werden kann, hier die Unwahrheit zu schreiben. Es kann aber gut sein, dass der User nach Eingang der Forderung nach Erklärungen gesucht hat, wie das überhaupt abgelaufen sein könnte. Dabei rührte sich das schlechte Gewissen zum "offenen WLAN". Und diese Erklärung hielt/hält er nun ggf. für die richtige oder sogar einzig mögliche.

Nebelwolf schrieb:
Ich möchte die Frage von Rolf aufgreifen, woher weißt Du, daß es sich um die von Deinem Anschluß, zu diesem Zeitpunkt genutzte IP handelt?
Kaum jemand loggt die dynamischen IPs mit. Das müßte man bei den meisten Routern wohl auch manuell machen. GGf. lohnt es aber zu prüfen, ob man die IP ausschliessen kann. Z. B. weil sie zu einem Provider gehört, den man nicht benutzt oder die nicht zur eigenen Lage paßt (z. B. IP der Telekom in München, man wohnt aber in Bochum).

Nebelwolf schrieb:
Was spricht dagegen, daß irgendjemand einfach Deinen Namen oder Deine Adresse eingetragen hat? Vielleicht hat jemand Fantasiedaten eingegeben und der Anbieter hat einfach eine passende reale Adresse gesucht. Bei hohen stornofreien Provisionen besteht für Werbepartner ein großer Anreiz dem Umsatz ein wenig nachzuhelfen.
Der erste Fall wird von einigen "Witzbolden" sicher gern gewählt. Wenn der zweite Fall sich angesichts regelmäßig mickeriger Beweise lohnt, die Absicherung der Anmeldungen ist wohl oft noch mangelhaft, dann nur deshalb, weil zuviele Leute unberechtigte Rechnungen einfach begleichen.

M. Boettcher
 
Re: Irgendwie stimmt etwas nicht ...

Hallo zusammen!

drboe schrieb:
So würde ich das nicht formulieren, weil es als Vorwurf an den User verstanden werden kann, hier die Unwahrheit zu schreiben. Es kann aber gut sein, dass der User nach Eingang der Forderung nach Erklärungen gesucht hat, wie das überhaupt abgelaufen sein könnte.

Es lag mir fern an der Glaubwürdigkeit des Nutzers zu zweifeln, nur sein Erklärungsversuch erschien mir sehr unwahrscheinlich.

Schöne Grüße
Nebelwolf
 
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