Freisprechanlage am Steuer genauso gefährlich wie Handy

Captain Picard

Commander
http://www.heise.de/newsticker/meldung/51033
...
Die Testteilnehmer selbst stuften zwar ihre Konzentration bei Verwendung einer Freisprechanlage als höher und ihre Fahrleistung als besser ein. Die von den Testern ermittelten Messwerte entsprachen diesem subjektive Eindruck jedoch nicht. Ähnliche Untersuchungen in den USA hatten im vergangenen Jahr ebenfalls ergeben, dass Freisprechanlagen die Aufmerksamkeit des Fahrers nicht erhöhen. Generell vervierfacht sich dieser Erhebung zufolge das Unfallrisiko durch Telefongespräche am Steuer.
Hört sich ähnlich an, wie die subjektive Fehleinschätzung von Fahren unter Alkoholeinfluss.
Da glauben auch viele, sie wären genauso so gut oder sogar besser, was objektive Messungen
eindeutig widerlegen (weswegen es ja auch unter Strafe steht..)

cp
 
Hört sich für mich eher wie Nonsense an, mindestens was die Überschrift angeht. Betrachtet wurde die Aufmerksamkeit, die als gleich stark vermindert eingestuft/festgestellt wurde, unabhängig davon, ob man mit oder ohne Freisprecheinrichtung während der Fahrt telefoniert. Daraus den Schluß zu ziehen, mit oder ohne Freisprecheinrichtung zu telefonieren wäre gleich gefährlich, setzt nun voraus, dass es außer der Aufmerksamkeit keine anderen, das Gefahrenpotential der Fahrt beeinflussende Parameter gibt. Aber: ist das so? Keineswegs, denn mit dem Mobiltelefon an Ohr fehlt z. B. eine Hand zum Führen des Kfz. Es kann also m. E. keine Rede davon sein, dass beide Handlungen gleich gefährlich sind. Das bedeutet übrigens nicht, dass telefonieren mit Freisprecheinrichtung ungefährlich ist.

Zur Aufmerksamkeit: folge ich den Behauptungen, dann wäre auch ein Gespräch mit anderen Insassen besser zu unterlassen. Gut, Busfahrer im ÖPNV dürfen mit den Fahrgästen nicht während der Fahrt sprechen. Das ist sicher der benötigten Aufmerksamkeit gerade im Stadtverkehr geschuldet. Meine Erfahrung ist aber auch, dass Fahren mit mehreren Personen und Gespräche angenehmer und wenigstens bei längeren Fahrten, durch die wechselseitige Kontrolle der Fitness und den zyklischen Tausch des Fahrers, auch sicherer ist. Insofern ist m. E. fraglich, ob der Versuchsaufbau die Praxis überhaupt angemessen wiederspiegelt.

M. Boettcher
 
drboe schrieb:
Zur Aufmerksamkeit: folge ich den Behauptungen, dann wäre auch ein
Gespräch mit anderen Insassen besser zu unterlassen.
Unrealistisch und nicht durchsetzbar (Handys kann man abschalten...) wäre aber diversen
Fahrzeuglenkern zu empfehlen. Wer hat nicht schon Schlangenlinien fahrende Autos
bzw Auffahrunfälle gesehen, weil der/die Fahrer/in mehr den Blick zur Seite wandte als nach vorne,

cp
 
Kommt natürlich auch ein bisschen auf die Rocklänge der Beifahrerin an... :wink:

Aber mal im Ernst:
Ich habe rein subjektiv den Eindruck, dass es schon einen Unterschied macht, ob man sich mit einem körperlich anwesenden Beifahrer oder einer Mikrofon-Lautsprecher-Kombination unterhält. Bei einem Telefonat konzentriert man sich - aus welchen Gründen auch immer - wesentlich mehr auf das Gespräch. Zumindest geht es mir so. Vielleicht liegt es daran, dass man in einem direkten Gespräch mit einem Beifahrer das Gesagte auch nach einiger Zeit noch einmal revidieren kann. Schließlich ist der zwangsläufig noch mindestens bis zum Anhalten an Bord. Das Telefongespräch dauert in aller Regel nur wenige Minuten. In die kurze Zeit des Telefonats werden geballte Infos gepackt, die man dann in kürzester Zeit zu einer Entscheidung umsetzen muss.
 
Dino schrieb:
Kommt natürlich auch ein bisschen auf die Rocklänge der Beifahrerin an... :wink:
Zweifellos eine weitere Quelle für die Reduktion der Aufmerksamkeit. Müßte man mit dem Hormonpegel korrelieren ;-)

Dino schrieb:
Ich habe rein subjektiv den Eindruck, dass es schon einen Unterschied macht, ob man sich mit einem körperlich anwesenden Beifahrer oder einer Mikrofon-Lautsprecher-Kombination unterhält. Bei einem Telefonat konzentriert man sich - aus welchen Gründen auch immer - wesentlich mehr auf das Gespräch. Zumindest geht es mir so.
Das ist sicher abhängig von Mitfahrer(n) und dem Anlaß der Fahrt. Bei einer Fahrt zu einem wichtigen Kundentermin dürften die Gespräche oft eine andere Qualität haben als bei einer Landpartie am Wochenende. Daher habe ich Zweifel an den Versuchsbedingungen bzw. den Schlüssen, die m. E. relativ platt ausfallen.

M. Boettcher
 
Das Problem dürfte sein das der Mensch auch über Körpersprache kommuniziert, redet er mit enem Beifahrer kann er die Körpersprache erfassen und so die Worte eher in ihrer Bedeutung und Wichtigkeit erkennen, selbst wenn er nur einen Seitenblick auf den Beifahrer wirft.

Beim Telefon entfällt die Körpersprache, womit das Gehirn sich ganz auf die Worte konzentriert damit es den Sinn der Worte und ihre Bedeutung bzw Wichtigkeit erkennt.
 
drboe schrieb:
Dino schrieb:
...den Schlüssen, die m. E. relativ platt ausfallen.
Mir ging es eigentlich nicht um einen Versuchsaufbau im Rahmen einer wissenschaftlichen Expertise, sondern schlicht um die Wiedergabe eigener Eindrücke.
Ich schrieb:
...rein subjektiv...Zumindest geht es mir so...
Aber ich bereue zutiefst, dass ich mich zu dermaßen platten Schlüssen hinreißen ließ, verneige mich in Ehrfurcht und nehme den Hinweis dankend zur Kenntnis. Ich denke auch, dass man ein Allerweltsthema erst einmal gründlichst aufarbeiten sollte, bevor man ein Posting im OT absetzt. Mea culpa!
 
Zurück
Oben