Verbraucherministerium: Dialer-Verbot „nicht sinnvoll"

sascha

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Verbraucherministerium: Dialer-Verbot in Deutschland „nicht sinnvoll“


Das Bundesverbraucherministerium hat einem generellen Dialer-Verbot in Deutschland eine klare Absage erteilt. „Ein solches Verbot würde auch die seriösen Anbieter treffen, die weitaus in der Überzahl sind“, erklärte eine Sprecherin des Ministeriums gegenüber Dialerschutz.de. Es gehe darum, den Missbrauch dieses neuen Kommunikations- und Abrechnungsmittels einzudämmen, so die Sprecherin weiter. Mit dem Missbrauchs-Gesetz von 2003 sei man auf diesem Weg schon „einen großen Schritt weiter gekommen“.

Vor genau einem Jahr, im August 2003, trat in Deutschland das „Gesetz zur Bekämpfung des Missbrauchs von 0190er-/0900er-Mehrwertdiensterufnummern“, kurz Mehrwertdienste-Gesetz, in Kraft. Aber sind Dialer, 0190, 0900 und 0137-Nummern jetzt wirklich im Griff? Können Abzocker wirksam bekämpft werden – und seriöse Anbieter vernünftig arbeiten? Anlässlich des Jubiläums hat Dialerschutz.de Verbraucherschützer, Branchenvertreter, Verbraucherministerium und Opposition um Stellungnahmen gebeten. Zum Abschluss unserer vierteiligen Serie nimmt Dr. Sabine Kolloge vom Bundesministerium für Verbraucherschutz zu unseren Fragen Stellung.

Dialerschutz.de: Ziel des Mehrwertdienste-Gesetzes war es, Verbraucher besser vor dem Missbrauch von Mehrwertdiensten schützen. Ist dieses Ziel aus Sicht des Bundesverbraucherministeriums erreicht worden?

Kolloge: Mit dem Gesetz sind wir einen großen Schritt weiter gekommen. Der Missbrauch mit Mehrwertdienste-Rufnummern ist nach unserer Einschätzung damit erfolgreich bekämpft worden. Es ist aber festzustellen, dass bei Betrügereien ein erhebliches Innovationspotential vorhanden ist, so dass immer wieder neue Betrugsmaschen bekannt geworden sind.

Dialerschutz.de: Bundesverbraucherminsterin Renate Künast hat vergangenes Jahr erklärt, man werde die Wirkung des Gesetzes genau beobachten…

Kolloge: Die Erfahrungen mit dem Gesetz werden in die Diskussion um die vom Bundeswirtschaftsministerium vorgestellten Entwürfe einer Telekommunikations-Nummerierungsverordnung und einer Telekommunikations-Kundenschutzverordnung mit einfließen.

Dialerschutz.de: Was sagt man denn im Verbraucherministerium zu den beiden Entwürfen?

Kolloge: Fortschritt ist, dass sich die Regelungen zur Preistransparenz und zur Information und auch zum Entzug einer missbräuchlich genutzten Nummer nicht mehr allein auf die 0190/0900-Nummern beziehen, sondern auch auf sogenannte Premiumdienste. Das ist ein großer Vorteil für die Verbraucherinnen und Verbraucher, weil nach der Verordnung zum Beispiel nun auch Auskunftsdienste oder Kurzwahldienste deutlich sichtbare und gut lesbare Preisinformationen geben müssen.

Dialerschutz.de: Und wo sollte noch nachgebessert oder ergänzt werden?

Kolloge: Wir werden mit dem zuständigen Bundeswirtschaftsministerium die vorliegenden Entwürfe intensiv diskutieren. Aus Sicht des Bundesverbraucherministeriums sind hier noch einige Wünsche offen, um die Preistransparenz auf dem Telekommunikationsmarkt im Allgemeinen zu Gunsten der Verbraucherinnen und Verbraucher weiter zu erhöhen. So ist unter anderem auch über eine kostenlose Entgeltinformationspflicht vor dem Verbindungsaufbau von Mobilfunkverbindungen nachzudenken. In anderen europäischen Ländern ist es beispielsweise üblich, dass eine aktuelle Kostenanzeige während und nach einem Mobilfunkgespräch erfolgt.

Dialerschutz.de: Die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post hat durch das Gesetz mehr Befugnisse bekommen, um gegen Missbrauch vorzugehen. Wie beurteilt das Ministerium die Arbeit der Behörde im vergangenen Jahr?

Kolloge: Die Regulierungsbehörde hat mit ihrer Praxis, insbesondere gegen unzulässige Dialer vorzugehen, aktiven und wirkungsvollen Verbraucherschutz praktiziert. Diesen Weg sollte die RegTP konsequent weitergehen.

Dialerschutz.de: Die Schweiz hat wegen des Missbrauchs Mehrwertdienste-Dialer ganz verboten. Ein Modell, das im Sinne des Verbraucherschutzes auch in Deutschland denkbar wäre?

Kolloge: Ein generelles Verbot von Dialern ist nicht sinnvoll, denn ein solches Verbot würde auch die seriösen Anbieter treffen, die weitaus in der Überzahl sind. Es geht darum, den Missbrauch dieses neuen Kommunikations- und Abrechnungsmittels einzudämmen.

Mit diesem Interview endet unsere kleine Serie zur Bilanz „ein Jahr Mehrwertdienste-Gesetz“. Die Interviews mit dem Verbraucherzentralen Bundesverband (13. August), dem Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten (14. August), und der CDU-Internetbeauftragten Dr. Martina Krogmann (16. August) finden Sie ebenfalls in unseren News.

cu,

Sascha

http://www.dialerschutz.de/home/Aktuelles/aktuelles.html
 
Re: Verbraucherministerium: Dialer-Verbot „nicht sinnvoll&qu

sascha schrieb:
„Ein solches Verbot würde auch die seriösen Anbieter treffen, die weitaus in der Überzahl sind“, erklärte eine Sprecherin des Ministeriums gegenüber Dialerschutz.de. Es gehe darum, den Missbrauch dieses neuen Kommunikations- und Abrechnungsmittels einzudämmen, so die Sprecherin weiter.


Ich suche die "seriösen" Anbieter noch immer. Ich hätte mir gewünscht, dass Sascha da nachgehakt hätte.

Gruß OM
 
Kein Wunder, dass der Verbraucherschutz so schwer vorankommt, wenn sich selbst das zuständige Ministerium als Anbieterschutzministerium versteht.

Hier ist immer noch die Frage offen, ob jemand eine sinnvolle Anwendung für diese merkwürdigen Dienste kennt. Hinreichend bekannt sind Angebote von Märchen und Malvorlagen für Kinder und ähnliches Zeugs. Der Fortschritt der letzten Monate besteht darin, dass diese Angebote nun angeblich nur für Erwachsene bestimmt sind. Ganz toll. Natürlich ist das nichts, was vom Elfenbeinturm des Verbraucherministeriums aus bemerkt werden könnten.

Von denen kann man keine Hilfe erwarten.

Dietmar Vill
 
Seriöse Anbieter bieten IMHO mehr als eine Zugangsmöglichkeit an. Was spricht dagegen wenn ein Anbieter nen Dialer einsetzt, aber auch gleichzeitig Pay by Call, Lastschrift, CC-Payment oder Paysafecard einsetzt? Davon gibt es viele im Internet, allerdings meistens nicht auf Seiten, die Malvorlagen etc. anbieten.
 
Re: Verbraucherministerium: Dialer-Verbot „nicht sinnvoll&am

OskarMaria schrieb:
Ich suche die "seriösen" Anbieter noch immer. Ich hätte mir gewünscht, dass Sascha da nachgehakt hätte.

Der Markt in Deutschland wird von folgenden deutschen Anbietern bestimmt, hier ihrer Bedeutung nach geordnet:

  • *1
    Mainpean/Intexus
    QuestNet und GN
    Aconti
    Coolspot
    Afendis (neu Version des Fairdialer, Name unbekannt)

Wer davon wirklich seriös ist, entscheidet das Los. Sollten alle Lose keine Nieten sein, ist die in den Hut greifende Niete der Loser.

Die oben dargestellte Liste kann beliebig erweitert werden.


*1 EBS und Konsorten
 
Ups hat der Phänomenologe vergessen

sexmoney oder netdebit? Hmmm kaum Beschwerden über diese Anbieter hier oder? Sexmoney und netdebit dürften wohl mit zu den größten in DE gehören.
 
dotshead schrieb:
...sexmoney oder netdebit? Hmmm kaum Beschwerden über diese Anbieter...

Kaum Beschwerden, zumindest keine, die mir bekannt sind. Wie geschrieben, die Liste kann erweitert werden!

Doti, erkläre doch mal deren Dialerangebote, unter Benennung einer URL, mit vielen *en oder im Linkforum.
 
Seriöse Dialeranbieter, das ist genau so eine Legende wie das Loch Ness Monster. Alle haben schon davon gehört, aber noch nie hat jemand einen gesehen!

Und sinnvolle Anwendung für Dialer?

Da dürfte es keine geben.

Keiner, mit dem ich je über das Thema gesprochen habe, trug sich mit der Idee, einen Dialer zu nutzen. Im Gegenteil, alle hatten nur eins im Sinn, sich vor Dialern zu schützen.

Aber ein Dialerverbot bringt nichts, die seriösen Geschäftsleute würde in dem Fall die Dialer halt illigal nutzen. Solange die Telefongeselschaften weiterhin das Inkasso machen, ist das doch immer noch ein lohnendes Geschäft.

Viel Sinnvoller wäre es, wenn alle Mehrbetrugsnummern vorgesperrt wären und erst auf schriftlichen Wunsch des Kunden (Identifikation des Kunden natürlich per Post Ident Verfahren, um Missbrauch zu verhindern) freigeschaltet werden.
 
Antidialer schrieb:
Seriöse Dialeranbieter, das ist genau so eine Legende wie das Loch Ness Monster. Alle haben schon davon gehört, aber noch nie hat jemand einen gesehen!

Nein, deswegen bieten auch viele Seiten neben Dialern, CC, Paysafe-Card, Lastschrift oder Pay by Call als Zahlungsmöglichkeiten an.

Antidialer schrieb:
Und sinnvolle Anwendung für Dialer?

Da dürfte es keine geben.

Warum nicht? Schon mal mit dem Thema befasst? Nicht jeder hat ne zweite Leitung um per Pay by Call zu bezahlen. Sehe es einfach als "Schnupperzugang". Gucke dir via Dialer das Angebot für 2 - 3 Minuten an und Du entscheidest dich dann für einen günstigeren z.B. 3 Tages-Zugang oder Monatszugang, welches deutlich preisgünstiger ist, z.B. 29,95 Eur/Monat.

Antidialer schrieb:
Keiner, mit dem ich je über das Thema gesprochen habe, trug sich mit der Idee, einen Dialer zu nutzen. Im Gegenteil, alle hatten nur eins im Sinn, sich vor Dialern zu schützen.

Stimmt die Abzocke, die es via Dialermissbrauch gab, hat den Dialern geschadet. Aber sowohl in der Offline als auch in der Online-Welt wird es immer unseriöse Anbieter geben.

Antidialer schrieb:
Aber ein Dialerverbot bringt nichts, die seriösen Geschäftsleute würde in dem Fall die Dialer halt illigal nutzen.

Das halte ich für ne bedenkliche Unterstellung.

Nochmal zur Erklärung: Für mich sind alle Seiten unseriös, die Dialer only Angebote anbieten bzw. nur Dropcharge-Dialer anbieten.

@Phänomenologe

bietet Coolspot noch Dialer an? Ich dachte dir würden jetzt nur noch in AVS machen. *grübel*
 
dotshead schrieb:
Antidialer schrieb:
Aber ein Dialerverbot bringt nichts, die seriösen Geschäftsleute würde in dem Fall die Dialer halt illigal nutzen.

Das halte ich für ne bedenkliche Unterstellung.

Ich halte es für eine Tatsache! Schau dich doch mal um, was seit der Neuregelung los ist. Auslandsdialer, Sat Dialer usw. Die gesetzlichen Regeln sind klar, aber einige der ach so sauberen Geschäftsleute haben nichts anderes zu tun, als die Regeln zu unterlaufen. Und da wundert ihr euch, das alle Welt Dialer nur noch als Abzockinstrumente ansieht?

Anstatt energisch gegen die zahlreichen schwarzen Schafe in der Branche vorzugehen, legt man sich lieber mit den Herstellern von Antivierenprogrammen an, die die versehentliche Nutzung von Dialern verhindern sollen. OK, dieser Schuss ging nach hinten los, der Güllewagenfahrer ist in seiner eigenen Gülle baden gegangen. Aber es zeigt doch sehr deutlich das Denken in der Branche. Bestes Beispiel sind die ent registriereten Dialer: Selbst die Branchengrößen programmieren ihre Dialer haarscharf am Rande der Legalität entlang und ruhig auch mal daran vorbei. Wenn dann die Reg TP mal wieder zuschlägt, ist das Gejammer aber mal wieder groß.

Im meinen Augen haben Dialer alle Seriosität verloren. Schon allein deswegen, weil sie Manipulierbar sind. Per Script ist ist es kein Problem, einen eigendlich legalen Dialer zu einem Autodialer zu machen. Wer als User einen Dialer nutzt, gibt damit die Kontrolle seines Rechners aus der Hand, und hat keinen Einfluss mehr. Wählt der Dialer wirklich die Angezeigte Nummer, stimmt der angegebene Preis? Das Verhalten der Dialeranbieter, zb beim Thema Preisanzeige, tut das übrige.
 
Sehe es einfach als "Schnupperzugang". Gucke dir via Dialer das Angebot für 2 - 3 Minuten an und Du entscheidest dich dann für einen günstigeren z.B. 3 Tages-Zugang oder Monatszugang, welches deutlich preisgünstiger ist, z.B. 29,95 Eur/Monat.
Das ist die branchenübliche Scheinargumentation. Der 3-Tages-Zugang ist bereits günstiger als die Dialereinwahl für wenige Minuten. Der Dialerkunde kauft allgemein zu sehr schlechten Konditionen ein.

Bei gängigen Drückerprojekten bekommt der Werbedrücker eine Erfolgsprämie von bis zu 95%. Das bleibt für den angeblichen Contentwert nicht viel übrig.

Dialerkunden verhalten sich nicht marktgerecht, weil sie nicht preisbewusst kaufen. Bei Dialern kostet jeder Schwachsinn die maximale Gebührenpauschale von 30 Euro. Die Erklärung ist einfach: Die Leute erkennen zu einem großen Teil die kryptische Preisinformation nicht.

Die RegTP will bei den Verbraucherbeschwerden eine Quote von einem Drittel festgestellt haben, die den Preis dank der guten Tarnung nicht bemerkt haben. Vermutlich gibt es auch viele, die sich zur Erkennbarkeit des Preise nicht äußern, weil sie hinreichend viele andere Beschwerdegründe haben. Weiter bekommt die RegTP auch Beschwerden von anderen Stellen als von den unmittelbar persönlich betroffenen Verbrauchern.

Schließlich schreibt nicht jeder Betroffene an die RegTP. Wer sich schwer tut, den Preis in der bekannten kryptischen Form zu finden, wird erst recht nicht finden, wie und wo er sich beschweren kann. Wer schon soviel PC-Erfahrung besitzt, die weit verborgeneren Hinweise auf die Registrierung und die RegTP zu finden, findet auch viele weitere Gründe, sich über unzureichende Dialer zu beschweren.

Die ganz Unerfahrenen werden den Preis also zu einem größeren Teil als nur einem Drittel nicht wahrnehmen.

Ein Zahlungsmittel, welches von Verbrauchern zu einem großen Teil nicht als solches erkannt werden kann, liegt nicht im Interesse dieser Verbraucher.

Dietmar Vill
 
Dialer sind in der Schweiz verboten worden!

dvill schrieb:
Ein Zahlungsmittel, welches von Verbrauchern zu einem großen Teil nicht als solches erkannt werden kann, liegt nicht im Interesse dieser Verbraucher.

Dietmar Vill

Richtig! Die (deutschen) Drückerkolonnen sind schon einmalig in Europa! Und in der Schweiz hat man gerade Dialer ganz verboten und damit das Problem (fast) ganz beseitigt. Voila!
 
dotshead schrieb:
Antidialer schrieb:
Aber ein Dialerverbot bringt nichts, die seriösen Geschäftsleute würde in dem Fall die Dialer halt illigal nutzen.

Das halte ich für ne bedenkliche Unterstellung.

Nochmal zur Erklärung: Für mich sind alle Seiten unseriös, die Dialer only Angebote anbieten bzw. nur Dropcharge-Dialer anbieten.

Vor allem sind dann die *ach so seriösen* Dialeranbieter am jammern, wieso ich als User es wagen kann, mich mit Antivir vor Dialernschützen zu wollen, die mir ungewollt aufgedrückt werden sollen. Ergo muss Antivir ne einstweilige Verfügung erhalten, das abzustellen um dann noch vor dem Kadi gezerrt zu werden.

Nur, ICH muss Antivir im Internet von Hand eintippen und mühevoll den Download des Programms suchen und dann mich durch viele "wollen sie wirklich" abfragen quälen, bis ich endlich das von mr gewünschte Programm auf dem PC habe. Aber von mir ungewünschte Dialer werden mir schön verschleiert auf den PC geschoben. Ach wie Seriös....

dvill schrieb:
Ein Zahlungsmittel, welches von Verbrauchern zu einem großen Teil nicht als solches erkannt werden kann, liegt nicht im Interesse dieser Verbraucher.
Ich habe noch keine Seite gesehen, die mir klar zu verstehen gibt,: "Wenn sie unseren Service nutzen möchten, dann gehen sie in den Downloadbereich und laden sich unseren Dialer Sxxx0815.exe herunter und installieren ihn." Nein er wird mir als Zugangstool usw. gleich versteckt aufgedrängt, wenn ich auch nur einen der angeblichen Links anklicke. Die Links sind dann nur alles versteckte Downloadklicklinks, wo der Dialer sich dann selbst installiert.
Jaja ich weiß, ich soll OK eingeben. Aber nur mit viel Suchen erfahre ich dann wirklich, WOFÜR ich OK eingeben soll. Und deswegen WILL ICH, das Antivir mich vor diesen Seiten mit Dialern schützt. Das haben sich die Dialeranbieter und deren Webmaster selbst eingebrockt. Und nun wollen die noch verhindern, das ich mich gegen deren Geschäftsinteressen schützen kann ?? Bäääh. Pfui.
 
dotshead schrieb:
Seriöse Anbieter bieten IMHO mehr als eine Zugangsmöglichkeit an. Was spricht dagegen wenn ein Anbieter nen Dialer einsetzt, aber auch gleichzeitig Pay by Call, Lastschrift, CC-Payment oder Paysafecard einsetzt? Davon gibt es viele im Internet, allerdings meistens nicht auf Seiten, die Malvorlagen etc. anbieten.

Hi Stephan,

dann 'mal 'Butter bei die Fisch': bitte Namen, Anzahl und Anteil der seriösen Dialeranbieter am Gesamtmarkt, Struktur der Angebote, Webadressen zur Prüfung der Behauptungen.

Die Behauptung, die auch von politischer Seite kommt, die Mehrzahl der Anbieter sei seriös, ist bisher überhaupt nicht belegt. Gut belegt sind hingegen die anhaltenden Tricksereien, Betrug und Abzocke mit Dailern, die erst dazu geführt haben, dass der Gesetzgeber mehrfach (halbherzig) reagiert hat.

M. Boettcher
 
dotshead schrieb:
Stimmt die Abzocke, die es via Dialermissbrauch gab, hat den Dialern geschadet. Aber sowohl in der Offline als auch in der Online-Welt wird es immer unseriöse Anbieter geben.
Zwei Anmerkungen:

1. die Vergangenheitsform ist falsch. Es muss heißen: "die Abzocke, die es via Dialermissbrauch gibt, schadet den Dialern. "

2. der Anteil unseriöser Geschäfstleute in der Offline-Welt ist, jeweils verglichen mit deren angebotsspezifischen Wettbewerbern, marginal im Vergleich zum Dialergeschäft. Nicht umsonst werden die Mehrwertdienste scherzhaft auch als "Mehrbetrugsnummern" bezeichnet. Und behaupte bitte nicht, das wäre auf ein paar "schwarze Schafe" zurückzuführen. Schwarz ist in dem Markt die Standardfarbe.

M. Boettcher
 
Man kann die Suche nach sinnvollen Einsatzfällen für Dialer auch so zusammenfassen:

Wenn die angeblich seriösen Anbieter auch immer "Pay by Call, Lastschrift, CC-Payment oder Paysafecard" zulassen, dann ist für Verbraucher immer eine gute Zahlungsalternative gegeben. Mehr als eine wird nicht gebraucht. Bei allen anderen als dem Dialer behält der Verbraucher auch seine üblichen Rechte im Verhältnis zu dem Anbieter.

Die "Dialer-only-Angebote", also die bekannten Scheinproduktideen, die nur erfunden wurden, weil die Abrechnung per Dialer dem Verbraucher bei den bekannt minderwertigen Leistungen das Widerspruchsrecht nimmt, müssen von Staat nicht zum Nachteil der Verbraucher gefördert werden.

So gesehen braucht niemand den Dialer, außer die Abzocker.

Dietmar Vill
 
DAS ist ein Totschlagsargument, wirklich:

Arg. 1:
Seriös ist, wer auch andere Zahlungswege anbietet. Diese Anbieter gibt's unbestritten. Aber: Weder der User noch die Sites brauchen Dialer - es geht je gerade eben auch anders.

Arg. 2:
Wer also NUR Dialer anbietet, ist nicht seriös? Ich jedenfalls haben inzwischen dreimal zur Benennung eines seriösen Dialerangebots aufgefordert - nicht eine einzige Rückmeldung!
Warum bieten denn die hier üblicherweise als "Gegner" bezeichneten NUR Dialer an? Warum keine anderen Zahlungswege? Der Grund wäre jetzt wirllch interessant.

... aber wahrscheinlich kommt hierauf wieder nix ... :(
 
dvill schrieb:
Sehe es einfach als "Schnupperzugang". Gucke dir via Dialer das Angebot für 2 - 3 Minuten an und Du entscheidest dich dann für einen günstigeren z.B. 3 Tages-Zugang oder Monatszugang, welches deutlich preisgünstiger ist, z.B. 29,95 Eur/Monat.
Das ist die branchenübliche Scheinargumentation. Der 3-Tages-Zugang ist bereits günstiger als die Dialereinwahl für wenige Minuten. Der Dialerkunde kauft allgemein zu sehr schlechten Konditionen ein.
Stimmt, aber die Entscheidung was der Kunde möchte, sollte ihm selbst überlassen bleiben.
dvill schrieb:
Bei gängigen Drückerprojekten bekommt der Werbedrücker eine Erfolgsprämie von bis zu 95%. Das bleibt für den angeblichen Contentwert nicht viel übrig.
Das mag es geben, mir ist kein solches Programm bekannt. Im allgemeinen liegen die Webmaster-Provisionen zwischen 30 und 50 %.
dvill schrieb:
Dialerkunden verhalten sich nicht marktgerecht, weil sie nicht preisbewusst kaufen. Bei Dialern kostet jeder Schwachsinn die maximale Gebührenpauschale von 30 Euro. Die Erklärung ist einfach: Die Leute erkennen zu einem großen Teil die kryptische Preisinformation nicht.
Ich kenne keine Seite die mehrere Zahlungsarten anbietet und einen Dropcharge-Dialer verwendet. Schmeiss bitte nicht minutenbasierte Dialer und Dropcharge-Dialer in einen Topf. Manche User wollen den Dialer halt nutzen um zu gucken, ob ihnen der Content gefällt bevor Sie Ihre CC nutzen oder per Lastschrift bezahlen.
Und meine Meinung zu Dropcharge-Dialern habe ich schon kundgetan.

dvill schrieb:
Wenn die angeblich seriösen Anbieter auch immer "Pay by Call, Lastschrift, CC-Payment oder Paysafecard" zulassen, dann ist für Verbraucher immer eine gute Zahlungsalternative gegeben. Mehr als eine wird nicht gebraucht. Bei allen anderen als dem Dialer behält der Verbraucher auch seine üblichen Rechte im Verhältnis zu dem Anbieter.
Stimmt so nicht ganz. Mit analoger Leitung hat man keine Möglichkeit per Pay by Call zu bezahlen, da der Internetzugang die Telefonleitung bereits benutzt. Diesen User wäre es nur
möglich ohne vorher den Content zu prüfen ein Abo zu buchen. Und viele haben Angst vor Lastschrift und CC-Payment im Internet.
dvill schrieb:
Die "Dialer-only-Angebote", also die bekannten Scheinproduktideen, die nur erfunden wurden, weil die Abrechnung per Dialer dem Verbraucher bei den bekannt minderwertigen Leistungen das Widerspruchsrecht nimmt, müssen von Staat nicht zum Nachteil der Verbraucher gefördert werden.
Manchmal sind wir einer Meinung.
Katzenhai schrieb:
Wer also NUR Dialer anbietet, ist nicht seriös? Ich jedenfalls haben inzwischen dreimal zur Benennung eines seriösen Dialerangebots aufgefordert - nicht eine einzige Rückmeldung!
Warum bieten denn die hier üblicherweise als "Gegner" bezeichneten NUR Dialer an? Warum keine anderen Zahlungswege? Der Grund wäre jetzt wirllch interessant.
s.o. das ist auch meine Meinung. Zumindest über Seiten die nur Dropcharge-Dialer a 29,95 Eur/Einwahl einsetzen.
 
@Dotshead:
Deine Infos zur Gewinnbeteiligung scheinen mir etwas veraltet. Ich hab gerade nochmal auf einer Übersichtsseite für div. Partnerprogramme nachgeguckt - i.d.R. sind es mindestens "60 bis 85%" und mitunter eben auch 90 oder 95% (dafür ist insbesondere 1md derzeit ein Spezialist).

Und du kennst keine Sites mit 30€-Dropcharge-Dialer UND alternativer Zahlungsmethode? Hm, ich schon, einige sogar. z.B. Ref*****.ag
Scheint mir auch logisch angesichts der Ausbreitung von DSL.
 
@news
ok hast recht. Ich kenne mich eher bei den Erotik-Programmen aus und da liegt die Auszahlung meistens zwischen 30 % und 50 %. Und das, mit der von dir angegebenen Seite, war mir auch neu. Danke.
 
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