Sind WIR nicht ALLE selber SCHULD?

Der-IT-DaU

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Hallo ihr Deutschen Hüben-Drüben-Oben und Unten,

ich möchte hier mal eine Diskussion anregen, von der ich der Meinung bin, das sie bisher überhaupt noch nicht geführt wurde, denn:

Was ist denn eigentlich EXTREM?
Wodurch wird es definiert?

und weit wichtiger noch...

WER definiert Extrem oder Extremismus (ausser der ehrenwerten Duden Gesellschaft)?

Ich selber bin so eine Art 1/4tel Jude (Mutter Halbjüdin/Vater Schwabe) und mich hat schon immer die Art und Weise, mit der zum Beispiel die jüdischen Gemeinschaften zuweilen öffentlich mit dem Thema Extremismus oder Antisemitismus umgehen, an eben genau das erinnert, es ist extrem und Antideutschismus! Keine Sachlichkeit, keine ernst gemeinte Frage nach dem Warum? Immer nur Vorwürfe, Lug, Trug und zuweilen sichtbare Heuchelei!

Was ist EXTREM, wodurch entsteht denn überhaupt die Tendenz zum Extremismus?

Ist es vielleicht ARMUT?:

Das Land Deutschland hat laut dem Bund der deutschen Steuerzahler rund 1.500 Mrd. Euro Schulden (ach was ist Deutschland arm, Jammer, Heul!). Aber auf der anderen Seite der Buchhaltung, rechnet einem jeder handelsübliche Banker vor, dass die deutsche Bevölkerung gleichzeitig über ein -geparktes- (meint innerhalb kurzer Zeit abrufbares) Guthaben von rund 4.500 Mrd. Euro verfügt (Immobilienwerte NICHT eingerechnet!).

Na und dann lese ich in der letzten Ausgabe meines Mietermagazines, dass in unserer Hauptstadt 599.700 Menschen unter der Armutsgrenze leben. Was dort heisst sie haben weniger als € 600,- im Monat um ihren gesamten Lebensunterhalt zu bezahlen (also auch die Miete!). Die Ironie daran ist, das davon mehr als die hälfte, tatsächlich erwerbstätig ist...

Eine andere, nun leider im negativen Sinn, veraltete Zahl, erfuhr ich bei dem Konsum einer Sendung im WDR: Im Jahre 2004, lebten in Deutschland mehr als 2.500.000 KINDER unter der jeweiligen Armutsgrenze. Und es sind leider nicht weniger geworden!

Wisst ihr Alle was? Wenn ich, solches Zahlenmaterial im Hinterkopf, einen Herrn Wickert sehe, wie er mich von einem Poster herab, darum bittet für die armen Kinder in der dritten Welt zu Spenden. Nun ja, dann werde ich schlicht wütend!
Und wenn ich nun arm wäre, würde ich dann nicht vielleicht auch extrem handlen, wenn ich -glaube- damit meine Armut überwinden, oder doch zumindest erträglicher machen zu können (Rachekonzepte und so)?

Und dann kommen in schöner Regelmäßigkeit die vielen Postings, die von Neiddiskussion reden. Und das man ja irgendwie schon selbst schuld wäre usw. (Heuchel, heuchel).

Warum beschäftigt sich niemand mit den wahren Wurzeln von Extremismus?
Mangelhafte Schulbildung, mangelhafte soziale Bindungen, der gesellschaftlich propagierte Zwang sich der eigenen Haut nicht erwehren zu dürfen, die gelebte (erzwungene) Demut mit der man schon in der Schule konfrontiert wird...weil man eben ein Deutscher ist?

Ich finde es z.B. vollkommen unzulänglich Holocaust-Leugner einfach nur billig ins Gefängnis zu stecken. Wem ist denn damit bitte geholfen? Denen? Uns?
Warum besitzt hier in Deutschland niemand den Mut solche Freaks nach Auschwitz-Birkenau oder Dachau zu schicken, und selbige den dortigen Mahngesellschaften als lohngünstige Touristenführer zur Verfügung zu stellen? Wohnen könnten die ja gleich vor Ort in einer der Barracken, und ihre Lebensmittel bekommen sie zugeteilt (so für das Nachempfinden).

Ich möchte mal sehen wie viele Verwirrte dann noch Leugnen würden, was wirklich geschah (Man stelle sich vor die würden versuchen den Touristen allen ernstes zu erzählen, das dass was sie hier sähen, alles nur aufgebaut worden ist, um den Ruf der Deutschen zu schaden)! Und kostengünstiger als das Gefängnis ist das allemal. Aber mal im Ernst: Was lernen Extremisten daraus, dass sie von den Gerichten derer zur Haft verurteilt werden, denen sie extrem gegenüber getreten sind? Das wir (Die Gesellschaft) auch anders können, wenn man uns nur extem genug auf die Füße tritt? Oder viel eher, das man eben nur aufpassen muss, wem man was erzählt, damit man auch weiterhin seine Lügen verbreiten kann?

Oder ist mein Posting auch schon Extrem (lang)? Neige ich selbst zum Extremismus?

Schreibt mal was dazu...

Carne perit, lex constat
 
Donnerwetter,
es ist direkt erfrischend, was 'Der-IT-DaU' geschrieben hat: endlich mal einer, der erkennbar nachgedacht hat!
Wie zurecht nachgefragt wird, ist doch überhaupt nicht klar, was eigentlich Rechts- oder Linksextremismus ist
und wo die Wurzeln für derartiges Verhalten liegen.
Die einen schreien sich die Kehlen wund mit "Nazi"-Gebrüll, die andere Seite schreit "Kommunistensau". Dabei weiß mit Sicherheit keiner dieser Brüllaffen (entschuldigung bei den Tieren) , was die andere Seite überhaupt will -ich übrigens auch nicht-.
Eine sachliche Darstellung hat es bisher doch seit der Weimarer Republik nicht gegeben, jede Seite behauptet, die Wahrheit gepachtet zu haben.
Und es ist m.E. nicht allein die Armut, die zu derartiger Polarisierug führt; es ist vor allem die Ausweglosigkeit, in die die Mehrheit zu
rutschen scheint bzw. schon gerutscht ist.
Arbeit, mit der man seinen Lebensunterhalt allein nicht bestreiten kann, geschweige denn eine Familie zu gründen in der Lage ist, schafft mit
Sicherheit kein Vertrauen in die Zukunft. Die Abzocke auf allen Gebieten des Lebens, schafft Unmut gegen die Regierung und Wut gegen nicht Betroffene.
Wenn dann ein "Prophet" in Sicht ist, muß sich niemand wundern, wenn dieser Zulauf erhält. Und daß wir in Deutschland unter
unseren Politikern irgendwo einen Visionär haben, wird wohl nach den in immer kürzeren Abläufen von aufgedeckten Lügen und Selbstbedienungen und sonstigen Skandalen
niemand mehr behaupten können. Hinzu kommen die leeren Wahlversprechungen: jedem Kleinkrämer käme die Staatsanwaltschaft wegen Betrugs und unlauterer Werbung "auf den Hals".
Und speziell zum (von interessierten Kreisen ?) festgestellten Zuwachs bei den "Rechten": Keine Gazette, keine TV oder Rundfunksendung ohne Hinweise auf die Zeit von 1933-1945, Filme erhalten offenbar nur dann einen Preis, wenn Nazis und ihre Schergen zumindest andeutungsweise erwähnt werden, und das rund um die Uhr.
Wer mal hinterfragt, ob das die Nachkriegsgeneration nach 50 Jahren noch iinteressiert, wird nur "dumm angemacht" (was interessiert mich das?) und dennoch können sie sich dieser Form von Aufklärung nicht entziehen. Stattdessen versuchen sie, sich über (scheinbar) nicht offizielle Quellen -hier das Internet- zu informieren und stoßen da auf die Rattenfänger, die auch nichts weiter als Parolen zu verbreiten in der Lage sind.
Bei der derzeitigen Volksverdummung, beginnend in der Schule -die immer mehr Analphabeten und Nicht-Rechnen-Könner- hervorbringt bis hin zur gezielten "Information" durch Presse, Film und Fernsehen wird ein selbständiges Denken als unerwünscht empfunden: Also hält man sich an die, die am lautesten brüllen, um nicht "aus der Reihe zu tanzen".
Und dann kann man 'die andere Seite' getrost verunglimpfen; denn nur die anderen sind Extremisten.
Und das ist meine Meinung
Schiebedach
 
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