Dt. Telekom darf Kunden nicht mehr am Telefon belästigen

Vor zwei Tagen, kurz nach dem Mittagessen, klingelte das Telefon... und ich hatte die Deutsche Telekom an der Strippe. Das Gespräch (eher Monolog ;)) mit der DT AG sah in etwa so aus:

DT AG: [euphorisch:] Jaaa, hallooo, supa-noje Tarifeee, blablabla. Ob ich denn nicht von T-Net 100 auf Call XXL umstellen wolle... [enthusiasmiert*:] Ganz tolle Sacheee, am Wochenende kostenlos, ganz billig zum Händi und supa-günstig in Ausland telefonieren...

ICH: Ob dieses Angebot auch schriftlich zugestellt werden könne...

DT AG: [euphorisch:] Neee! Tarif würde man umstellen, auf alten Tarif könnte bei Nichtgefallen des neuen problemlos wieder umgestellt werden. Kein Risiko, aber Kostenersparnis von 60 % hier und ein paar %-chen dort... Nur die Grundgebühr stiege um 6 Euro. Würde man durch die neuen Gebühren aber wieder reinholen. Supa Angebot!

ICH: Ob man sich auch später entscheiden könne...

DT AG: [sich wundernd:] Was es denn da noch für Zweifel gäbe? [wieder euphorisch:] Den Tarif würde man einfach umstellen, auf den alten Tarif könnte bei Nichtgefallen des neuen problemlos wieder umgestellt werden. Kein Risiko, aber Kostenersparnis...

ICH: Müsste noch darüber nachdenken...

DT AG: Okeeeh! Wann dürfte wieder angerufen werden? Freitag? Selbe Zeit? Okeeeh? Okeeeh!

* Gerhard Polt

Tja, irgendwie konnte ich mir die ganzen Zahlen und Prozente auf die Schnelle nicht merken... :oops:

Heute dann — wie erwartet — klingelt das Telefon. Ein anderer Mitarbeiter der DT AG, sachlicher als obiger:

DT AG: Hätte hier eine Information des Kollegen/ der Abteilung, dass ich Interesse an neuen Tarifen hätte... Speziell für Kunden, die schon lange dabei sind... Also, es käme der Call XXL in Frage...

ICH: Ob dieses Angebot auch schriftlich zugestellt werden könne...

DT AG: Nein, aber alles sei ohne Risiko...

ICH: Wer er denn sei und woher er anrufe...

DT AG: Oliver R***, Telekom Gelsenkirchen.

ICH: Ob er denn etwas vom Urteil des OLG Köln gehört habe...

DT AG: [selbstbewusst:] Ja, aber das beträfe die beiden Gespräche nicht, denn irgendwo hätte ich im Vertrag sicherlich zugestimmt. Da sollte ich noch mal nachschauen... Wenn aber telefonische Werbung unerwünscht sei, könnte das sofort vermerkt werden...

[Nachdem das geklärt war: Freundlich-einvernehmliches Auseinandergehen in verbindlichem Tonfall.]

Toll, dass die Mitarbeiter der DT AG von ihrem Arbeitgeber so intensiv auf Kundengespräche vorbereitet werden. Das macht nicht ein jeder! ;)

Komisch, dass ich zuvor ausdrücklich oder stillschweigend mein Einverständnis mit einem solchen Anrufen erklärt habe soll. Im „Kleingedruckten“ des Vertrages mit der DT AG habe ich nichts über meine Zustimmung zu derartigen Werbegesprächen gefunden... :oops:

Und hier die PM des VZBV:

PRESSEMITTEILUNGEN

Erfolg bei Telefonwerbung: Unerwünschte Werbeanrufe der Deutschen Telekom unzulässig
Oberlandesgericht Köln untersagt Störung der Privatsphäre


28.02.2005 - Der Verbraucherzentrale Bundesverband hat eine Einschränkung umstrittener Werbemethoden der Deutschen Telekom AG durchgesetzt. Nach einem Urteil des Oberlandesgerichts Köln darf die Telekom AG Kunden mit einem Telekom-Anschluss nicht ohne vorheriges Einverständnis anrufen und für eine Erweiterung der Geschäftsverbindung werben. Mit seinem Urteil wies das Gericht die Berufung der Telekom gegen ein Urteil des Landgerichts Bonn zurück. In dem Verfahren hatte der vzbv auf Unterlassung der Telefonwerbung durch die Telekom geklagt.

Der Verbraucherzentrale Bundesverband begrüßte das Urteil: "Verbraucher haben ein Recht, wenigstens zu Hause von unerwünschter Werbung verschont zu bleiben - das hat auch die Deutsche Telekom zu respektieren", sagte Verbandssprecher Carel Mohn. Bei den Verbraucherzentralen gehen Jahr für Jahr Tausende von Beschwerden wegen unerbetener Telefonwerbung ein.

Hintergrund des Rechtsstreits sind umstrittene Werbepraktiken der Telekom: Mitarbeiter von Callcentern hatten Verbraucher angerufen, die bereits über einen Telefonanschluss der Telekom verfügen. In den Werbeanrufen sollten die Verbraucher für die Erweiterung des Vertragsverhältnisses gewonnen werden. So wurde nach den Informationen des Verbraucherzentrale Bundesverbands den Angerufenen zum Beispiel angeboten, ihren Telefonanschluss auf den Tarif "ISDN xxl" oder probeweise auf "NET xxl" umzustellen.

Der Entscheidung des Oberlandesgerichts Köln vorausgegangen war ein Urteil des Landgerichts Bonn vom 06.07.2004. Das Bonner Gericht hatte seinerzeit die Deutsche Telekom AG wegen unlauterer Telefonwerbung verurteilt. An der Wettbewerbswidrigkeit der Telefonaktion ändere auch der Umstand nichts, dass alle angerufenen Personen bereits vertraglich an das Unternehmen gebunden sind und über einen Telekom-Anschluss verfügen. Ein Telefonanruf zu Werbezwecken sei im Privatbereich grundsätzlich unzulässig, es sei denn, der Angerufene hat zuvor ausdrücklich oder stillschweigend sein Einverständnis mit einem solchen Anruf erklärt. Diese Rechtsauffassung hat nun das Oberlandesgericht Köln bestätigt.

Unverlangte Telefonwerbung ist nach dem Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb ausdrücklich verboten. Verstöße gegen das Verbot können jedoch nur in einem umständlichen Verfahren verfolgt werden. Auch spürbare Sanktionen bei Verstößen fehlen. Viele Firmen setzen gezielt auf Telefonwerbung, um neue Kunden zu gewinnen.

Die angerufenen Verbraucher werden oft unvorbereitet in Vertragsverhandlungen verwickelt, können sich gegen die penetranten Störungen ihrer Privatsphäre nicht wehren, geben nach und lassen sich auf Vertragsverhandlungen ein. Häufig erhalten Verbraucher, die ihr Desinteresse an einem Vertragsabschluss bekundet haben, unzutreffende Vertragsbestätigungen. Im Streitfall ist es dann kaum möglich, die Behauptung eines Vertragsabschlusses zu widerlegen.

Zur Information:

Urteil des Oberlandesgerichts Köln vom 02.02.2005 (6 U 155/04) - nicht rechtskräftig - und Link zum Urteil des LG Bonn vom 06.07.2004 (10 O 27/04), in dem der vzbv auf Unterlassung von Telefonwerbung geklagt hatte.


Quelle: vzbv.de
 
Apropos neue Tarife - bevor man sich da telefonisch von irgendwelchen Drückern einlullen lässt, rate ich zum Online-Tarifberater. Man muss sich zwar erst anmelden und das Passwort kommt dann Tage später mit der Post aber ich glaube hier bekommt man am ehesten ein faires Angebot. Wichtig ist auf jeden Fall, dass man seine bisherigen Telefongewohnheiten ordentlich analysiert, um zu einem brauchbaren Ergebnis in dem neuen Tarifdschungel zu gelangen.
 
Reducal schrieb:
seine bisherigen Telefongewohnheiten ordentlich analysiert

Das hatte Oliver R***'s Kollege ruck-zuck aus dem Handlgelenk erledigt:

- "Sie telefonieren doch sicherlich auch ab und zu zu Mobiltelefonen, nicht wahr?"
- "Ja."
- "Sehen Sie! :spitz: Da können wir Ihnen gleich..."

Übrigens: Ich habe gleich 'mal nach dem Tarif nach Italien (Fest) gefragt... und ihm dann die cbc- Angebote unter die Nase gerieben... Da musste er zugeben, dass die DT mit 4 ct. etwas (im Vergleich zu 0,0 ct. bzw. 1,9 ct.) nicht ganz soooo günstig ist :rofl:
 
Telekomunikacja schrieb:
DT AG: [selbstbewusst:] Ja, aber das beträfe die beiden Gespräche nicht, denn irgendwo hätte ich im Vertrag sicherlich zugestimmt. Da sollte ich noch mal nachschauen... Wenn aber telefonische Werbung unerwünscht sei, könnte das sofort vermerkt werden...

[Nachdem das geklärt war: Freundlich-einvernehmliches Auseinandergehen in verbindlichem Tonfall.]

Kaum lässt einen die DT AG in Ruhe, meldet sich auch schon die Konkurrenz: :wave:

Tele2 in Gestalt von Frau L. wollte mich heute zum Preselection überreden.

Auf die Frage, woher sie denn meine Daten hätte, antwortete Frau L.:
Das kann ich Ihnen im Moment gar nicht sagen. Ich sitze hier an einem anderen Platz. ... Das macht nämlich unsere Marketing-Abteilung. Sie können sich aber jederzeit an unseren 'Datenschutz-Beauftragten' wenden. Der wird Ihnen Auskunft erteilen.

Der sog. 'Datenschutz-Beauftragte' der Tele2 schreibt auf seiner Seite so nett:

Erhebung, Verarbeitung und Nutzung von Bestandsdaten

Wir nutzen Ihre personenbezogenen Daten ausschließlich zu dem Zweck, das Vertragsverhältnis über die von uns zu erbringenden Telekommunikationsdienste zu begründen, zu ändern und inhaltlich auszugestalten. Eine Nutzung zur Werbung und zur Marktforschung erfolgt nur, soweit dies für die genannten Zwecke erforderlich ist und Sie eingewilligt haben.

Habe ich da etwa schon wieder irgendwo eingewilligt, ohne es zu wissen? :gruebel:

P.S. Wenn ich Pech habe, geht's mir so wie Familie V. aus Karlsruhe... ;)
 
Telekomunikacja schrieb:
Kaum lässt einen die DT AG in Ruhe, meldet sich auch schon die Konkurrenz: :wave:
Tele2 in Gestalt von Frau L. wollte mich heute zum Preselection überreden.
Auf die Frage, woher sie denn meine Daten hätte, antwortete Frau L.:
Das kann ich Ihnen im Moment gar nicht sagen. Ich sitze hier an einem anderen Platz. ... Das macht nämlich unsere Marketing-Abteilung. Sie können sich aber jederzeit an unseren 'Datenschutz-Beauftragten' wenden. Der wird Ihnen Auskunft erteilen.
So einen Anruf hatte ich schon zweimal, was die Geschichte besonders pikant macht ,
ist, dass ich nie im Telefonverzeichnis gestanden habe und auf die Frage woher sie meinen
Namen und Nummer hätten , frechweg behauptete , "von der T-COM" (ausgerecht vom Konkurrenten, haha )
allerdings hatte sie seltsamerweise nicht die Adresse auf Nachfrage...

das läßt bei mir nur die eine Vermutung zu, dass ein "lieber Bekannter" die Nummer
zwecks "Vermarktung" an Tele2 verhökert hat. Nachdem ich beim zweiten Mal mit Strafanzeige gedroht habe
(weswegen ist ja wurscht ;) ) hat sich niemand mehr gemeldet

cp
 
Telekomunikacja schrieb:
antwortete Frau L.

Frau L. von Tele2 gab übrigens noch zu bedenken, dass das, was sie da tue, völlig im Einklang stünde mit der Marktwirtschaft... und dass die Call-Center-Branche, «wie Sie sicherlich wissen, Herr telekomunikacja», ein enormes Wachstum bereits hinter sich und auch noch vor sich habe... und dass «da natürlich eine Menge Arbeitsplätze dranhängen»...

Weshalb man die tollen Angebote nicht lieber per Post versende, wollte ich dann noch wissen... «Nun, Sie wissen doch selbst, wie das ist: Das wandert ungesehen in den Papierkorb.»

Ob denn Frau L. selber ein Telefon zu Hause hätte und ob sie es gerne hätte, wenn ständig Leute anrufen, die einem etwas verkaufen wollen... «Sie können ja jederzeit sagen: Das interessiert mich nicht. Jeder kann da frei entscheiden.»

Na, so ganz verständlich habe ich mich da offensichtlich nicht machen können. ;)

Telekomunikacja schrieb:
Ich probier' jetzt "erst 'mal" den DS-Beauftragten aus... ;)

Heute habe ich versucht, die direkte Telefon- und Faxnummer zum sog. 'Datenschutzbeauftragten' von Tele2 herauszubekommen. Unter der auf der Telefonrechnung angegebenen Servicenummer (0800) 0101*** meldet sich die acoreus"Wir haben schon viele überzeugt. Demnächst auch Sie?" —, eine andere Servicenummer, (0800) 2401***, ist veraltet und verweist auf die (0180) 50101***.

Also direkt in der Zentrale unter (0211) 74004*** angerufen und nach dem Datenschutzbeauftragten gefragt:

Fräulein: Tele2 … Was kann ich für Sie tun?

Ich: Könnten Sie mir bitte die Durchwahl für Telefon und Fax zu Ihrem Datenschutzbeauftragten nennen?

Fräulein: Oh, einen Datenschutzbeauftragten haben wir eigentlich nicht. Aber, einen Moment bitte [düdeldüdeldi-düdeldüdeldumm — eine halbe Minute vergeht] Hallo? Also einen Datenschutzbeauftragten haben wir nicht. Sie können aber ein Fax an die (0211) 74004*** schicken. Das kommt dann schon an. Ist das OK?

Ich: Ja, das schicke ich dann dort hin. Ähm, ich hätte jetzt aber doch noch gerne gewusst, was Sie mit «einen Datenschutzbeauftragten haben wir eigentlich nicht» gemeint haben. Ich bin gestern aus Ihrem Hause bzw. einem Call-Center angerufen worden — es ging um Werbung für Tele2-Preselection — und bin gebeten worden, bei Zweifeln an der Korrektheit der Werbemaßnahme mit dem Datenschutzbeauftragten der Tele2 Kontakt aufzunehmen. Zudem spricht auch Ihre homepage von einem Datenschutzbeauftragten — mit e-mail-Adresse!! Sind Sie sich sicher?

Fräulein: Tut mir leid. Dazu kann ich Ihnen nichts sagen. Ich weiß nicht, wer der Datenschutzbeauftragte ist. Schicken Sie das Fax bitte einfach an die (0211) 74004***. Man wird sich dann darum kümmern.

Ahja! :oops:
 
stieglitz schrieb:
[ironie] Habt Ihr den gar kein Vertrauen in die Datenschutzbeauftragten? [/ironie]

Nicht so richtig. Insbesondere, weil bereits meine elektronische Anfrage

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie mir mitteilen könnten, wie ich Sie, den Datenschutzbeauftragten, direkt per Telefon UND Fax kontaktieren kann.

Bitte keine 0180er-Nrn., sondern zwei Durchwahlen zu (0211) 740046-...

Mit freundlichen Grüßen

beharrlich ignoriert wird... ;) Oder war das zu unfreundlich?!? :oops:
 
Telekomunikacja schrieb:
....weil bereits meine elektronische Anfrage
[....]beharrlich ignoriert wird... ;) Oder war das zu unfreundlich?!? :oops:
Ich weiß nicht, ob das funktioniert, aber an Deiner Stelle würde ich es probieren:
Schreiben an ......, mit der Bitte um Auskunft. Mit Frist (ca. 1 Woche), danach Auskunftsklage.
Zustellung (eigenhändig) an die Konzernzentrale in Bonn über einen Gerichtsvollzieher.
Das kann die Welt nicht kosten und die Antwort zu lesen wäre es mir wert.

Gruß A. John

persönliche Daten gelöscht
http://forum.computerbetrug.de/rules.php#10
modaction


Ooops :oops: Ok. Also Zustellung an den Vorstandsvorsitzenden. (Steht in deren Impressum).
Gruß A. John
 
Telekomunikacja schrieb:
Fräulein: Oh, einen Datenschutzbeauftragten haben wir eigentlich nicht.
Hamsedoch, denn er hat mir — wider Erwarten
Telekomunikacja schrieb:
weil bereits meine elektronische Anfrage [...] beharrlich ignoriert wird...
— seine direkten Kontaktdaten per e-mail zukommen lassen! Fax ist raus, jetzt heißt es nur noch, auf die Antwort warten.

Übrigens: Auch die Konkurrenz
Telekomunikacja schrieb:
Tele2 in Gestalt von Frau L. wollte mich heute zum Preselection überreden.
scheint (erneut) härtere Bandagen anzulegen, wie die Verbraucherzentrale Brandenburg in ihrer gestrigen Pressemitteilung - 22.03.2005 - Aufgedrängte „Haustür-Verträge“ widerrufen! berichtete:
Aufgrund anhaltender Beschwerden über aggressiv an der Haustür vermittelte Arcor-Verträge fordert die Verbraucherzentrale erneut auf, solche Verträge zu widerrufen.
Schon seit Monaten beschweren sich immer wieder Verbraucher in den Beratungsstellen der Verbraucherzentrale Brandenburg über aggressive Werber der Telekommunikationsfirma Arcor, die Verbrauchern unvorbereitet „an der Haustür“ Arcor-Preselect-Verträge aufdrängen. [...]
 
Der Datenschutz-Beauftragte von Tele2 hat mit geschrieben.

Ich hatte von Tele2 wissen wollen,

(a) woher die Daten stammten, die für den Anruf notwendig gewesen waren und an wen diese Daten ggf. weitergeleitet worden seien;

(b) weshalb im Hause Tele2 die Kontaktdaten zum Datenschutzbeauftragten bzw. die Existenz einer solchen Institution offensichtlich nicht bekannt seien;

(c) inwiefern sich der Anruf mit den «grundsätzlichen Informationen zum Thema Datenschutz und Datensicherheit bei Tele2»
«Wir nutzen Ihre personenbezogenen Daten ausschließlich zu dem Zweck, das Vertragsverhältnis über die von uns zu erbringenden Telekommunikationsdienste zu begründen, zu ändern und inhaltlich auszugestalten. Eine Nutzung zur Werbung und zur Marktforschung erfolgt nur, soweit dies für die genannten Zwecke erforderlich ist und Sie eingewilligt haben.»
vereinbaren ließe und wann und wie zur Nutzung personenbezogener Daten zur Werbung eingewilligt worden sein soll.

Die Antwort von Tele2:

Düsseldorf, 4. April 2005

Ihr Schreiben vom 22. März 2005

Sehr geehrter Herr Telekomunikacja,

Ich nehme Bezug auf Ihr vorgenanntes Schreiben. Nach Überprüfung der Angelegenheit darf ich in der Sache folgendes mitteilen:

1. Unser Unternehmen verfügt über keine eigene Abteilung für die Akquisition von Neukunden im Wege der direkten Ansprache des Kunden. Die Neukundengewinnung erfolgt insoweit über externe Unternehmen, so genannte Vertriebspartner unseres Hauses.
Diese Vertriebspartner beziehen die Adressdaten potentieller Kunden von Adresslieferanten. Der Bezug derartiger Adressdateien ist in der Bundesrepublik Deutschland zulässig und wird nicht nur von unserem Haus sondern durch eine Vielzahl anderer Unternehmen gleichermaßen praktiziert.

2. Sofern Verbraucher, deren Adressdaten erworben wurden, kein Interesse an den Dienstleistungen unseres Hauses haben, werden die Daten durch den jeweiligen Vertriebspartner unverzüglich gelöscht, um eine mehrfache Kontaktaufnahme zu vermeiden. Insofern ist es mir leider im Nachhinein nicht möglich, den Adresslieferanten zu identifizieren. Nach Auskunft der zuständigen Fachabteilung werden allerdings ausschließlich Daten bezogen, die in so genannten Haushaltsdatenbanken enthalten sind.

3. Im Ergebnis kann ich daher festhalten, dass persönliche Daten über Sie in unserem Hause nicht gespeichert sind.
Sollten Sie dies wünschen, werde ich veranlassen, Sie auf unsere interne Robinson-Liste zu setzen. Dabei handelt es sich um Daten von Verbrauchern, die keine Werbung unseres Hauses erhalten sollen. Da dies allerdings ebenfalls eine Datenspeicherung bedingt, bitte ich um kurze Nachricht, dass Sie diese Aufnahme wünschen.

Abschließend darf ich Ihnen ausdrücklich versichern, dass wir den Vorfall bedauern. Wir führen bei den für unser Haus tätigen Vertriebspartnern regelmäßig Qualitätskontrollen durch. Dazu werden Teams von drei Mitarbeitern unseres Hauses stichprobenartig in die Unternehmen der Vertriebspartner entsandt und überprüfen dort die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften sowie der vertraglichen Vereinbarungen zwischen den Vertriebspartnern und unserem Haus.

Die vertraglichen Vereinbarungen zwischen unserem Haus und den Vertriebspartnern sieht darüber hinaus ausdrücklich vor, dass wir das Vertragsverhältnis fristlos kündigen können, sofern Gesetzesverstöße — insbesondere Verstöße gegen datenschutzrechtliche Bestimmungen — auftreten.

Sollten sich in dieser Sache noch Fragen ergeben, stehe ich Ihnen selbstverständlich jederzeit gern zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Communication Services Tele2 GmbH
S*** v*** A***
Datenschutzbeauftragter

Na, so ganz eindeutig möchte sich der Herr wohl nicht äußern — insbesondere zu der Feststellung, dass bei Tele2 die Kontaktdaten zum Datenschutzbeauftragten bzw. die Existenz einer solchen Institution offensichtlich nicht bekannt seien. ;)

Für ziemlich unglaubwürdig halte ich die Aussage, dass es im Nachhinein «leider» nicht möglich sein soll, den Adresslieferanten zu identifizieren, weil die Daten durch den jeweiligen Vertriebspartner unverzüglich gelöscht worden seien, da ich kein Interesse an den Dienstleistungen des Hauses Tele2 gehabt haben soll. :scherzkeks:

Ob es sich da überhaupt lohnt, nochmals nachzuhaken? :gruebel:
 
Telekomunikacja schrieb:
Ob es sich da überhaupt lohnt, nochmals nachzuhaken? :gruebel:
Es gibt Anwälte, die reagieren in solchen Fällen sofort mit einer kostenbehafteten Abmahnung und der Aufforderung zur Abgabe einer strafbewehrten Unterlassungserklärung.
(In solchen Fällen oft sogar erfolgreich) :holy:

GRuß A. John
 
Hier übrigens noch eine PM der VZ Brandenburg zum Thema Telekom und aggressive Telefonwerbung:

06.04.2005
Aggressive Telekom-Werbung im Visier


[...] Die Telekom selbst sieht laut Pressesprecher Genz die Ursache in einem Vertriebsunternehmen, das Kundenanrufe über Call Center ohne ausdrückliche Autorisierung für diese aggressive Werbung veranlasste. Inzwischen habe man eine Mitarbeiterin mit der schnellstmöglichen Klärung der Fälle beauftragt. [...]

Dazu auch heise.de:

06.04.2005
Verbraucherzentrale: Telekom hat Kunden Änderungen "untergeschoben"


[...] Die Telekom bedaure die "unangenehme Situation" und würde diese Verträge "umgehend annullieren", erklärte dazu Telekomsprecher Walter Genz in Bonn. Nach seinen Angaben habe ein "nicht autorisiertes Vertriebsunternehmen" die Kundenanrufe übernommen. Die Arbeit des Call-Centers sei bereits am 3. März eingestellt worden. Die Telekom sichere den Kunden "eine leichte Vertragsannullierung" zu. [...]
 
Sie können es nicht lassen...

Hatte gerade einen Anruf einer Dame, die mir einen t-online DSL-Anschluss verkaufen wollte.

Kam genau richtig, nachdem eben bereits das Deutsche Rote Kreuz an meiner Tür klingelte und ich letzte Woche wieder 2 neue Versicherungen am Telefon hätte abschließen können.

Leider war ich gerade nicht online, sonst hätte ich ihr das Aktenzeichen des Urteils um die Ohren gehauen.

Habe ihr aber immerhin klarmachen können, daß ich seit langem mit 1&1 surfe und t-online da immerhin mitverdient (die machen hier im T-Punkt sogar Werbung für 1&1, kein Witz) :lol:

Ich höre kaum noch Radio, weil die Werbung nervt, Fernsehen benutze ich nur noch zum Einschlafen, wegen SPAM habe ich bereits meine erste e-mail-Adresse auf Eis legen müssen, mein Briefkasten und neuerdings auch mein Postfach quellen täglich über vor Prospekten, die niemanden interessieren - und diese Anrufe, langsam reicht's... :evil:
 
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