Betrugs-Boom bei Online-Auktionen

Der Jurist

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Betrugs-Boom bei Online-Auktionen

Im Rahmen von Online-Auktionen steigt die Zahl der Straftaten rasant an. Das Landeskriminalamt Brandenburg ermittelte für das Jahr 2004 in einer Studie eine Zunahme der Delikte von 57 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Nach Angaben der Autoren kann die Untersuchung als repräsentativ für das gesamte Bundesgebiet gelten. Rund 90 Prozent der Taten entfallen demnach auf Nutzer des Internet-Anbieters Ebay. Die fast 4000 Strafanzeigen allein in Brandenburg betreffen in erster Linie Betrugsdelikte. So wurden häufig Artikel verkauft, die nicht im Besitz des Verkäufers waren. In anderen Fällen wurde die gelieferte Ware nie bezahlt. Auch die Hehlerei über Internet-Auktionen nahm im Vergleichszeitraum kräftig zu: Sie stieg auf das Fünffache. Mitte September will die Polizeibehörde in Eberswalde das Ergebnis eines europaweiten Forschungsprojekts über Kriminalität bei Online-Auktionen veröffentlichen. Zusammen mit Fahndern aus den Nachbarländern werden darin auch gemeinsame Standards für die Verfolgung solcher Delikte entwickelt.
 
Statistische Werte, die nochmal verteilt gehören. Nicht jeder Nutzer, der über Ebay betrügt, sitzt auch in Brandenburg. Ich nehme mal an, dass alle Meldungen in einen Topf geworfen wurden. Für die Brandenburger Behörden bedeutet das sicher die Möglichkeit zum Aufbau neuer Planstellen und eine angepasste Postenverteilung. Wäre schön, wenn das auch für die in Ebay-Sachen zuständige StA Cottbus gelten würde und erst recht für das überforderte und personell unterbesetzte Fraudmanagement bei Ebay selbst.
 
Der Jurist schrieb:
Dazu passst auch "Deutlicher Zuwachs an Internet-Straftaten: Bericht der Staatsanwaltschaft zur Entwicklung der Verfahrensdaten" (19.12.2005):
In der polizeilichen Statistik zur Kriminalitätsentwicklung 2004 ist eine steil angestiegene Zahl von Strafverfahren im Zusammenhang mit Internet-Auktionen festzustellen. Ein Zuwachs im Bereich des Warenbetrugs von nahezu 57 Prozent ist ganz überwiegend auf diese Art von Straftaten zurückzuführen. Im Rahmen von Internet-Auktionen werden Betrugstaten in der Regel dadurch begangen, dass die Lieferung einer Ware zugesagt wird, dann aber trotz vorgeleisteter Geldzahlung nicht erfolgt. Die mit diesen Straftaten einhergehenden Ermittlungsverfahren sind besonders aufwändig, da häufig ein Täter agiert und eine während des Ermittlungsverfahrens stetig anwachsende Vielzahl von Geschädigten festzustellen ist. Die Täter verwenden oft falsche und wechselnde Personalien, sodass ihre Identifizierung erschwert ist und zunächst unklar bleibt, wie viele Taten einer Person allein zuzuschreiben sind.
 
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