Anhörung zur geplanten Verfügung "Zustimmungsfenster&qu

dvill

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Die Analyse der RegTP, dass real existierende Bezugsfenster die wesentlichen Informationen, speziell den Preis, nicht deutlich genug machen, ist zweifelsfrei richtig. Das hätte man auch schon früher so bemerken können.

Eine australische Vorlage mag auch mit herangezogen werden, es scheinen aber einige wichtige Details zu fehlen. Noch ist etwas Zeit, Alternativen vorzuschlagen.

Ich habe das unten angefügte Muster erstellt. Vermutlich kann es weiter verbessert werden.

Dietmar Vill
 

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Ich finde "Dieses Angebot ist nicht kostenlos!" besser als "Dieses Angebot ist kostenpflichtig", weil es eingängiger und klarer ist. Aber wir sollten ohnehin sammeln und der RegTP das Ganze dann schriftlich einreichen.
 
Und ich wette, dass sich selbst dann Personen hier im Forum melden (ersatzweise bei der RegTP), das der Preis nicht lesbar war. Wäre wirklich mal spannend. ;)
 
Ich sehe Probleme, wenn zur Zustimmung nur ein einfaches Ja eingegeben werden muss. Findige Jungs können da schnell ein Script basteln, das solch eine Eingabe selbst vornimmt. Und nicht darauf wartet, dass der Benutzer sich vielleicht anders entscheidet.

Es gibt eine Möglichkeit einen Zufalls-Code anzuzeigen, der grafisch Im Optionsfenster am Bildschirm angezeigt wird. Und der deshalb nicht von einem Script ausgelesen werden kann. Erst nach Eingabe solch einer vierstelligen Zeichenfolge wäre nach meiner Auffassung sichergestellt, dass der Benutzer wirklich den Dialer benutzen will.

OM
 
Aaron schrieb:
Eine Frage, rein aus Interesse;

Glaubt ihr eigendlich dass alle deutschen Mitbürger so doof sind wie ihr, oder seid ihr alle tatsächlich sehr klug, und ihr betrachtet lediglich den Rest in diesem Land abfallend als minderbemittelt?

Das soll nicht polemisch klingen, es interessiert mich nur ein wenig.

Kein Problem mit Deiner Polemik - die einen können sich eben ausdrücken, andere nicht ;)

Ich denke nicht, dass das etwas mit "Doofheit" zu tun hat. Es geht schlichtweg darum, dass im Internet eben (auch) sehr viele unerfahrene, arglose, zum Teil auch naive Menschen unterwegs sind. Das ist übrigens auch genau die Klientel, die im Visier so vieler (Dialer-)Anbieter ist. Mir kann nach drei Jahren Beobachtung der Szenen keiner mehr erzählen, dass Dialer-Webmaster ihre "Angebote" darauf auslegen, Stammkundschaft zu gewinnen. Die wollen den schnellen Euro - und den gibts eben durch Surfer, die nicht hinter jedem OK-Fenster gleich Geldschinderei und 30 Euro/Einwahl vermuten. Genau diese Menschen (und das sind Millionen) gilt es zu schützen.
 
Nein Aaron, wir glauben eher, das einige Mitbürger sehr einfallsreich sind, wie man anderen unbedarften Mitbürger unbemerkt ins Portemonaie langt. Und dagegen wollen wir was unternehmen. Auch wenn es dich dazu zwingen könnte, dein Geld auch anders zu verdienen, weil die unbedarften Mitbürger dann schneller merken, dass ihnen 30 Euro für nothing abgeknöpft werden soll...
Aber mich würde das weniger belasten, wenn das besser bemerkt würde :)
 
BenTigger schrieb:
Auch wenn es dich dazu zwingen könnte, dein Geld auch anders zu verdienen, weil die unbedarften Mitbürger dann schneller merken, dass ihnen 30 Euro für nothing abgeknöpft werden soll...

Wieso eigentlich anders? Und wo verdienen?
 
Aaron schrieb:
Eine Frage, rein aus Interesse;

Glaubt ihr eigendlich dass alle deutschen Mitbürger so doof sind wie ihr, oder seid ihr alle tatsächlich sehr klug, und ihr betrachtet lediglich den Rest in diesem Land abfallend als minderbemittelt?

Nein, ich glaube nicht, dass alle deutschen Mitbürger so doof sind wie ich.

Ich weiß, dass
  • viele Mitbürger tatsächlich weder so informiert noch so geübt sind, im tagtäglichen Rechtsverkehr fehlerfrei zu agieren (Was glaubst du, was ich so alles auf meinem Schreibtisch in den Akten lesen muss!)
  • viele Mitbürger durch etwas, was sie "schwarz auf weiß" lesen, so beeindruckt sind, dass sie es schlicht als unumstößliche Wahrheit betrachten, ("Geben Sie "OK" ein!")
  • ein gehöriger Teil der Mitbürger längere Texte schlicht nicht lesen möchte, weil es ihnen zu anstrengend ist (die kurze Anweisung "OK eingeben", schön groß, klappt so gerade)
  • nicht wenige Mtbürger schlicht der deutschen Sprache nicht ausreichend mächtig sind für ausführliche Angaben, aber ein fett gedrucktes "OK" abtippen können (und sei es erst im dritten Versuch),
  • Minderjährige ohnehin alle diese Verhaltensformen in einer Person vereinen,
und manche genau diese "Defizite" sich zu nutze machen, um jenen das Geld aus der Tasche zu ziehen.

Parteiunabhängig gefragt:

Warum gibt es ein AGB-Recht, Verbraucherrechte, das Hinweisschild "Nicht von der Brücke auf die Oberleitung pinkeln!", Minderjährigenschutzrechte, Anschnallgurte, Helmpflicht, Bademeister, ja sogar eine Bundeswehr?

Weil der "einfache Mann (und seine Frau) auf der Straße" eben nicht alles in einer großen, schnellen und komplexen Welt eigenverantwortlich überblicken und zum eigenen Interesse regeln kann.

Sonst nämlich (s. Hobbes): Homo homini lupus

Und über diese "Staatsform" sind wir glücklicherweise seit Jahrhunderten hinaus.

Dass ich jetzt mehr Wert bin, weil ich das erkannt habe, glaube ich nicht. Hierauf kommt es aber auch überhaupt nicht an.

Capisce?
 
Aaron schrieb:
Ich trample ungern auf den Opfern von Hartz IV rum...

@Aaron: Es sind ja deine potenziellen Kunden - auf deiner Lebenslaufseite:
"Die richtige Bewerbung...der erste Schritt in Ihre berufliche Zukunft."
"Jetzt die KOSTENLOSE ZUGANGSSOFTWARE downloaden"

Immerhin ist der Preishinweis im folgenden Dialerfenster vorhanden. Wie schön.
 
Re: Anhörung zur geplanten Verfügung "Zustimmungsfenste

dvill schrieb:
Die Analyse der RegTP, dass real existierende Bezugsfenster die wesentlichen Informationen, speziell den Preis, nicht deutlich genug machen, ist zweifelsfrei richtig. Das hätte man auch schon früher so bemerken können.
Ja. Aber egal wie: die RegTP doktert am Symptom herum, und belügt dabei sich und die Öffentlichkeit. Es wird durch noch so viele Abfragen niemals Betrug verhindert. Ursächlich für diesen Betrug ist das Konstrukt, dass mit dem Anruf bei einer Nummer angeblich ein Vertrag mit des Inhabers des rufenden Anschlusses mit einem Dritten zustande kommt. Der zweite Webfehler war und ist die seinerzeitige Einführung der freien Tarifierbarkeit, die nur teilweise wieder eingeschränkt wurde.

Was immer die RegTP vorschreiben wird, es wird weder die heimtückische Installation von Dailern verhindern, noch ungewollte Anwahl der sogenannten Mehrwertdienstenummern. Es wird für den Verbraucher nur schwerer, den Nachweis zu erbringen, dass es sich um Betrug handelt. Dass ein Dialer auf dem PC gefunden werden kann, der registriert ist und der sich, so man ihn aufruft, normal verhält, während Verbindungen durch einen anderen, mit krimineller Energie verbreiteten Dialer aufgebaut wurden, der sich nach wenigen Versuchen selbst löscht, ist doch heute schon ziemlich wahrscheinlich. Dass aus der Szene auch Trojaner verbreitet werden, ist kein Geheimnis.

M. E. ist das Verfahren der RegTP entbehrlich, weil sie sich, zusammen mit der Politik weigert, die Ursachen des Betrugs in einer überflüssigen Regelung zu Gunsten der Mehrwertdienstebetreiber zu sehen. Die Hoffnung, diese Form der Leistungsverechnung würde jemals zu seriösen Leistungen, ebensolchen Anbietern und angemessene Preise führen, kann man beerdigen. Je eher, desto besser.

M. Boettcher
 
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