0137-Missbrauch: Regulierer setzen auf finanziellen Druck

sascha

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0137-Missbrauch: Regulierer setzen jetzt auf finanziellen Druck

Die Bundesnetzagentur zieht im Kampf gegen den Missbrauch der 0137-Nummern die Zügel an. Nach mehreren massiven Wellen von Lockanrufen im Mai verhängten die Regulierer jetzt gleich fünf Mal ein so genanntes Inkassoverbot gegenüber den Verbindungsnetzbetreibern. „Wir wollen die Geldflüsse kappen“, sagte Rudolf Boll, Sprecher der Regulierungsbehörde, im Gespräch mit Dialerschutz.de. Die Hoffnung der Agentur: Wenn für „erfolgreiche“ Lockanrufe nicht mehr kassiert werden darf, lohnt sich die Masche nicht mehr.

Lockanrufe über 0137-Nummern sind seit dreieinhalb Jahren ein teures Ärgernis für Handybesitzer. Die Masche ist dabei so einfach wie lukrativ: Die Täter mieten sich zunächst bei Netzbetreibern eine bestimmte Zahl von 0137-Nummern. Dann rufen sie massenhaft Mobilfunknummern durch und übertragen dabei die gemietete 0137-Nummer. Diese erscheint bei den betroffenen Handybesitzern neben dem „Anruf in Abwesenheit“ im Display. Wer arglos zurückruft, landet in der Regel bei einem Zählcomputer – und ist bis zu zwei Euro los. Das Geld sammeln die Mobilfunkbetreiber über die Handyrechnung ein und überweisen es – je nach Anzahl der zwischengeschalteten Netzbetreiber – über mehrere Zwischenstationen an die Täter.

Bisher waren Ping-Anrufe mit 0137-Nummern so etwas wie die Lizenz zum Gelddrucken. Das Inkasso übernahmen die Netzbetreiber, die Täter konnten sich fernab der Justiz im Ausland oder hinter Briefkastenfirmen verstecken. Die zuständige Bundesnetzagentur sperrte irgendwann die missbrauchten Nummern, die Täter verwendeten am nächsten Wochenende einfach Neue. Das ergaunerte Geld war ihnen dabei sicher – bis jetzt. Denn was schon bei illegalen 0190 und 0900-Dialern praktiziert wurde, wendet die Bundesnetzagentur jetzt auch beim 0137-Missbrauch an: Die Regulierer kappen die Geldflüsse. Anlass waren die massiven Wellen von Lockanrufen in den vergangenen Wochen. „Alleine im Mai sind bei uns mehrere tausend Beschwerden von Verbrauchern eingegangen“, berichtete Rudolf Boll, Sprecher der Behörde. „Wir haben daraufhin fünf Mal nicht nur die Nummern gesperrt, sondern zugleich auch ein Inkassoverbot ausgesprochen.“ Dieses betreffe zum Teil einzelne 0137-Nummern, in einigen Fällen seien aber auch mehrere Nummern von dem Verbot umfasst. Die fünf Verbote seien auch noch nicht das Ende. „In den nächsten Wochen werden noch einige hinzukommen“, sagte Boll. „Denn mehrere Verfahren sind noch nicht abgeschlossen.“

Inkassoverbot bedeutet, dass das Geld von den Handybesitzern, die zum Rückruf verlockt wurden, nicht eingetrieben werden darf. Dass zwischen den Lockanrufen und dem Beginn des Verbots teilweise mehrere Tage liegen, ändert daran nichts: „Die Abrechnungszyklen bei den Unternehmen sind nicht ohne“, sagt Judith Herchenbach-Canarius, bei der Bundesnetzagentur zuständig für die Verfolgung des Missbrauchs von Mehrwertdiensten. „Ein Inkassoverbot erzielt selbst zwei Wochen später noch einen recht durchschlagenden Erfolg.“ Ziel sei es, den Geldfluss „möglichst nahe an den eigentlichen Verursachern“ zu kappen. Sprich: Die Täter, die Lockanrufe mit 0137-Nummern initiieren, sollen dadurch keine finanzielle Vorteile haben. Ein Inkassoverbot rückwirkend ab Zuteilung der Nummer zu verfügen, sei dagegen nicht möglich. „Es kann ja sein, dass die Nummern zuvor für Zwecke eingesetzt wurden, die rechtens waren.“

„Wir wollen den Sumpf endlich austrocknen“, betonte auch Behördensprecher Boll. Nachdem sich gezeigt habe, dass allein die Abschaltung missbrauchter 0137-Nummern nicht abschreckt, ergreife man nun eben diese weiter gehenden Maßnahmen. Kritik, die Netzagentur sperre bei Lockanrufen die missbrauchten Nummern oft erst sehr spät, wies Boll zurück. „Wir arbeiten im Rahmen des Verwaltungsverfahrensgesetz. Und danach müssen wir den betroffenen Unternehmen erst einmal rechtliches Gehör einräumen, bevor wir handeln.“

Im Falle eines Inkassoverbots sollten betroffene Verbraucher darauf achten, ob der Anruf dennoch auf ihrer Mobilfunkrechnung erscheint und in diesem Fall umgehend die Bundesnetzagentur informieren. Boll: „Dann wäre ein Zwangsgeld gegen den jeweiligen Netzbetreiber möglich.“

http://www.dialerschutz.de/aktuelles.php?action=output&id=369

cu,

Sascha
 
AW: 0137-Missbrauch: Regulierer setzen auf finanziellen Druck

sascha schrieb:
Das Geld sammeln die Mobilfunkbetreiber über die Handyrechnung ein und überweisen es – je nach Anzahl der zwischengeschalteten Netzbetreiber – über mehrere Zwischenstationen an die Täter.
Zum besseren Verständnis des Problems muss man etwas genauer hinsehen.

Die Mobilfunkbetreiber überweisen nicht das ganze Geld, welches sie vom Kunde einsammeln, an die Drahtzieher. Sie behalten erst einmal selbst ein gutes Stück vom Kuchen.

Deshalb kommt auch keiner auf die technisch einfache Lösung des Problems, Lockanrufe mit Mehrbetrugsnummern als Absendekennung einfach rauszufiltern und die eigenen Kunden vor Schurkereien zu schützen.

Ein Handyhersteller, der eine nützliche Funktion neben dem üblichen Schnickschnack für seine Kunden entwickeln will, könnte einfach einen Anruffilter nach Rufnummernblöcken zum Selbsteditieren in die Handys integrieren.

Dann wäre Schluss mit der ständigen Belästigung durch Spitzbuben.

Dietmar Vill
 
AW: 0137-Missbrauch: Regulierer setzen auf finanziellen Druck

dvill schrieb:
Die Mobilfunkbetreiber überweisen nicht das ganze Geld, welches sie vom Kunde
einsammeln, an die Drahtzieher. Sie behalten erst einmal selbst ein gutes Stück vom Kuchen.
und Kleinvieh mach bekannlich auch Mist bzw die Masse macht es. Das dürfte auch die Unwilligkeit
der Betreiber erklären, den einfachen technischen Riegel vorzuschieben. Beim bestimmungsmäßen
Einsatz der Televotingnummern gibt es überhaupt keine Notwendigkeit die Anzeige zu übertragen,
da diese grundsätzlich nur angerufen werden und nicht umgekehrt.
 
AW: 0137-Missbrauch: Regulierer setzen auf finanziellen Druck

Im Mai 2003 schrieb der Brancenverband BITKOM

Die so genannten MABEZ-Nummern 0137 und 0138 (im Antrag fälschlicherweise auch 0136, diese Rufnummerngasse ist bislang nicht zur Nutzung freigegeben) sind nicht als Ausweichmöglichkeit für unseriöse 0190/0900-Anbieter geeignet.
Anders als bei den 0190/0900-Nummern, die zum Teil frei tarifierbar sind (0190-0, 0900) wird der Anruf bei MABEZ-Nummern mit einem höhenmäßig begrenzten Einmalentgelt von maximal 0,98 € berechnet. Die spezielle Verwendung für Abstimmungen (TED) bedeutet überdies eine extrem kurze Verbindungsdauer.
Ein speziell in diesen Nummern liegendes Missbrauchspotential besteht
hier nicht. In der Vergangenheit vorgekommene Missbräuche durch Lockanrufe oder –meldungen unter Vorspiegelung falscher Tatsachen sind nicht durch spezielle Regelungen für die Nummernverwendung zu bekämpfen, sondern durch eine konsequente Anwendung bestehender strafrechtlicher Vorschriften (Betrug).
( Stellungnahme des BITKOM zum Antrag der CDU/CSU im Deutschen Bundestag zur Bekämpfung des Missbrauchs von Mehrwertdiensterufnummern).

Will die Bundesnetzagentur jetzt etwa ein Lob dafür, dass sie drei Jahre später beginnt, ihre Möglichkeiten etwas mehr auszuschöpfen? Ohne freilich das von BITKOM erwähnte Instrumentarium der strafrechtlichen Verfolgung systematisch einzusetzen. Mehrere Tausend Meldungen könnten mehrere Tausend Meldungen an Staatsanwaltschaften nach sich ziehen. Warum erfolgen die nicht?

TKG §67 Abs. 3
(3) Die Regulierungsbehörde teilt Tatsachen, die den Verdacht einer Straftat oder einer Ordnungswidrigkeit begründen, der Staatsanwaltschaft oder der Verwaltungsbehörde mit.

BITKOM sagt, es gibt keine Gefahr bei 0137, weil es strafrechtliche Möglichkeiten gegen den Betrug gibt, die Bundesnetzagentur hat Tausende von Beschwerden und meldet das, enntgegen §67 Abs. 3 offenbar nicht an die Staatsanwaltschaften - und diese wiederum, wie die Münchner, kriegen alles, was man zum ermitteln braucht, auf den Schreibtisch - nur wollen sie nicht ermitteln.

Das ist kein Rechtsstaat, sondern ein Witz auf Kosten der Bürger und zu Gunsten organisierter Krimineller. Was ein Land!
 
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Dass die Bundesnetzagentur auch mit ihren "neuen" (bzw. endlich mal ergriffenen alten!!!) Maßnahmen keinen Erfolg hat, beweist dieses Wochenende. Was will man als nächstes [... self edited...] präsentieren, um dem weniger informierten Durchschnittsbürger vorzugaukeln, man habe das im Griff?
 
AW: 0137-Missbrauch: Regulierer setzen auf finanziellen Druck

Im aktuellen Fall, also der 0137-Welle vom letzten Wochenende, war bereits heute morgen der Letztverantwortliche bekannt. Man hat eine Firma, einen Namen und mehrere Telefonnummern. Würde die Bundesnetzagentur ihrer Pflicht nachkommen und gemäss TKG §67 Absatz 3 eine Staatsanwaltschaft informieren, könnten morgen Ermittlungen beginnen. Wenn das nicht geschieht, ist die Frage zu stellen, woran es scheitert. Diese Frage ist öffentlich zu stellen. Warum keine Medienleute hier einsteigen, ist seltsam.
Die Story des letzten Wochenendes ist fertig hier abzuholen. Gratis. Ohne Abo. Bitte zugreifen!
 
AW: 0137-Missbrauch: Regulierer setzen auf finanziellen Druck

Ermittlungen in Richtung Italien...oder sagen wir mal ins Ausland... egal wohin.
Ich bin mir da fast sicher, dass selbst eine Staatsanwaltschaft dort schnell die Bücher zumachen, da die Erfolgsquote eher bescheiden sein könnte etwas zu bewirken, als wenn Sie die Täter fassen könnte.

Ich denke mal das nutzen solche Firmen oder Leute wissentlich aus.

Ich hatte mal mit einen Beamten der K gesprochen. Dieser meinte, sobald das Unternehmen im Ausland sitzt, wird es für die Beamten dreifach schwer an die Leute überhaupt heranzukommen. Wenn es dann so scheint Erfolg zu haben, stehen selbst die Beamten oft in der sogenanntan Gasse und kommen nicht weiter, da Unternehmen oder Personen dann schon lange nicht mehr zu greifen sind, da sie über alle Berge sind.
Dann muss man auch noch den Schadensfall im einzelnen sehen, da gibt es Länder, wo das nicht als Betrug steht solche 0137 Lockanrufe etc. also...... daher sehe ich es als sehr schwer an, die Leute dingfest zu machen. Die lachen über solche Foren hier sicherlich noch sich ein ins Fäustchen.

Selbst den Providern vorwürfe zu machen ist einerseits zwar richtig, aber andererseits, kann ein Provider hinter jeden Kopf schauen?

Dennoch sollte jeder Strafanzeige stellen sicherdoch das will ich jedem nur raten, aber ich sehe hier dennoch wenig Erfolg sofern man oder die Person (Firma) im Ausland sitzt und vielleicht noch falsche Adressdaten oder Kontaktdaten angibt.

Gruß Bernd
 
AW: 0137-Missbrauch: Regulierer setzen auf finanziellen Druck

Unregistriert schrieb:
Selbst den Providern vorwürfe zu machen ist einerseits zwar richtig,
aber andererseits, kann ein Provider hinter jeden Kopf schauen?
Das meinst doch wohl nicht ernst? Auf die Adressdaten zu schauen hat nichts mit Gedankenlesen zu tun.

cp
 
AW: 0137-Missbrauch: Regulierer setzen auf finanziellen Druck

Das Phänomen, dass Mitverdiener in der Verwertungskette von Mehrkostnummern auf den höheren Ebenen die Leute darunter nicht kennen wollen, ist nicht neu.

Das Bedauern war groß und es gab verblüffende Parallelitäten, aber es half scheinbar nichts. Man musste mitverdienen und konnte an dem erkannten Übel leider nichts ändern.

Wie durch ein Wunder änderten sich diese Sachzwänge durch den neuen Paragraphen §13a TKV. Ab dann stimmten auch die E-Mail-Adressen.

Im vorliegenden Fall wäre auch mal eine Frage, wie es in der Buchhaltung ausschaut. Man wird sicher einen fetten Anteil von der Beute an die emsigen Partner mit den phantastischen Anschriften weiterleiten.

Hierzu benötigt man nachvollziehbare Belege und funktionierende Kontodaten. Man bekommt Lust, mal an einer Steuerprüfung teilnehmen zu wollen.

Dietmar Vill
 
AW: 0137-Missbrauch: Regulierer setzen auf finanziellen Druck

dvill schrieb:
Im vorliegenden Fall wäre auch mal eine Frage, wie es in der Buchhaltung ausschaut. Man wird sicher einen fetten Anteil von der Beute an die emsigen Partner mit den phantastischen Anschriften weiterleiten.
Hierzu benötigt man nachvollziehbare Belege und funktionierende Kontodaten. Man bekommt Lust, mal an einer Steuerprüfung teilnehmen zu wollen.
Dietmar Vill
Kann denn das nicht ein Staatsanwalt nachfragen? Das habe ich mir beim "dänischen Osterwochenende" schon gedacht: Wenn es da nur einen Dänen gibt, der am Telefon sagt, er habe nichts mit deutschen Mehrwertnummern zu tun, bleibt doch erst einmal die DTMS am Zuge, die diesen Dänen als Verantwortlichen angegeben hat (prüfen kann man das ja als Betroffener nicht).

Wenn die Bundesnetzagentur, wie im jüngsten Fall, Kennntis davon hat, dass die von DTMS angegebene Adresse in Italien nicht funktioniert, dann sollte es doch möglich sein, Druck auf die DTMS auszuüben. Meine Frage wäre dieselbe, die dvill stellt: Wohin geht denn das Geld? Immerhin steht wohl auch hier ein Rechnungslegungsverbot an. Es wäre interessant, zu wissen, wo zurückgehaltenes Geld bleibt, das schon gezahlt wurde und das evtl. niemals von Betroffenen zurück gefordert wird. Landet das beim italienischen Phantasiekunden? Bleibt es bei dtms?
 
AW: 0137-Missbrauch: Regulierer setzen auf finanziellen Druck

Aka-Aka schrieb:
...wo zurückgehaltenes Geld bleibt, das schon gezahlt wurde und das evtl. niemals von Betroffenen zurück gefordert wird.
Das schlimme ist anscheinend, dass die 0137er Kunden den Betrag bei ihrem Netzbetreiber zahlen müssen. Wenn der Umsatz dann bei dem Reseller aufläuft, zieht der sich mit Sicherheit seinen Service-Anteil ab und lässt bei Bedenken das Schüttgut auf einem Sperrkonto so lange liegen, bis keiner mehr danach kräht - drei bis fünf Jahre scheinen mir dabei reell, da gibt es zwar noch eine DTMS AG aber sicher nicht mehr z. B. den Italiener.


Und noch eines im Nachgang: ... eigentlich sollten Unternehmen, wie die DTMS, bei diesem Forum hier mal den Spendenbutton drücken. Was mit den festgesetzten Geldern passiert, kann sich jeder selbst ausmalen. Nicht zuletzt bieten Foren, wie diese hier, eine Steilvorlage an den Reseller, der mit den zahlreich eingehenden Beschwerden einen Grund sehen könnte/wird, von seinem vertraglichen Recht, ggü. dem Nutzer der Nummer, Gebrauch zu machen. In den Geschäftsbedingungen ist nämlich immer die Zurückhaltung der Ausschüttung im Fall des Missbrauchsverdachtes oder bei begründeten Unregelmäßigkeiten geregelt. Diese Unregelmäßigkeiten werden durch die Beschwerdeführer unterstrichen und die BNA tut ihr bestes, erst mit einer begründeten Anfrage und dann womöglich mit dem Inkassoverbot, dazu.

Bei (nehmen wir mal an) täglich 10.000 Rückrufen gehen zwar viele (ich schätze um die 30-50) Beschwerden ein, doch von denen werden wohl die allerwenigsten Handynutzer sich mit ihrem Provider anlegen und die Prepaidkartennutzer schon gleich drei mal nicht.
 
AW: 0137-Missbrauch: Regulierer setzen auf finanziellen Druck

Zu diesem "Wir-können-leider-nichts-machen-wir-verdienen-nur-daran"-Goldesel kann man jedenfalls ganz klar festhalten, dass es andere Möglichkeiten gäbe.

Ich halte das nachfolgend zitierte Dokument für fragwürdig, aber in dieser Hinsicht ist es eindeutig zu unterstützen:
[url= http://fst-ev.de/upload/VK-Fassung-vom%2015-09-05.pdf]FST-Kodex[/url] schrieb:
Eine 0137-Rufnummer darf nicht als Absenderkennung verwendet werden. Es ist dem Diensteanbieter untersagt, die CLI zugunsten einer 0137-Rufnummer zu verändern.
Es gibt 0137-Untervermieter, die von den Untermietern die Einhaltung dieser Bestimmung verlangen. Die können auch was machen.

Wer also mit seinen untervermieteten 0137-Nummern regelmäßig in der Öffentlichkeit auffällt, würde schon etwas machen können, hat sich aber offensichtlich lieber für das Mitverdienen entschieden.

Dietmar Vill
 
AW: 0137-Missbrauch: Regulierer setzen auf finanziellen Druck

verschobene Antwort auf http://forum.computerbetrug.de/showthread.php?p=170831#post170831
Du hast völlig Recht. Daher vertrete ich, seit ich mich des Themas 0137 angenommen habe, die Auffassung, dass einzig der Versuch, das Thema strafrechtlich verfolgen zu lassen, eine winzige Chance bringen kann.

Die Bundesnetzagentur hat ja jahrelang nicht einmal ein Inkassoverbot ausgesprochen und tat es erst nach der Osterwelle.

Der international analog aufzufindende Trick ist es doch, mit irgendwelchen Institutionen eine "Aktivität gegen die Abzocke" vorzugaukeln, die immer den Gegebenheiten hinterherhinkt und doch immer ausreicht, die Öffentlichkeit zu beruhigen.

Was ich persönlich skandalös finde, ist, dass jedem "Insider" klar ist, dass 0137-ping Betrug ist, dass in den Diskussionen um ein strengeres TKG (auch Regulierung für 0137 ua) ausdrücklich gesagt wurde, dass man 0137 nicht weiter regulieren muss, weil der Missbrauch durch Rückruftricks durch das StGB abgedeckt ist usw usf - aber die Bundesnetzagentur hat offenbar systematisch Beschwerdeführer bei 0137 auf das Zivilrecht verwiesen und keinerlei Versuch unternommen, eine koordinierte Strafverfolgung zu initiieren und zu koordinieren.

TKG §67 ("Befugnisse der Regulierungsbehörde") enthält eine "kann"-Formulierung
Die Regulierungsbehörde kann den Rechnungsersteller bei gesicherter Kenntnis einer rechtswidrigen Nutzung auffordern, für diese Nummer keine Rechnungslegung vorzunehmen.
- diese wurde jahrelang nicht angewandt.

Noch krasser finde ich das:
Die Regulierungsbehörde teilt Tatsachen, die den Verdacht einer Straftat oder einer Ordnungswidrigkeit begründen, der Staatsanwaltschaft oder der Verwaltungsbehörde mit.

Da steht nichts mehr von kann - da steht "teilt mit" - also hat die Bundesnetzagentur 0137-ping an die Staatsanwaltschaften mitgeteilt oder nicht?

Und wenn nicht, warum nicht?
Siehe hierzu bereits hier:
http://forum.computerbetrug.de/showthread.php?p=155915#post155915
 
AW: 0137-Missbrauch: Regulierer setzen auf finanziellen Druck

Was schon seit Jahren gesagt werden musste wird hier gesagt
http://www.augsblog.de/index.php/20...nrufe-wirklich-zu-verhindern-waeren/#more-191

Zwar arbeiten bei der Netzagentur zweifellos fleissige Leute, die sich auch redlich bemühen, der Abzocke Herr zu werden. Um Lockanrufe mit teuren Nummern aber wirklich effektiv zu bekämpfen, müssten seitens Regulierern, Politik und Gesetzgeber ganz andere Maßnahmen getroffen werden:

* Keine Mehrwertdiensterufnummern mehr für auffällige Provider: Seit gut acht Jahren sind es immer wieder die gleichen fünf bis sechs Netz- und Nummernanbieter, die Abzockern zu Diensten sind. Früher mit 0190-Nummern für Dialer, heute mit 0137-Nummern für Lockanrufer. Diese Firmen verdienen sich damit eine goldene Nase, dass sie Verbraucher in die Falle laufen lassen. Zur Rechenschaft zieht sie dafür leider niemand.



* Schärfere Kontrollen der Diensteanbieter: Warum dürfen Firmen mit Namen wie “Medkom Limited” und Sitz in der Türkei über Monate hinweg jede Woche aufs Neue Wellen von Lockanrufen starten? Theoretisch müssten bereits beim ersten bekannt gewordenen Verstoß gegen die Vorgaben sämtliche weitere zugeteilte Nummern gesperrt werden - bis das Unternehmen seine Zuverlässigkeit beweist.


* Konsequente Einschaltung der Staatsanwaltschaften: Nach § 67 Abs. 3 TKG kann die Bundesnetzagentur bei Hinweisen auf Missbrauch von Nummern die Staatsanwaltschaften einschalten. Zum Beispiel wegen Verdachts des Betrugs bei den Diensteanbietern, wegen Verdachts der Geldwäsche gegen die Firmen, die das Geld für die Lockanrufe kassieren. Bis heute hat es die Bundesnetzagentur - trotz mehrfacher Anfragen von Dialerschutz.de - nicht geschafft mitzuteilen, in wie vielen Fällen das tatsächlich so geschehen ist. Auch in ihrer aktuellen “Erfolgmeldung” lassen die Regulierer diese Frage leider offen.


* Übertragungsverbot für Mehrwertdiensterufnummern: Das System der Lockanrufe funktioniert nur deshalb, weil die Täter bei ihren Anrufen den Opfern eine teure 0137-Nummer aufs Display spielen können. Sie täuschen also vor, dass der “Anruf in Abwesenheit” von einer 0137-Nummer stamme. Würde den Netzbetreibern untersagt, Mehrwertdiensterufnummern als Caller-ID (also die angebliche Nummer des Anrufers) zu übertragen, wäre das System sofort ausgehebelt. Technisch machbar wäre eine solche Übertragungssperre ohne Weiteres.

Würden diese vier Punkte konsequent befolgt, wären Lockanrufe weder technisch, noch vom System her überhaupt noch möglich. Zig-tausende Verbraucher würden nicht mehr telefonisch belästigt und um ihr Geld gebracht. Und die Abzocker und ihre Komplizen müssten auf die ein oder andere Karibikreise verzichten.

Schade, dass dies niemand thematisiert. Die Erfolgsmeldungen der Bundesnetzagentur läsen sich vermutlich ganz anders…
:thumb:
Und die Abzocker und ihre Komplizen müssten auf die ein oder andere Karibikreise verzichten.
Manche von denen reisen nicht (nur) in die Karibik, sondern kaufen sich sauber :stumm:
Und wenn wirklich mal jemand Fragen an die BNetzA stellt, dann bitte auch die, ob man inzwischen eine Idee hat, wie man an das Bussgeld kommen will, das man gegen :stumm: verhängt haben will.
 
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Hat denn schon einmal jemand an eine Strafanzeige gegen die DTMS - Verantwortlichen (wegen Geldwäsche) gedacht? Ich schon! ;)
 
AW: 0137-Missbrauch: Regulierer setzen auf finanziellen Druck

Hast Du dran gedacht oder es gemacht? Und wo? In Mainz? Na dann... Narhallamarsch! :stumm:

Ich entnehme dieser leicht kryptischen Äußerung, dass du den Sinn einer derartigen Aktion bezweifelst. Na schön, ein Aktenzeichen allein macht noch keine Verurteilung, ist aber immerhin ein Anfang. ... und mehr geht als Verbraucher eh' nicht, oder hast du eine bessere Idee?
 
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